„Dabei ist es nicht der erste und vermutlich nicht der letzte Fall, in dem ein möglicher rassistischer Hintergrund lieber vermieden wird.“

So ist es oft: #Rassismus wird ignoriert oder unter den Teppich gekehrt und zwar von Staatsanwält*innen und Richter*innen.

In der DDR gab es 1975 rassistische Ausschreitungen, von denen nur wenige wussten. In der Presse wurde darüber nicht berichtet. Rassismus galt mit Überwindung des Kapitalismus als abgeschafft. Es konnte ihn nicht geben. Als Patrice Poutruce sich bei der NVA über rassistische Beleidigungen beschwerte, wurde er gefragt, ob er denn behaupten wolle, dass es in der DDR Rassismus gäbe.

Nun fragt man sich, was schlimmer ist: Zentral vorgegebene politische Linien, denen zufolge es keinen Rassismus mehr gibt, oder irgendwie implizit wirkende Mechanismen mit demselben Ergebnis. Rechtsextremismus und Rassismus wird in der BRD immer wieder vertuscht.

Na, immerhin gibt es einzelne Medien, die darüber kritisch berichten. Das gab es in der DDR nur im Untergrund (meist mit Hilfe der Kirche vervielfältigt) und eben mündliche Weitergabe von Information. Aber von der Sache in Erfurt 1975 habe ich erst lange, lange nach der Wende erfahren.

taz.de/!6105838

Als Antwort auf Stefan Müller

@Stefan Müller
Bei uns im damaligen West-Berlin sickerte irgendwie durch das #Rechte und #Hooligans aus dem Westen als "politische #Flüchtlinge" geduldet wurden. Es sollen auch nicht viele gewesen sein. Angeblich(!) sollen sie auch in #Trainingslager den Umgang mit #Waffen gelernt haben. Doch das wurde nie bewiesen. Ob es in der #DDR #Rechtsextremisten und #Gewalt gab, gut möglich. Immerhin hat man das stets totgeschwiegen statt aufzuarbeiten.

Nach der Wende gleich der Angriff auf das #Wohnhaus der Gastarbeiter in #Rostock. Und so zieht sich das dann quer durch #Ostdeutschland. In der BRD gab es Angst das der #Faschismus schneller erneut #Realität wird, Immerhin hatte man erst ein #Regime mehr oder weniger hinter sich gelassen. Selbst heute ist die Vermeidung dieser #Reizwörter an der #Tagesordnung. Nur nicht den #Geist aus der #Flasche lassen.

#Erfurt 1975 war, wenn ich mich recht erinnere kein Thema im Westen, obwohl jede #Verfehlung der #SED genüßlich ausgeschlachtet wurde.

Als Antwort auf Franky_Tegeler :friendica:

@franky

„Bei uns im damaligen West-Berlin sickerte irgendwie durch das #Rechte und #Hooligans aus dem Westen als "politische #Flüchtlinge" geduldet wurden. Es sollen auch nicht viele gewesen sein. Angeblich(!) sollen sie auch in #Trainingslager den Umgang mit #Waffen gelernt haben.“

Das halte ich für ein Gerücht. Davon hätte man inzwischen schon gehört. Die #Stasi-Unterlagen werden ja seit 35 Jahren aufgearbeitet.

„Doch das wurde nie bewiesen.“

Eben. Es scheint mir wenig plausibel. Warum sollte sich die DDR Nazis zurückholen? RAF ja, die destabilisierten das System im Westen.

„Ob es in der #DDR #Rechtsextremisten und #Gewalt gab, gut möglich.“

Ja, gab es. Mehrere Hundert. Meist Hools. Teilweise vom BFC, ironischerweise vom Stasi-Club. In Weimar gab es auch welche.
Es gab auch in der #DDR eine #Antifa. Ich bin am 4.11.1989 im Antifa-Block mitgelaufen.

Es gab den Überfall auf die #Zionskirche, bei denen West-Nazis gemeinsam mit Ostlern agiert haben.

„Nach der Wende gleich der Angriff auf das #Wohnhaus der Gastarbeiter in #Rostock. Und so zieht sich das dann quer durch #Ostdeutschland.“

Ich habe im letzten Jahr beim tazlab zum Osten von den #OssisOfColor von dieser Webseite erfahren:

zweiteroktober90.de/ueberblick…

Da kannst Du Dir ansehen, wo am Tag vor der Wiedervereinigung Anschläge stattfanden. Es ist auch beschrieben, dass West-Nazis in den Osten kamen und dort gemeinsam mit Ostlern agiert haben. Es ist auch zu lesen, dass klar war, dass die Polizei linke Hausprojekte nicht schützen würde, weil die in Berlin eingesetzt wurden. Die Nazis hatten also einen Freifahrtschein. Die angehängte Karte zeigt die Vorfälle im gesamten Bundesgebiet.

Zu #Lichtenhagen kannst Du gern den Wikipedia-Artikel lesen oder auch meine Blog-Beiträge zu #AnneRabe. Lichtenhagen war das größte Polizeiversagen der BRD. Die Krawalle waren Monate vorher in der Lokalpresse angekündigt worden, aber der Polizeichef war übers Wochenende nach Hause nach Bremen gefahren. Den Einsatz leitete ein unerfahrener Polizist. Zuständige Politiker waren ebenfalls aus dem Westen und nicht erreichbar.

Auch in Lichtenhagen waren prominente West-Nazis dabei:

so-isser-der-ossi.de/2024/02/2…

Letztendlich passte das wohl manchen damals auch in den Kram. Danach wurden dann neue Asylreglungen verabschiedet.

Wenn Du möchtest, kannst Du Dir hier angucken, wer die führenden Köpfe in Gruppen wie Combat 18 oder den Sächsischen Separatisten sind.

so-isser-der-ossi.de/nazis/

„In der BRD gab es Angst das der #Faschismus schneller erneut #Realität wird, Immerhin hatte man erst ein #Regime mehr oder weniger hinter sich gelassen. Selbst heute ist die Vermeidung dieser #Reizwörter an der #Tagesordnung. Nur nicht den #Geist aus der #Flasche lassen.

#Erfurt 1975 war, wenn ich mich recht erinnere kein Thema im Westen, obwohl jede #Verfehlung der #SED genüßlich ausgeschlachtet wurde.“

Ja, genau deshalb wurde das ja unter den Teppich gekehrt.

Als Antwort auf Stefan Müller

@Stefan Müller
Lichtenhagen kam im TV, sogar Live. Grund war das eine spätere Kanzlerin vor Ort war und sich ablichten ließ. Dadurch wurde der Anschlag ein "Live-Event" und jeder der den Kanal am laufen hatte konnte zusehen wie die Polizei versagt hatte. Sogar die Feuerwehr musste sich Angriffen erwehren und später auch die Reporter vor Ort.

Zu Rechtsextremen in der DDR habe ich mehrere Bücher der bpb die sich auf Stasi-Unterlagen stützen. Es wurde viel aufgearbeitet und geforscht, so ganz aus der Luft gegriffen ist das nicht. Mit der RAF hast Du recht, die versteckten sich lange Zeit in der DDR.

Die alten Fußballclubs, die noch ihre Namen wie ein Schild vor sich hertragen, haben immer noch mit Rassismus und Gewalt zu tun. Egal ob BFC, Hansa Rostock, Lok Leipzig und die vielen Clubs in den Landes- und Bezirksligen.

Combat 18 ist nicht nur in Sachsen ein generelles Problem. Auf einem der Dokukanäle wurde versucht aufzuzeigen wie vernetzt die Gruppe ist, das geht bis in die USA, und welche Köpfe dahinter stecken (und wo die wieder führend sind). Das zu zerschlagen wird eine Mammutaufgabe, zumal viel im Untergrund passiert. Die "Sächsischen Separatisten" oder "Freien Sachsen" sind nur die Spitze des Eisbergs.

Die AfD oder die Freien Wähler sind der politische Arm des Rechtsextremismus und mit Recht als gesichert Rechtsextrem eingestuft worden. Das gleiche gilt auch für die ganzen Kleinstparteien wie der III.Weg. Es wurde gehandelt, doch auf kommunaler Ebene passiert einfach zu wenig und gesellschaftliche Organisationen müssen aufgeben.

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