Zwenkauer See: Weiter Diskussionsbedarf zu Motorbooten


Zwenkau. Der Übergabetermin 10. Mai für den Zwenkauer See ist fix. Das hat die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland gestern in der Landesdirektion bestätigt. Holger Schulz verkündete als Vorsitzender des Zweckverbandes Neue Harth die nächsten Meilensteine.

Der Erste sei ein Weihnachtsgeschenk für den Hochwasserschutz Leipzigs. "Nächsten Dienstag wird das Auslaufbauwerk bei Hartmannsdorf in Betrieb gehen." Ende Februar werde dann mit dem Abschluss der Baumrodungen durch den Tagebausanierer LMBV die nächste Hürde genommen. Gearbeitet werde aktuell auch am Beschreibungsverfahren für die Austonnung von naturschutzrechtlichen Sperrbereichen. Diese waren im Abschlussbetriebsplan für den Tagebau festgelegt worden. Das Problem: Es gibt noch keine Regelung, wer die Tonnen zahlt. Interimsmäßig soll die Finanzierung über Paragraf-4-Mittel laufen, die Kommune, wie am Störmthaler See, in Vorkasse gehen. "Hier muss eine andere Lösung gefunden werden. Wir brauchen einen vernünftigen Rechtsrahmen", betonte der Sprecher der Steuerungsgruppe, Gerhard Gey. Im neuen Jahr werde es dazu ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) geben, spätestens im Februar müsse Klarheit herrschen. Schulz kündigte an, dass er mit Großpösna eine gemeinsame Ausschreibung für die Tonnen plane.
Mitte April soll die MS "Santa Barbara" erstmals im Zwenkauer Hafen anlegen, ab Mai das Passagierschiff zwischen Hafen und dem neuen Belantis-Anleger am Nordufer pendeln. "Das Achterdeck der Santa Barbara wird von der Reederei Zwenkau über den Winter umgebaut, so dass künftig Fahrräder mitgenommen werden können", sagte Schulz. Langfristig werde die Reederei ein zweites Passagierschiff anschaffen.
Wie das Nordufer weiterentwickelt werden kann, werde im Februar mit dem fortgeschriebenen Masterplan auf der Beach & Boat vorgestellt, verriet Schulz. Stolz verkündete er auch, dass die Wassersportmesse Partner des Zwenkauer Sees sei, dass Anbieter neue Wassersportprodukte künftig dort testen werden. Diskussionsbedarf gibt es zur See-Nutzung. Während Schulz davon ausgeht, dass Motorboote zugelassen werden, erinnerte Gey, dass die Elektromobilität im Neuseenland Vorrang erhalten soll. "Die Interessen liegen weit auseinander, wir müssen einen Konsens finden. Und zwar schnell. Bis 10. Mai muss die Schiffbarkeitserklärung stehen und damit die Nutzung festgeschrieben sein", so Gey. Ulrike Witt