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A72/B2-Anbindung: Rautenlösung mit drei Brücken in Großdeuben geplant


Termine für Baustart und Fertigstellung noch offen / Lasuv will Kraftfahrer frühzeitig informieren

Von Ulrike Witt
Zwenkau. Wer die B2 von und in Richtung Zwenkau befährt, dem bietet sich in Großdeuben ein erschreckendes Bild: In Vorbereitung des Baus des letzten Teilstücks der A72 von Rötha bis zur A38 wurden in den vergangenen Wochen im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) etwa 23500 Bäume und rund 134000 Quadratmeter Hecken und Buschwerk gerodet. Viele fragen sich nun, was und wann wird hier konkret gebaut und was bedeutet das für Pendler?
"Der Knoten Großdeuben ist sehr anspruchsvoll. Nicht nur, dass die B 2 an die A 72 angebunden werden muss, wir haben auch noch die S 72 und die Deponie Cröbern zu berücksichtigen", erklärt Holger Wohsmann, Abteilungsleiter Planung und Straßenbau beim Lasuv. Die Planer haben sich für eine sogenannte Rautenlösung (siehe Grafik) entschieden. Klingt und sieht kompliziert aus, soll es aber nicht sein. Sagt Wohsmann.
Wer von Zwenkau kommend nach Leipzig will, fährt im Zuge der kurz vor Großdeuben deutlich nach rechts verlagerten B2 über die neue große A72-Brücke und biegt nach links auf die Autobahn ab. In Richtung Borna/Chemnitz geht es vor der Brücke rechts auf die A72. Wer nach Böhlen oder in die Ortslage Großdeuben möchte, fährt über die Brücke den großen Bogen nach rechts, über eine weitere, kleinere Brücke und kann schließlich je nach Ziel links oder rechts auf die S 72 abbiegen.
Keine wesentliche Änderung gibt es für alle, die von Leipzig nach Zwenkau und Zeitz auf die B2 wollen. Wer indes von Borna nach Zwenkau oder Böhlen unterwegs ist, verlässt die A72, biegt oben an der großen Brücke angekommen nach links oder rechts ab und fährt auf die B2 oder die S 72. Im Zuge der heutigen B2/95-Auffahrt nach Leipzig ist ein drittes Brückenbauwerk über die A72 mit Radweg vorgesehen. Östlich mündet dieses in die heutige Gemeindestraße, die zur Zentraldeponie führt. Für Müllfahrer, die aus Leipzig von der A72 kommen, bedeutet dies, dass die Wege noch länger und umständlicher werden. Oder, wenn sie, wie von Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert favorisiert, über die S 72 nach Großdeuben fahren, eine Lärmbelastung für die Anwohner von Großstädteln, Gaschwitz und Großdeuben.
Wann Baustart im Bereich Großdeuben ist, steht noch nicht fest. Unklar ist auch der Fertigstellungstermin. "Wir wissen noch nicht im Detail, wann was und in welcher Reihenfolge gebaut wird", sagt Wohsmann. Noch stecken die Fachleute in der Ausführungsplanung. Die Rodungen seien schon jetzt notwendig gewesen, um mit der Munitionssuche und der archäologischen Untersuchung beginnen zu können. Noch dieses Jahr sollen laut Wohsmann Leitungen umverlegt werden, was zu ersten temporären Einschränkungen für Autofahrer führen werde. Mit einer längeren Umleitung ist derweil im August zu rechnen, wenn die A38-Ausfahrt von Göttingen kommend in Richtung Chemnitz für den A 72-Anschluss aufgeweitet wird,
Lasuv-Sprecherin Siebert versichert, dass die Verkehrsbeziehungen sowohl während der Vorbereitungen als auch während des späteren A72-Baus aufrecht erhalten, etwaige Einschränkungen mit dem Landkreis Leipzig abgestimmt und vor allem frühzeitig öffentlich bekannt gemacht werden.


LVZ v.2.4.2015

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