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Wasserhebung am Zwenkauer See und Dürre auf der anderen Seite wirft Fragen auf


Bäume sterben und Brunnen trocknen aus – ein weltweites Problem. In Zitzschen wird vermutet, dass die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) durch das Abpumpen des Grundwassers daran schuld sei. Was ist an den Vorwürfen dran?

Zwenkau.Der Aussichtspunkt Zitzschen lädt am Westufer des Zwenkauer Sees Ausflügler, Spaziergänger und Radfahrer zum Innehalten mit einer weiten Aussicht über das Wasser ein. Knapp einen halben Kilometer entfernt auf der anderen Seite der B 186 liegt der gleichnamige Ortsteil, in dem sich Bewohner über Wassermangel in ihren Brunnen sorgen. Trockenheit schwächt Bäume: Wer im heißen Sommer zwischen dem Hochwassereinlaufbauwerk der Weißen Elster und dem Parkplatz unterwegs war und den Blick landeinwärts schweifen ließ, sah viel Dürre statt sattem Grün. Richtung Eichholz sterben seit Jahren mehr und mehr Bäume an der Kombination aus Wasserstress und auftretenden Baumkrankheiten, Insekten- oder Pilzbefall. Das liegt jedoch nicht, wie manche Zitzschener vermuten, am Grundwasserspiegel, der durch Tiefbrunnenpumpen abgesenkt wird, erklären die Tagebausanierer der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Ebenso wenig würden diese einen Wassermangel in den nahe gelegenen Zitzschener Brunnen herbeiführen. Im Gegenteil – seit Jahren würden die Filterbrunnen sukzessive reduziert, erklärt Claudia Hermann von der Unternehmenskommunikation der LMBV. Brunnen und Wasserspiegel werden kontrolliert: „ Seit Beginn der Flutung im ehemaligen Tagebau Zwenkau werden mittels der Filterbrunnenentwässerung Wasserhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung der geotechnischen und öffentlichen Sicherheit betrieben “, erklärt Hermann. Mit zunehmender Sanierung der Randböschungen sei ihre Anzahl jedoch nach und nach vermindert worden. Die Wasserspiegelentwicklungen in den Böschungen sowie die Filterbrunnen werden im regelmäßigem Turnus kontrolliert. Sobald sie nicht mehr erforderlich sind, werden sie abgeschaltet. Im Tagebaubereich Zwenkau waren das in den vergangenen zehn Jahren mehr als 70 Brunnenwasserhaltungen. Brunnen wurden gewartet und gekennzeichnet: In Schwerpunktbereichen, wie an der Westböschung des Zwenkauer Sees, werden bis heute wenige ausgewählte Filterbrunnen aus Sicherheitsgründen weiterbetrieben. „Sie sind erforderlich, um die Dauerstandsicherheit der Böschungen zu gewährleisten und um unkontrollierte Austritte von Sickerwasser zu vermeiden“, so Hermann. „In den vergangenen Wochen wurden Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an den elektrischen Anlagen der aktiven Filterbrunnen sowie die Kennzeichnung der Betriebsanlagen gemäß den Sicherheitsanforderungen im Auftrag der LMBV durchgeführt“, erläutert sie weiter. Die Brunnen in diesem Bereich wurden also nicht, wie Beobachter vermutet hatten, neu in Betrieb genommen. Die Wasserhebung an den Filterbrunnen am Aussichtspunkt Zitzschen wirke lokal sehr begrenzt und habe nachweislich keinen Einfluss auf die Grundwasserstände in der Ortslage Zitzschen. „Anhand von Monitoringdaten ist belegbar, dass die Beeinflussung des Grundwasserspiegels nicht über die Weiße Elster hinausreicht“, betont Hermann. Von Gislinde Redepenning