friendica (DFRN) - Link zum Originalbeitrag

Leader geht in die Verlängerung: Neue Millionen für den Südraum Leipzig


Die Erfolgsgeschichte der Leader-Förderung über die Lokale Aktionsgruppe „Südraum Leipzig“ geht in die Verlängerung. Für die 14 Kommunen von Borna bis Markranstädt stehen weitere Millionen-Zuschüsse bereit. Zuletzt wurden 285 Projekte vorangebracht.
Neue Projektbeschreibungen und Ideenskizzen liegen längst in Rathäusern, Vereinen und bei anderen Verantwortlichen bereit. Schließlich brachte die europäische Leader-Förderung bisher trotz großen bürokratischen Aufwands viel Geld für Vorhaben in die ländliche Region südlich von Leipzig, die sonst kaum umzusetzen gewesen wären. Allerdings lief das Programm offiziell 2020 aus. Ein Nachfolger war und ist zwar noch nicht spruchreif. Für die Zwischenzeit aber steht nun eine „Verlängerung“ der Regularien fest. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Südraum Leipzig“, ein Verein für das Gebiet von 14 Kommunen, kann damit in der Periode 2021/2022 rund 5,4 Millionen Euro Zuschüsse vergeben. Jetzt geht es los. Am 16. April veröffentlicht das Regionalmanagement den nächsten Aufruf. Es kümmert sich im Auftrag der LAG, der Maik Schramm (Freie Wähler), der Bürgermeister von Kitzscher, vorsteht, um Anträge, Beratung und Abwicklung. Projektanträge für alle Kategorien möglich: „Aufgerufen werden alle Förderschwerpunkte der Leader-Entwicklungsstrategie“, sagt Annedore Bergfeld vom Regionalmanagement. Immerhin acht solche Handlungsfelder gibt es. Projekte können für „Wohnen“ (darunter Umnutzung alter Häuser für Familien) und „Mobilität“ (etwa Elektro-Angebote) sowie „Engagement und soziale Versorgung“ (wie Modernisierung von Vereinsräumen und Kindereinrichtungen) eingereicht werden. Für Betriebe und Firmen sind die Kategorien „Landwirtschaft, Fischerei und Vermarktung regionaler Produkte“ sowie „Klein- und Kleinstunternehmen“ (zum Beispiel Sanierung/Neubau von Gebäuden für Handwerker) gedacht. Zudem gibt es die Bereiche „Abbruch“, „Touristische Infrastruktur“ (mit Ausbau von Ferienwohnungen, Beschilderung) und „Stadt-Land-Kultur“ (unter anderem zum Erhalt von „Kultur“-Gebäuden, Kirchen und Parks). Antragsberechtigt sind Vereine, Kirchen, Kommunen und Privatpersonen sowie Unternehmen aus den 14 Städten und Gemeinden. Wobei die Vorschläge für ländliche Orte und Ortsteile mit weniger als 5000 Einwohnern sein müssen. Die Förderquote kann bis zu 80 Prozent erreichen. Der maximale Zuschuss beträgt 200 000 Euro. Bisher 19,4 Millionen Euro Zuschüsse für 285 Projekte: Seit 2015 sind mit dem Leader-Programm 285 Projekte unter dem Leitbild „Unser Südraum Leipzig: Lebenswerte, innovative Seen- und Kulturlandschaft“ gefördert worden, fasst Annedore Bergfeld zusammen. Es flossen 19,4 Millionen Euro Zuschüsse für Initiativen, Aktionen und Arbeiten, „die die Lebensqualität in der Region sichern und verbessern, den Strukturwandel unterstützen, sichtbar und nutzbar machen, das Heimatbewusstsein und die Identifizierung mit der Region vertiefen“. Dazu nennt sie eine kleine Auswahl. Die Spanne reicht von der Erneuerung der Spielplätze in Elstertrebnitz und Groitzscher Ortsteilen über eine Imkerei in Werben (Pegau), den Grundschul-Anbau in Regis-Breitingen bis zum Golf-Adventure-Park am Markkleeberger See und dem Aussichtspunkt am Störmthaler See (Großpösna). Unterstützt wurden der Förderverein Kirche Kitzen (Pegau), der St. Nikolai zu einem kulturellen Begegnungszentrum saniert und umbaut, sowie die Sportvereine VC 1968 Pegau für die Volleyballanlage am Stadtbad und SV Chemie Böhlen für die Sportstätte „Jahnbaude“, aber auch der Verein „Röthaer Stadtraben“ für ihr Open-Air-Theater-Spektakel. Der Anglerverband Leipzig erhielt Geld für Steganlagen am Zwenkauer und am Störmthaler See. Die Ökologische Station Borna-Birkenhain konnte ihren Projektplatz aufwerten. Familien bauten in Werben und Löben (beide Pegau) Scheunen sowie in Kieritzsch das Pfarrhaus zu Wohnhäusern um. In Großlehna (Markranstädt) entstand ein Friseursalon. Und die Stadt Kitzscher hat unter anderem Mittel für den Straßenbau im Ortsteil Trages erhalten. 2020er-Repertoire mit Film von Jugendlichen: Im vergangenen Jahr legte die LAG bei den „letzten“ rund 1,4 Millionen Euro ihr besonderes Augenmerk auf soziale und kulturelle Projekte, erklärt Bergfeld. 36 Vorhaben wurden befürwortet. So können Vereine künftig ihre Arbeit in neugestalteten und modernisierten Vereinshäusern in den Dörfern gestalten. Auch Spielmöglichkeiten in Kindereinrichtungen wurden verbessert. Das „Bleiben#kommen#gehen- Medienprojekt“ für Jugendliche im mitteldeutschen Braunkohlerevier begann mit einer spannenden Exkursion im Südraum, bei der sich 21 junge Leute mit der Vergangenheit und der eigenen Zukunft in der Region auseinandersetzten. Und daraus entstand mit Hilfe von professionellen Filmemachern ein Dokumentarfilm. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wartet der jedoch schon fünf Monate auf seine öffentliche Vorstellung. Demnächst neue Schwerpunkte vorbereiten: Neben der aktuellen Übergangszeit beschäftigt LAG und Regionalmanagement aber schon die folgende Förderperiode, mit der gerechnet wird. „Hier ist auch die aktive Mitwirkung der Vereine, Kommunen und Unternehmen gefragt, um die zukünftigen Schwerpunktsetzungen für 2023 bis 2030 zu fixieren“, sagt Annedore Bergfeld. Sie wolle zeitnah über die Möglichkeiten der Beteiligung an der Strategie-Erarbeitung informieren. Schließlich soll die weitere Förderung ihre positiven Wirkungen für das Gemeinwesen nahtlos fortsetzen. Leader Leader ist die Abkürzung für die französische Formulierung „Liaison entre actions de développement de l‚économie rurale“, übersetzt: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Es ist seit 1991 eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort ihre Konzepte selbst, in Sachsen gibt es 30 LAGs. Das Geld fließt aus europäischen, aber auch sächsischen Fördertöpfen. LAG „Südraum Leipzig“ Träger des Leader-Prozesses im westlichen Teil des Landkreises ist die Lokale Aktionsgruppe „Südraum Leipzig“, ein eingetragener Verein. Zu seinem Leader-Gebiet gehören 14 Kommunen: Belgershain, Böhlen, Borna und Elstertrebnitz, Groitzsch, Großpösna, Kitzscher, Markkleeberg und Markranstädt, Neukieritzsch, Pegau, Regis-Breitingen, Rötha und Zwenkau. Als Ansprechpartner für Interessenten fungieren die Experten im Regionalmanagement. Kontakt Regionalmanagement: Annedore Bergfeld/Ina Groß, Telefon 0341/9 12 49 27, E-Mail mail@iwr-leipzig.com; Mandy Landmann, Telefon 034296/90 04 44, E-Mail kontakt@planungsbuerolandmann.de; www.suedraumleipzig.de Lesen Sie auch: 15 Millionen Euro: In diesen Projekten steckt Geld aus der EU Groitzsch erhält Fördergeld für die Turnhalle Kleinprießligk Familie erfüllt sich mit EU-Fördermitteln Traum in Schkölen Anglerverband errichtet Toilette am Haselbacher See Zwei Groitzscher Kindergärten erhalten neue Spielplätze Von Olaf Krenz