Zwenkau stellt Weichen für die Zukunft
Der neue Flächennutzungsplan ist auf der Zielgeraden. Der Stadtrat hat sich auf weitere Entwicklungen der Stadt am See geeinigt. Nun hat die Öffentlichkeit das Wort.
Zwenkaus Flächennutzungsplan (FNP) stammt aus dem Jahr 2012. Zeit für eine Aktualisierung, um die Entwicklungsziele der wachsenden Stadt am See abzustecken. Der Stadtrat gab kürzlich grünes Licht für die öffentliche Auslegung des Planentwurfs. Ein langes Prozedere neigt sich einem glücklichen Ende zu.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Die Flutung des ehemaligen Braunkohletagebaus und die Entstehung des Zwenkauer Sees sowie der Zuwachs der Bevölkerung werfen für die nächsten Jahrzehnte Fragen auf. Wo lohnt sich eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und wo nicht? Wo kann man leben und wo arbeiten? Die Rahmen für neue Bau- und Gewerbegebiete, für die Nutzung von Wasser, Wald und Wiesen für Erholung, Landwirtschaft oder Naturschutz werden darin abgesteckt. „Ein raumordnerisch wichtiges Instrument, um unseren Gestaltungswillen zu dokumentieren“, betont Bürgermeister Holger Schulz (CDU).
Flächennutzungsplan wird öffentlich ausgelegt
An der komplexen Fortschreibung des Flächennutzungsplans wird seit Jahren gearbeitet. Die Einleitung des Verfahrens beschloss der Stadtrat bereits 2013, der Vorentwurf wurde 2016 öffentlich ausgelegt, der Planentwurf inklusive des Landschaftsplans als naturschutzfachlicher Beitrag zum FNP im Jahr 2018. Aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger, der Behörden und der Träger öffentlicher Belange kamen zahlreiche Stellungnahmen, die ins Abwägungsprotokoll eingeflossen sind. Da die Aktualisierung sehr umfangreich war und sich in der Zwischenzeit Änderungen ergeben haben, sollte der FNP Mitte letzten Jahres erneut gebilligt und offengelegt werden.
Zur Erinnerung: Wegen der Entscheidung des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts (OVG), das im letzten Jahr nach einer Klage eines Anwohners den Bebauungsplan für das Wohngebiet Harthweide für ungültig erklärt hatte – inzwischen sind alle Beanstandungen beseitigt und der B-Plan ist wieder in Kraft – plädierte die Freie Wählervereinigung für eine Verschiebung und kippte mit ihrem Votum den Beschluss. Obwohl Bauamtsleiter Christian Haendel zuvor erklärt hatte, der Entwurf des im Hauptausschuss einstimmig zur Beschlussfassung empfohlenen FNP sei gut und ausgereift. Kritisiert wurden damals nicht die Inhalte, sondern der Zeitpunkt mit den Unsicherheiten rund um die Harthweide.
„Das brachte uns ein halbes Jahr Zeitverzug“, bedauert der Bürgermeister. Der neue Planentwurf wird in Kürze auf der Homepage der Stadt Zwenkau und dem Bürgerbeteiligungsportal des Freistaats Sachsen für jedermann abrufbar sein. Dann hat die Öffentlichkeit das Wort.