AfD färbt Landkreis Leipzig hellblau: SPD und CDU gewinnen nur in wenigen Kommunen
Es ist der Tag, an dem Statistiker mit Zahlen jonglieren und sich Wahlkämpfer fragen: Was haben Bierstände, Flyer und Bratwürste gebracht? Wir werfen einen Blick auf den Landkreis Leipzig und analysieren: Wo holte sich AfD-Mann Edgar Naujok den Sieg, wo verlor die CDU besonders stark, und warum schafft SPD-Frau Franziska Mascheck auf Umwegen den Sprung nach Berlin?
Nachdem die Christdemokraten 2017 den Wahlkreis noch hauchdünn behaupten konnten, ist die einstige CDU-Bastion Landkreis Leipzig geschliffen. Wenn auch denkbar knapp, jagte AfD-Mann Edgar Naujok der CDU erstmals das Direktmandat ab und sitzt für die nächsten vier Jahre im Bundestag. Am Ende lag der Markranstädter 284 Stimmen vor Georg-Ludwig von Breitenbuch. Vorbei die Zeiten, als CDU-Frau Katharina Landgraf noch ungefährdete Siege teilweise jenseits der 50 Prozent einfuhr. Der CDU-Kreischef hatte in 16 der 30 Landkreis-Kommunen gegenüber der AfD das Nachsehen. Nur Optimisten in der CDU glaubten, dass sich das Blatt am Abend noch einmal wenden könnte. Doch selbst Breitenbuchs Sieg in seiner Heimatstadt Frohburg oder klassischen CDU-Hochburgen wie Groitzsch oder Zwenkau fiel nicht deutlich genug aus, um noch etwas an der Niederlage zu ändern. Naujok bleibt in Markranstädt nur zweiter Sieger: Überdurchschnittliche Ergebnisse erreichte Naujok in Trebsen (32,4 Prozent) und Thallwitz (31,8 Prozent). Insgesamt lag er in 16 Kommunen – darunter auch der Kreisstadt Borna – vorn. In seiner Heimstadt Markranstädt blieb der 61-Jährige hingegen nur zweiter Sieger. Sein schlechtestes Resultat fuhr Naujok in Markkleeberg mit 13,6 Prozent ein. CDU landet bei Zweitstimmen nur auf Platz 3 der Wählergunst: Die CDU gehört nach diesem Wahlabend für Breitenbuch auf die Oppositionsbank. Nicht nur das Direktmandat ist nach 16 Jahren in Folge weg. Bei den Zweitstimmen büßt die Regierungspartei zwischen Thallwitz und Geithain fast 10 Prozentpunkte ein. Mit 20,4 Prozent findet sich die einst erfolgsverwöhnte CDU noch nach der SPD wieder, die 21,3 Prozent holt und ihr Ergebnis damit mehr als verdoppelt. Die AFD verliert gegenüber 2017 bei den Zweitstimmen zwar leicht, gewinnt den Landkreis Leipzig aber dennoch. Mascheck schafft Sprung über die Landesliste: Strahlende Gesichter gibt es vor allem bei der SPD: 9,9 Prozent legt die Partei im Landkreis zu. Was niemand für möglich hielt: Für Franziska Mascheck reicht sogar Platz 8 auf der SPD-Sachsen-Liste, um in den Bundestag einzuziehen. Linke halbieren ihr Ergebnis zwischen Thallwitz und Geithain: Katerstimmung hingegen bei den Linken: Direktkandidaten Julia Schramm hatte nicht den Hauch einer Chance, bei den Zweitstimmen büßen die Linken ebenfalls mächtig ein und halbieren ihr Ergebnis von 2017. Nur symbolischen Wert hatten auch die Kandidaturen von Olaf Winne (FDP) und Matthias Vialon (Grüne). Von den Mini-Parteien punktete Denise Wendt mit 3,8 Prozent noch am deutlichsten. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent und damit 0,6 Prozent höher als vor vier Jahren. Von Simone Prenzel
Nachdem die Christdemokraten 2017 den Wahlkreis noch hauchdünn behaupten konnten, ist die einstige CDU-Bastion Landkreis Leipzig geschliffen. Wenn auch denkbar knapp, jagte AfD-Mann Edgar Naujok der CDU erstmals das Direktmandat ab und sitzt für die nächsten vier Jahre im Bundestag. Am Ende lag der Markranstädter 284 Stimmen vor Georg-Ludwig von Breitenbuch. Vorbei die Zeiten, als CDU-Frau Katharina Landgraf noch ungefährdete Siege teilweise jenseits der 50 Prozent einfuhr. Der CDU-Kreischef hatte in 16 der 30 Landkreis-Kommunen gegenüber der AfD das Nachsehen. Nur Optimisten in der CDU glaubten, dass sich das Blatt am Abend noch einmal wenden könnte. Doch selbst Breitenbuchs Sieg in seiner Heimatstadt Frohburg oder klassischen CDU-Hochburgen wie Groitzsch oder Zwenkau fiel nicht deutlich genug aus, um noch etwas an der Niederlage zu ändern. Naujok bleibt in Markranstädt nur zweiter Sieger: Überdurchschnittliche Ergebnisse erreichte Naujok in Trebsen (32,4 Prozent) und Thallwitz (31,8 Prozent). Insgesamt lag er in 16 Kommunen – darunter auch der Kreisstadt Borna – vorn. In seiner Heimstadt Markranstädt blieb der 61-Jährige hingegen nur zweiter Sieger. Sein schlechtestes Resultat fuhr Naujok in Markkleeberg mit 13,6 Prozent ein. CDU landet bei Zweitstimmen nur auf Platz 3 der Wählergunst: Die CDU gehört nach diesem Wahlabend für Breitenbuch auf die Oppositionsbank. Nicht nur das Direktmandat ist nach 16 Jahren in Folge weg. Bei den Zweitstimmen büßt die Regierungspartei zwischen Thallwitz und Geithain fast 10 Prozentpunkte ein. Mit 20,4 Prozent findet sich die einst erfolgsverwöhnte CDU noch nach der SPD wieder, die 21,3 Prozent holt und ihr Ergebnis damit mehr als verdoppelt. Die AFD verliert gegenüber 2017 bei den Zweitstimmen zwar leicht, gewinnt den Landkreis Leipzig aber dennoch. Mascheck schafft Sprung über die Landesliste: Strahlende Gesichter gibt es vor allem bei der SPD: 9,9 Prozent legt die Partei im Landkreis zu. Was niemand für möglich hielt: Für Franziska Mascheck reicht sogar Platz 8 auf der SPD-Sachsen-Liste, um in den Bundestag einzuziehen. Linke halbieren ihr Ergebnis zwischen Thallwitz und Geithain: Katerstimmung hingegen bei den Linken: Direktkandidaten Julia Schramm hatte nicht den Hauch einer Chance, bei den Zweitstimmen büßen die Linken ebenfalls mächtig ein und halbieren ihr Ergebnis von 2017. Nur symbolischen Wert hatten auch die Kandidaturen von Olaf Winne (FDP) und Matthias Vialon (Grüne). Von den Mini-Parteien punktete Denise Wendt mit 3,8 Prozent noch am deutlichsten. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent und damit 0,6 Prozent höher als vor vier Jahren. Von Simone Prenzel
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