Zwenkau bekommt ein neues Quartier rund um den Karl-Marx-Platz
Im Rathaus sind derzeit die besten Wettbewerbs-Entwürfe von Architektur- und Planungsbüros zur Gestaltung des Karl-Marx-Platzes zu sehen – auch der Siegerentwurf aus Dortmund.
Wer in den nächsten Wochen im ersten Stock des Rathauses zum Bürgermeisterbüro möchte, sollte Zeit mitbringen. Denn auf dem Flur sind derzeit die besten Entwürfe namhafter Architektur- und Planungsbüros zu sehen, die sich über die Entwicklung des Karl-Marx-Platzes und angrenzender Flächen Gedanken gemacht und ihre Ideen bei einem europaweit ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb eingereicht haben – darunter auch der Siegerentwurf vom Planungsbüro bläser/jensen/partner (bjp) mit Sitz in Dortmund. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt in Zwenkau. Das hat auch die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Kontakt festgestellt, die ihren Bestand an Mietwohnungen durch Neubauten rund um den Karl-Marx-Platz erweitern möchte. Die Stadt hingegen ist an der Betrachtung des gesamten Quartiers interessiert. Beide gemeinsam hatten deshalb einen städtebaulichen Wettbewerb mit dem Ziel ausgelobt, ein zukunftsweisendes Konzept für das insgesamt knapp zehn Hektar große Areal zu finden. „Man sieht die unterschiedlichsten Ansätze“, erläuterte Karlfried Daab vom Leipziger Planungsbüro DNR, das den Wettbewerb begleitet hat. Acht Entwürfe seien eingereicht worden. In mehreren Rundgängen habe sich die Fachjury „bis zum Ziel diskutiert“, so Daab. Das letztendlich überzeugendste Konzept der „bjp“ füge sich unter dem Stichwort „Ein neuer Ort des Zusammenlebens“ selbstverständlich in den vorhandenen Siedlungsraum ein. Es lasse eine hohe Wohn- und Lebensqualität erwarten. „Wir sind ein junges Büro, es passiert uns nicht jeden Tag, den ersten Preis zu gewinnen“, freute sich Hendrik Jansen bei der Präsentation in Zwenkau. „Wir haben versucht, die vorhandene Struktur mit vielen Bestandsgebäuden zu lesen und aufzugreifen“, erklärte er zum Vorgehen. Auf dem neuen Karl-Marx-Platz soll ein urbaner Stadtbaustein mit unterschiedlichen Wohnungsangeboten insbesondere für junge Menschen entstehen. Gewerbliche Nutzungen im Erdgeschoss beleben den Platz, machen ihn zum Treffpunkt und Zentrum des neuen Quartiers. Gleich an der Bushaltestelle „Harthsiedlung“ an der Leipziger Straße könnte der zweite Stadtbaustein mit Seniorenwohnungen entstehen. Bei den vorgesehenen unterschiedlichen Gebäudetypen zwischen Wohnriegel und Reihenhaus mit insgesamt um die 270 Wohneinheiten hatten die Dortmunder die Harmonie und die Integration in Bestehendes im Blick. Nach Norden hin werden die Wohnformen kleinteiliger, um einen ausgewogenen Übergang zum Einfamilienhausgebiet an der Uferstraße zu schaffen. Die Planer haben viel Rücksicht aufs Grün genommen. Der Baumbestand wird größtenteils erhalten und in die Gestaltung eines stadtklimatisch wirksamen „grünen Angers“ eingebunden. Er kann multifunktional auch als Spiel- und Sportfläche dienen. Ein weiterer Anger ist im Nordbereich avisiert und bietet eine zukunftsfähige Perspektive für die Umgestaltung des heutigen Garagenhofes. Großzügige Innenhöfe und Gartenparzellen bleiben ebenfalls bestehen und werden durch Gemeinschaftsgärten ergänzt. Ein großer Teil des ruhenden Verkehrs soll in einer sogenannte Mobilitätsscheune mit bis zu 75 PKW-Stellplätzen verschwinden. Sie wird durch Werkstatträume ergänzt. Die Scheune habe zwei Vorteile, so Jansen. Sie sei bei weitem nicht so teuer wie eine Tiefgarage und sie könne in mehreren Jahren bei Bedarf auch umgenutzt werden. Bürgermeister Holger Schulz (CDU) und Uwe Rasch, technischer Geschäftsführer der WBG, sind sich einig, dass sich die gemeinsame Investition gelohnt hat. 90 000 Euro, davon 60 000 Euro Fördermittel aus dem Programm Wachstum und Entwicklung, hat der Wettbewerb gekostet – beide bescheinigen den Konzepten sehr viel Potenzial. „Die konstruktive Arbeit im Preisgericht war spannend, man lernt viel dazu“, betont Schulz. Während Rasch „am liebsten gleich loslegen“ möchte, dämpft Bauamtsleiter Christian Haendel den Tatendrang. „Es wird ein bis anderthalb Jahre dauern, Baurecht zu schaffen“, erklärt er. Und man müsse darüber nachdenken, mit welchen Teilen man beginnen wolle. Der Siegerentwurf macht das möglich, er zielt mit unterschiedlichen Entwicklungsbereichen auf eine stufenweise Realisierung und damit auf größtmögliche Flexibilität ab.
Wer in den nächsten Wochen im ersten Stock des Rathauses zum Bürgermeisterbüro möchte, sollte Zeit mitbringen. Denn auf dem Flur sind derzeit die besten Entwürfe namhafter Architektur- und Planungsbüros zu sehen, die sich über die Entwicklung des Karl-Marx-Platzes und angrenzender Flächen Gedanken gemacht und ihre Ideen bei einem europaweit ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb eingereicht haben – darunter auch der Siegerentwurf vom Planungsbüro bläser/jensen/partner (bjp) mit Sitz in Dortmund. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt in Zwenkau. Das hat auch die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Kontakt festgestellt, die ihren Bestand an Mietwohnungen durch Neubauten rund um den Karl-Marx-Platz erweitern möchte. Die Stadt hingegen ist an der Betrachtung des gesamten Quartiers interessiert. Beide gemeinsam hatten deshalb einen städtebaulichen Wettbewerb mit dem Ziel ausgelobt, ein zukunftsweisendes Konzept für das insgesamt knapp zehn Hektar große Areal zu finden. „Man sieht die unterschiedlichsten Ansätze“, erläuterte Karlfried Daab vom Leipziger Planungsbüro DNR, das den Wettbewerb begleitet hat. Acht Entwürfe seien eingereicht worden. In mehreren Rundgängen habe sich die Fachjury „bis zum Ziel diskutiert“, so Daab. Das letztendlich überzeugendste Konzept der „bjp“ füge sich unter dem Stichwort „Ein neuer Ort des Zusammenlebens“ selbstverständlich in den vorhandenen Siedlungsraum ein. Es lasse eine hohe Wohn- und Lebensqualität erwarten. „Wir sind ein junges Büro, es passiert uns nicht jeden Tag, den ersten Preis zu gewinnen“, freute sich Hendrik Jansen bei der Präsentation in Zwenkau. „Wir haben versucht, die vorhandene Struktur mit vielen Bestandsgebäuden zu lesen und aufzugreifen“, erklärte er zum Vorgehen. Auf dem neuen Karl-Marx-Platz soll ein urbaner Stadtbaustein mit unterschiedlichen Wohnungsangeboten insbesondere für junge Menschen entstehen. Gewerbliche Nutzungen im Erdgeschoss beleben den Platz, machen ihn zum Treffpunkt und Zentrum des neuen Quartiers. Gleich an der Bushaltestelle „Harthsiedlung“ an der Leipziger Straße könnte der zweite Stadtbaustein mit Seniorenwohnungen entstehen. Bei den vorgesehenen unterschiedlichen Gebäudetypen zwischen Wohnriegel und Reihenhaus mit insgesamt um die 270 Wohneinheiten hatten die Dortmunder die Harmonie und die Integration in Bestehendes im Blick. Nach Norden hin werden die Wohnformen kleinteiliger, um einen ausgewogenen Übergang zum Einfamilienhausgebiet an der Uferstraße zu schaffen. Die Planer haben viel Rücksicht aufs Grün genommen. Der Baumbestand wird größtenteils erhalten und in die Gestaltung eines stadtklimatisch wirksamen „grünen Angers“ eingebunden. Er kann multifunktional auch als Spiel- und Sportfläche dienen. Ein weiterer Anger ist im Nordbereich avisiert und bietet eine zukunftsfähige Perspektive für die Umgestaltung des heutigen Garagenhofes. Großzügige Innenhöfe und Gartenparzellen bleiben ebenfalls bestehen und werden durch Gemeinschaftsgärten ergänzt. Ein großer Teil des ruhenden Verkehrs soll in einer sogenannte Mobilitätsscheune mit bis zu 75 PKW-Stellplätzen verschwinden. Sie wird durch Werkstatträume ergänzt. Die Scheune habe zwei Vorteile, so Jansen. Sie sei bei weitem nicht so teuer wie eine Tiefgarage und sie könne in mehreren Jahren bei Bedarf auch umgenutzt werden. Bürgermeister Holger Schulz (CDU) und Uwe Rasch, technischer Geschäftsführer der WBG, sind sich einig, dass sich die gemeinsame Investition gelohnt hat. 90 000 Euro, davon 60 000 Euro Fördermittel aus dem Programm Wachstum und Entwicklung, hat der Wettbewerb gekostet – beide bescheinigen den Konzepten sehr viel Potenzial. „Die konstruktive Arbeit im Preisgericht war spannend, man lernt viel dazu“, betont Schulz. Während Rasch „am liebsten gleich loslegen“ möchte, dämpft Bauamtsleiter Christian Haendel den Tatendrang. „Es wird ein bis anderthalb Jahre dauern, Baurecht zu schaffen“, erklärt er. Und man müsse darüber nachdenken, mit welchen Teilen man beginnen wolle. Der Siegerentwurf macht das möglich, er zielt mit unterschiedlichen Entwicklungsbereichen auf eine stufenweise Realisierung und damit auf größtmögliche Flexibilität ab.