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Böhlen und LMBV streiten um Radweg zwischen Großdeuben und Zwenkauer See


Es geht nicht voran, dabei hätte der Radweg zwischen Großdeuben und Zwenkauer See in diesem Jahr fertig werden sollen. Böhlens Bürgermeister macht die LMBV als Bauherr für die Verzögerung verantwortlich.

Böhlen Beim Bau des Radwegs zwischen Großdeuben und Zwenkauer See geht es nicht voran, dabei hatte der Böhlener Stadtrat bereits im Herbst vergangenen Jahres das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt. Nun wäre die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) am Zug, den Radweg zu schaffen und damit eine einst bestehende Wegeverbindung wieder herzustellen. Doch für die sind noch nicht alle Hürden genommen, um mit dem Bau beginnen zu können. Bürgermeister Dietmar Berndt (parteilos) sieht darin eine gewollte Verzögerung, „von Seiten der LMBV werden immer wieder neue Widrigkeiten erfunden, die dem Radweg im Wege stehen“, wirft er dem Tagebausanierer vor. In den vergangenen Monaten habe er immer wieder nachgefragt, wann es losgehen solle, „aber die Aussagen, die kommen, sind nicht schlüssig“. So sei beispielsweise von der LMBV erklärt worden, die Planungen könnten jetzt und der Bau dann im kommenden Jahr beginnen, „dabei gab es konkrete Pläne schon 2018“. Weshalb der Böhlener Rathauschef die Vertragsdetails von Seiten der LMBV „über den Haufen geworfen“ sieht. LMBV begründet Verzögerung mit fehlender Eigentümer-Einigung: Den schwarzen Peter für die Verzögerung schiebt die LMBV derweil an einen Grundstückseigentümer in Großdeuben weiter, über dessen Grundstück ein Teil des Radwegs verlaufen soll. „Planungstechnisch gesehen sind alle Vorarbeiten seitens der LMBV erfolgt. Das heißt, es könnte eine Ausschreibung erfolgen“, teilt Jenny Findeisen, Sprecherin des Tagesbausanierers, mit. Jedoch müsse noch eine juristische Einigung mit dem Flächeneigentümer erfolgen. Zwar habe ihm die LMBV verschiedene Vorschläge der Wegeführung unterbreitet, allerdings seien diese jedoch abgelehnt worden. Derzeit werde ein weiterer Vorschlag mit dem Eigentümer besprochen. „Sobald eine rechtliche Einigung mit ihm erfolgt ist, können die entsprechenden Leistungen durch die LMBV ausgeschrieben und die beiden kurzen Wegabschnitte von 500 und 600 Meter Länge hergestellt werden.“ Waldstück ist und war schon Zankapfel: Für Berndt ist diese Argumentation nicht nachvollziehbar. „Als Stadtverwaltung hatten wir bereits mit dem Eigentümer eine Lösung gefunden.“ Warum nun wieder eine neue gefunden werden müsse, sei für ihn nicht verständlich. Konkret geht es um ein kleines Waldstück, durch das der Weg führen wird und das einen privaten Eigentümer hat. Diesem hatte der Stadtrat in seiner Sitzung im Oktober zugesagt, das Gelände zu pachten und entsprechend einen Pachtzins zu zahlen. Den wiederum hätte Böhlen von der LMBV zurückerstattet bekommen. „Nun aber geht es auch deshalb nicht voran, weil unklar ist, wie die Rückzahlung erfolgen soll“, wirft Berndt der LMBV vor. Es bleibt also zunächst im Dunkeln, wann Großdeubener zum Zwenkauer See radeln können. Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr. Von Julia Tonne
LVZ v.14.05.2020