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Sportlerehrung im Landkreis Leipzig mit Corona-Verspätung


Etwas aus der Reihe gefallen ist die Ehrung nach der zwölften Wahl der „Sportler des Jahres“ im Landkreis Leipzig. Wegen der Corona-Einschränkungen hat der Kreissportbund die Auszeichnung bei einer festlichen Ehrung statt beim Ball vorgenommen.

Jetzt endlich ist das Geheimnis gelüftet worden. Mit sechs Monaten Verspätung hat der Kreissportbund Landkreis Leipzig (KSB) am Dienstagabend seine „Sportler des Jahres 2019“ geehrt. Der Auftakt war einfach und doch irritierend: „Ich begrüße Sie zum Sportlerball. Mein Name ist Diana Schell.“ Sprach doch die Worte nicht die Radio- und Eventmoderatorin, die zum zweiten Mal durch die große Party des Kreissportbundes Landkreis Leipzig führen sollte – sondern Jörg Heidemann, stellvertretender Geschäftsführer und Cheforganisator der Veranstaltung. Der Gag war ihm gelungen, zeigten die Lacher. Schwierige Vorbereitung wegen Corona-Pandemie: Es war seine Einleitung für die besondere Situation. Schließlich konnte der KSB nicht das Dutzend an rauschenden Ballnächten vollmachen, die bisher in der Stadthalle Zwenkau stattgefunden hatten. Wie bei vielem anderen seit März hatte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Planungen gemacht. „Aber wir haben die Köpfe rauchen lassen“, sagte Heidemann. Nach Überlegungen zu Komplettabsage, Online-Version und mehreren Konzepten hatten sich das Präsidium und die KSB-Mitarbeiter schließlich dazu entschieden, die Auszeichnung in einer Feierstunde nach der Hauptausschusstagung mit den Vereinschefs vorzunehmen. Dafür bot nun die Muldentalhalle Grimma den festliche Rahmen. Triple für Neukieritzscher Leichtathleten: Mit Jury-Votum sowie den ausgezählten Stimmen der Leser der Leipziger Volkszeitung wurde die Sportlerwahl ein weiteres Mal zum Triumphzug für die Leichtathleten der Sportfreunde Neukieritzsch 1921 (SFN). Gleich in allen drei Kategorien der Erwachsenen räumten sie die Siege ab. Das Senioren-Frauen-Team verdrängte den Titelverteidiger, die Floorball-Damen vom SV 1919 Grimma, auf Platz zwei. Dritte wurden die Ü-35-Volleyballer der TSG Markkleeberg von 1903. Beste Sportlerin wurde SFN-Athletin Ines Mikoleiczik, die auch der erfolgreichen Mannschaft angehört. Die Markkleeberger Leichtathletin Uta Teuber und die Trebsenerin Anna Rockstroh, die mit Rollski und im Skilanglauf aktiv ist, folgen auf den Podesträngen. Und Lutz Schellenberg machte das Neukieritzscher Triple perfekt. Zweiter wurde der paralympische Leichtathlet Carsten Zeuke aus Markkleeberg vor Erik Kupfer, Vereins- und Sportart-Kollege von Rockstroh. Genannt und im Bild gezeigt wurden alle Kandidaten der drei Kategorien, nach vorn gebeten jedoch nur die drei Erstplatzierten und das für jeden Rang einzeln. Wobei die Mannschaften nur in kleiner Formation teilnahmen. Ebenso Folgen der Corona-Regeln wie die Bitte von Heidemann, sich die Preise und Blumen selbst vom Tisch zu nehmen. Lediglich die Urkunden wurden den Sportlern überreicht – ohne Händeschütteln. SPORTLERIN 1. Ines Mikoleiczik, Sportfreunde Neukieritzsch 1921, Leichtathletik – 333 Stimmen; Jurywertung: Platz 1. 2. Uta Teuber, TSG Markkleeberg von 1903, Leichtathletik – 375 Stimmen; Jurywertung: Platz 3. 3. Anna Rockstroh, SV Trebsen, Rollski/Skilanglauf – 293 Stimmen; Jurywertung: Platz 2. 4. Celine Großheim, Nerchauer SV 90, 1er-Kunstradsport – 225 Stimmen; Jurywertung: Platz 4. 5. Antonia Mühlbach, RFC Markkleeberg, Bahnradsport/Straßenradsport – 223 Stimmen; Jurywertung: Platz 5. 6. Lea Stagge, KSV 51 Bennewitz, Kegeln – 235 Stimmen; Jurywertung: Platz 7. 7. Caroline Berger, SV WBG Medizin Borna, Badminton – 265 Stimmen; Jurywertung: Platz 8. 8. Hanna Zöttler, RSG Muldental Grimma, Straßenradsport/Bahnradsport –186 Stimmen; Jurywertung: Platz 5. SPORTLER 1. Lutz Schellenberg, Sportfreunde Neukieritzsch 1921, Leichtathletik – 324 Stimmen; Jurywertung: Platz 1. 2. Carsten Zeuke, TSV 1886 Markkleeberg, Paralympischer Sport/Leichtathletik – 308 Stimmen; Jurywertung: Platz 3. 3. Erik Kupfer, SV Trebsen, Rollski/Skilanglauf – 298 Stimmen; Jurywertung: Platz 3. 4. Florian Tschernikl, TSG Markkleeberg von 1903, Leichtathletik – 477 Stimmen; Jurywertung: Platz 6. 5. Peter Stolzenburg, SV Groitzsch 1861, Tischtennis – 169 Stimmen; Jurywertung: Platz 2. 6. Lars Parpart, Sportkegler Markranstädt 1990, Kegeln – 144 Stimmen; Jurywertung: Platz 5. 7. Peter Bischoff, SV 1919 Grimma, Kraftsport – 212 Stimmen; Jurywertung: Platz 8. 8. Uwe Frenzel, HSV Leipzig-Süd/Markkleeberg, Turnierhundsport – 123 Stimmen; Jurywertung: Platz 7. MANNSCHAFT 1. Sportfreunde Neukieritzsch 1921, Senioren-Frauenmannschaft, Leichtathletik – 472 Stimmen; Jurywertung: Platz 2. 2. SV 1919 Grimma, 1. Damenmannschaft, Floorball – 407 Stimmen; Jurywertung: Platz 1. 3. TSG Markkleeberg von 1903, Senioren Ü 35 Männer, Volleyball – 279 Stimmen; Jurywertung: Platz 4. 4. TV Markkleeberg von 1871, Frauenmannschaft, Turnen – 419 Stimmen; Jurywertung: Platz 6. 5. FC Grimma, 1. Männermannschaft, Fußball – 182 Stimmen; Jurywertung: Platz 5. 6. Sportkegler Markranstädt 1990, 1. Herrenmannschaft, Kegeln – 103 Stimmen; Jurywertung: Platz 3. 7. KSV 51 Bennewitz, A-Jugend weiblich, Kegeln – 165 Stimmen; Jurywertung: Platz 7. 8. TSV Einheit Grimma, 1. Männermannschaft, Tischtennis – 152 Stimmen; Jurywertung: Platz 8. Würdigung für zehn ehrenamtliche Funktionäre: Das wurde so zuvor schon bei den Ehrenamtspreisen gehandhabt. Zehn Funktionäre, die ihre Freizeit mit Herz und Seele in den Sportverein einbringen, wurden gewürdigt; sechs nahmen die Ehrung in Grimma entgegen. Wie Nannette Staacke, die sich, laut Heidemann, als „Powerfrau“ für die Fußballer vom VfB Zwenkau 02 vor allem im Nachwuchs-Bereich und bei den Damen engagiert. Und André Kricke, langjähriges Vorstandsmitglied und inzwischen Vorsitzender beim SV Eintracht Sermuth, der unter anderem den Schönbacher Straßenlauf leitet und über sechs Jahre die Sanierung der flutgeschädigten Sportanlagen organisiert hatte. Landrat Henry Graichen (CDU) dankte ihnen und allen Ehrenamtlichen im Kreis, weil „ohne Sie in unseren Städten und Dörfern vieles nicht passieren würde“. Oliver Hofmann, Sportkegler Markranstädt; Wolfgang Mißner, TSG Blau-Weiß Großlehna 1990; Nannette Staacke, VfB Zwenkau 02; Heiko Knauth, SG Blau-Weiß Altenhain; Thomas Roll, SV Einheit Borna; Mario Hübel, SV Elstertrebnitz; Holm Haase, Bornaer Sportverein 91; Heike Seifert, Sportfreunde Neukieritzsch 1921; Sylvia Schlücker, TSG Markkleeberg von 1903; André Kricke, SV Eintracht Sermuth. Erstmals Unterstützerpreis vergeben: Erstmals vergab der Kreissportbund den Unterstützerpreis in drei Kategorien an Unternehmen, die den Sportvereinen hilfreich zur Seite stehen. „Schön, dass nicht nur große Firmen wie die Sparkassen ausgezeichnet werden, sondern auch kleine Händler und Betriebe vor Ort, die 100 Euro spenden und ihr Auto zur Verfügung stellen“, lobte Graichen. In der Klasse bis zehn Mitarbeiter übergab KSB-Präsident Andreas Woda die Auszeichnung an das Colditzer Metallbauunternehmen Metawe Wetzig, das seit 25 Jahren Partner der Grimmaer Kraftsportler ist. Erstmals vergibt der Kreissportbund Landkreis Leipzig den Unterstützerpreis. Damit werden Firmen gewürdigt, die als wichtige Partner der Sportvereine wirken und von ihnen vorgeschlagen worden sind. Preisträger kleinere Unternehmen (bis zehn Mitarbeiter): Metawe Wetzig GmbH, Metallbauunternehmen in Colditz (SV 1919 Grimma, Kraftsport). Preisträger mittlere Unternehmen (bis 100 Mitarbeiter): Menzel Trockenbau & Ausbau GmbH, Markkleeberg (TSG Markkleeberg von 1903). Preisträger größere Unternehmen (über 100 Mitarbeiter): Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH (Mibrag), Kohleförderer aus Zeitz (Sportfreunde Neukieritzsch 1921). Die Sieger bei den Nachwuchs-Sportlern: Etwas kurz kamen in Grimma die Nachwuchs-Sportler weg, die sonst „einige Meter weiter in der Freizeithalle Kinderparadies ihre eigene Party feiern“, sagte Jörg Heidemann. „Aber wir haben sämtliche Kandidaten bei ihren Trainings besucht.“ Über diese Aktion „Sportchamps! Wir kommen zu Euch!“ hatte der KSB auf seiner Facebook-Seite berichtet. Zur Sportlerehrung selbst gratulierten der Moderator sowie Vizepräsidentin Barbara Lehmann dann den Siegern: Turnerin Rosalie Röber vom TV Markkleeberg von 1871, Schwimmer Paul Polzin vom SV Grimma sowie den Hip-Hop-Tänzern der Gruppe „O-Zone G Unit“ des TC Blau-Gelb Grimma. NACHWUCHS-SPORTLERIN 1. Rosalie Röber, TV Markkleeberg von 1871, Altersklasse U 14, Gerätturnen. Weitere Sportchamps (alphabetische Reihenfolge, keine Wertung): Alexandra Becker, Sportkegler Markranstädt 1990, U 17, Kegeln; Mara Buchwald, SV 1919 Grimma, U 9, Schwimmen; Lina Grüttner, SV Einheit Borna, U 12, Gerätturnen; Sarah Hermsdorf, Sportfreunde Neukieritzsch 1921, U 16, Leichtathletik; Lena Kupfer, SV Trebsen, U 16, Rollski/Skilanglauf; Luise Lange (mit Hündin Aya), HSV Leipzig-Süd/Markkleeberg, U 13, Turnierhundsport; Finnja Lötzsch, Frohburger Turnverein, U 15, Leichtathletik; Neele Streller, Aktiv-Sport Saxonia, U 13, Karate/Kyokushin, Vollkontakt. NACHWUCHS-SPORTLERIN 1. Paul Polzin, SV 1919 Grimma, U 16, Schwimmen. Weitere Sportchamps (alphabetische Reihenfolge, keine Wertung): Franz Grohmann, Falkenhainer SV 1898, U  8, Schach; Jan Hagenbeck-Hübert, SV 1919 Grimma, U 12, Schach; Oscar Hahnemann, TC Markkleeberg, U 9, Tennis; Arthur Herrmann, SV Chemie Böhlen, U 8, Schach; Malte Jantzen, Nerchauer SV 90, U 16, 1er-Kunstradsport; Tiago Neumann, TTV Chemie Böhlen, U 11, Tischtennis; Lukas Petzold, TSG Markkleeberg von 1903, U 16, Leichtathletik; Johannes Reuter, Aktiv-Sport Saxonia, U 16, Karate/Kyokushin, Vollkontakt; Jannik Wosch, KSV Bad Lausick, U 17, Kraftsport. NACHWUCHS-MANNSCHAFT 1. TC Blau Gelb Grimma, O-Zone G Unit, U 14-U 16 weiblich, Tanz/Hip Hop. Weitere Sportchamps (alphabetische Reihenfolge, keine Wertung): SG Blau Weiß Altenhain, U 12/13 weiblich, Volleyball; SV Einheit Borna, U 14 weiblich, Gerätturnen; Volleyballverein Grimma, U 13 weiblich, Volleyball; TTC 1968 Großpösna/TTV 1990 Wurzen, U 15 männlich, Tischtennis/Doppel; Hohnstädter SV, U 14 weiblich, Kegeln; SV Tresenwald Machern, U 14 weiblich, Hockey; TSG Markkleeberg von 1903, U 14 männlich, Volleyball; Nerchauer SV 90, U 16 männlich, 2er-Kunstradsport. Hoffnung auf einen Sportlerball 2021: Schließlich hoffte Heidemann auf das große Wiedersehen zum nächsten Sportlerball im März/April 2021. „Zwar hat es mir Spaß gemacht, heute zu moderieren. Dennoch hätten wir dann gern erneut Diana Schell am Mikro.“ Er würde sich, wie gewohnt, mit seinem Klemmbrett in die letzte Reihe verziehen und auf den ordnungsgemäßen Ablauf achten. Vielleicht gebe es in einem halben Jahr auch wieder ein leckeres Büfett und den Tanz für die Gäste. Diesmal servierte das Team von Muldentalhallen-Chef Stefan Tröger für Auge und Gaumen appetitlich hergerichtete Teller an den Tischen. Von Olaf Krenz