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Roboter-assistierte Chirurgie, digitale Vernetzung: Das plant die Sana-Klinik in diesem Jahr


Wenn es um die Planungen diesjähriger Vorhaben geht, ist die Liste der Sana-Kliniken Leipziger Land für die Häuser in Borna und Zwenkau lang. Sie reicht von der Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes über die Digitalisierung der Geriatrie bis hin zum Umzug des Bildungszentrums.
Die Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes, mehr Klimaschutz, mehr Operationen für den OP-Roboter Da Vinci und die Digitalisierung der Geriatrie: Das Sana-Klinikum in Borna hat sich für dieses Jahr zahlreiche Vorhaben auf die Agenda geschrieben. Ziel ist es, das Haus weiter kontinuierlich zu entwickeln und für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein. Ein erster Schritt, den die Klinik geht, ist die Ausweitung der Einsatzbereiche für „Da Vinci“. Seit seiner Anschaffung Ende 2019 kam der vierarmige Roboter 280 Mal bei minimal-invasiven Eingriffen zum Einsatz und wurde zunächst von Urologie-Chefarzt Hoang Minh Do gesteuert. Mit dem Gerät gelingen kleinste Schnitte, dreidimensionale Bilder (ohne Brille), eine bessere Darstellung der Gefäße und von feinen Gewebestrukturen, weniger Blutverlust und eine schnellere Wundheilung. „Im zweiten Quartal dieses Jahres soll Da Vinci auch in der Chirurgie tätig werden“, sagt Roland Bantle, seit Januar Klinikgeschäftsführer. Und zwar fachübergreifend. Der Roboter sei nicht nur für Eingriffe in der Urologie gedacht, sondern könne darüber hinaus auch in der Chirurgie in den Bereichen von Mastdarm, Leber und Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden. Um in den kommenden Monaten starten zu können, gehe es jetzt darum, die Chirurgen auf dem Gerät zu schulen. Geriatrie soll digitalisiert werden: Ein anderer Fokus liegt für Bantle in diesem Jahr auf der Onkologie. Das onkologische Zentrum – die Bündelung einzelner Zentren und Kliniken, die Anlaufpunkt für etwa an Brust-, Darm- oder Prostatakrebs erkrankte Patientinnen und Patienten sind – spiele in einer hohen Liga der Tumorbehandlung. Jetzt stehe die nächste Zertifizierung von Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft an. Noch eine Baustelle der Sana-Kliniken Leipziger Land ist die Digitalisierung der Geriatrie, also der Altenmedizin. Laut Bantle befinde sich eine entsprechende Software bereits im Testbetrieb, im kommenden Jahr solle die dann zum Standard werden. Den großen Vorteil sieht der Klinikgeschäftsführer vor allem im Einsparen vieler und langer Wege. Mit Hilfe der digitalen Wege sei die Zusammenarbeit aller Akteure wesentlich effektiver. Hubschrauberlandeplatz wird verlegt, Interim auf der alten B95: Auch im Außenbereich wird es in den nächsten Monaten einige Veränderungen geben. So muss die Klinik eine neue EU-Richtlinie umsetzen und den Hubschrauberlandeplatz versetzen. „Letztlich rückt er gerade einmal 17 Meter vom jetzigen Standort weg“, erläutert Bantle. Dafür müsse das Wärterhäuschen weichen. Ende des Jahres sollen die Rettungshubschrauber wieder vor der Notaufnahme landen können, bis dahin braucht es laut Andreas Klamann, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Gastroenterologie, eine Interimslösung. Und die sehe so aus, dass während des Umbaus die Helikopter auf dem gesperrten Abschnitt der alten B95 in Höhe der B176 landen und die Patienten von dort aus mit dem Krankentransport abgeholt werden. Darüber hinaus rücken die Sana-Kliniken Leipziger Land das Thema Klimaschutz in den Fokus. „Wir haben riesige Dachflächen, die sich gut für Photovoltaikanlagen eignen würden“, macht Bantle deutlich. Entsprechende finanzielle Mittel könne es vom Bundesamt für Umwelt und Naturschutz geben, künftig solle die Solaranlage die Eigenversorgung des Klinikums gewährleisten. Planungen für Umzug des Bildungszentrums beginnen: Ein weiteres Thema: die Ausbildung des Nachwuchses. Derzeit bekundet das Klinikum Interesse an dem einstigen Amtsgericht. Dieses könnte als möglicher neuer Standort für das Bildungszentrum der Sana-Klinik favorisiert werden. Zudem soll in absehbarer Zeit das benachbarte Polizeigebäude abgerissen werden, um dort Platz für einen Neubau zu schaffen. Und in diesem wiederum kann ein angeschlossener Betriebskindergarten entstehen. Mit der Fertigstellung rechnet Bantle im Jahr 2025, die Weichenstellung aber erfolge jetzt schon. Von Julia Tonne