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Zwenkau plant grünes Gewerbegebiet an der S 71


Zwenkau ist auf dem Weg der Erschließung neuer Gewerbeflächen einen Schritt weiter. Das geplante grüne Gewerbegebiet an der S 71 zwischen Böhlen-Lippendorf und der B 2 nimmt Gestalt an.
Zwenkau ist auf dem Weg der Erschließung neuer Gewerbeflächen wieder einen Schritt weiter. Das geplante grüne Gewerbegebiet an der S 71 zwischen dem Industriestandort Böhlen-Lippendorf und der B 2 nimmt Gestalt an. Verfügbare Flächen für Gewerbeansiedlungen seien rar, die Nachfrage groß, hatte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) erklärt. Der Stadtrat bestätigte am Donnerstag einstimmig den Vorentwurf für den Bebauungsplan auf den Gemarkungen Imnitz und Kotschbar. „Es ist eine große Erschließungsstraße von der S 71 aus vorgesehen, mit der Möglichkeit für eine Anbindung an die B 2“, erläuterte Bauamtsleiter Christian Haendel. Gespräche mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) hätten stattgefunden, man habe einen Anschluss an die Bundesstraße begrüßt. Von allen Gewerbeflächen aus könnte man private Trassen zu zwei Gleisanschlüssen legen. Noch wird die rund 41 Hektar große Fläche landwirtschaftlich genutzt. "Durch die Ansiedlung von Gewerbe wird der Gesamtstandort Zwenkau und Böhlen-Lippendorf gestärkt", sagte Haendel. Diese sei ein gemensames Projekt der Strukturentwicklungsgesellschaft Böhlen, Groitzsch, Neukieritzsch und Zwenkau, vom Landratsamt gewollt und ein "Lückenschluss in der Region". "Wir haben das nicht alleine aus dem Hut gezaubert", so Haendel mit einem Augenzwinkern. Wegen des geplanten Braunkohleausstiegs winken Strukturwandel-Fördergelder für Grunderwerb und Erschließung. Die Beantragung kann aber erst mit fortgeschrittener Bauleit- und Erschließungsplanung in die Wege geleitet werden – daran sitzt Haendel jetzt. Er stellt gerade die Unterlagen zur Prüfung für die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) zusammen. Ende Oktober müssen sie vollständig vorliegen. Mitte nächsten Jahres wird eine Entscheidung fallen. „Bis dahin haben die Sächsischen Fachministerien alles geprüft und ihr ,Go’ gegeben“, hofft Haendel. Bis Ende 2023 wolle man einen rechtskräftigen Bebauungsauplan auf dem Tisch haben und 2024 mit den Erschließungsarbeiten beginnen. "Das neue Gewerbegebiet ist ein sehr zielführendes, innovatives Vorhaben. Hier wollen wir nachhaltig auf erneuerbare Energien und auf Wasserstofftechnologien setzen, um in zukunftsweisenden Branchen Arbeitsplätze zu schaffen", hatte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) schon Anfang des Jahres erklärt. Im Landkreis Leipzig wird grüner Wasserstoff künftig eine große Rolle spielen, das einstige Kohlenrevier soll sich zur modernen Energieregion entwickeln. Vom Standort Böhlen-Lippendorf aus könnte sogar Fliegen grüner werden. Es gibt bereits ambitionierte Pläne zur nachhaltigen Herstellung von Kerosin aus grünem Strom in industriellem Maßstab. "Wir haben konkrete, aber kostenintensive Ideen zu einem Wasserstoffnetz und einer Wasserstofftankstelle für chemische Prozesse oder zur Energiegewinnung, die wir prüfen", so Haendel. Nach der Veröffentlichung im nächsten Amtsblatt wird der Vorentwurf Ende Oktober im Rathaus offengelegt, damit sich die Bürgerinnen und Bürger, die Behörden und Träger öffentlicher Belange dazu äußern können.