Zwenkaus neue Bürgerpolizistin: „Man muss die Einwohner mitnehmen“
An den Anblick einer Polizeiuniform, deren Trägerin regelmäßig in der Stadt präsent ist, muss man sich in Zwenkau wohl erst noch gewöhnen. Die neue Bürgerpolizistin fängt quasi bei Null an. „Aber das ist vielleicht auch gut so“, sagt Polizeihauptkommissarin Anke Barthel, für die mit ihrer neuen Aufgabe ein Wunsch in Erfüllung geht.
Wenn Anke Barthel in diesen Tagen durch Zwenkau läuft, begegnet sie oft verdutzt dreinblickenden Menschen. Polizei zu Fuß auf Streife, an diesen Anblick muss man sich in der Kleinstadt am See erst wieder gewöhnen. Mehr als zwei Jahre war die Stelle des Bürgerpolizisten vakant, bevor die Polizeihauptkommissarin am 1. Januar in das verwaiste Büro neben der Stadtbibliothek eingezogen ist. Am Dienstag wurde sie von Bürgermeister Holger Schulz (CDU) offiziell begrüßt und vorgestellt. Die Aufgabe als Bürgerpolizistin habe sie schon zu Beginn ihrer Polizeikarriere gereizt, sagt Anke Barthel. „Mit 20 hatte ich aber noch gedacht, dass das ein Job ist, den man so im Alter ab 55 macht“, meint sie lächelnd. Jetzt also schon mit 41 und doch habe sich für sie damit ein Traum erfüllt, sagt sie. „Ein reiner Büro-Job ist nichts für mich“, stellt die Polizistin fest. Sie brauche den Kontakt mit Bürgern. Das Erfolgsgefühl, zur Lösung von Konfliktsituationen beigetragen zu haben, sei für sie eine großartige Motivation. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wolle sie keinesfalls an der Höhe verhängter Bußgelder messen lassen, vielmehr sehe sie die Kernaufgabe darin, präventiv tätig zu sein und so Straftaten im Vorhinein zu verhindern. „Das schafft ein Bürgerpolizist nicht allein, hier muss man die Einwohner mitnehmen“, ist Anke Barthel überzeugt. Vom Vorteil des Neuanfangs bei Null: Ein Argument, das auch beim Bürgermeister auf fruchtbaren Boden fällt. In seiner jüngst angekündigten Allianz für Ordnung und Sicherheit in Zwenkau forderte Schulz: „Hier müssen die Bürger mithelfen und sich einbringen.“ Anke Barthel hat inzwischen damit begonnen, aktiv auf die Zwenkauer Bürger, die Vereine und Gewerbetreibenden zuzugehen. Das erwies sich allerdings als gar nicht so einfach, denn die Hauptkommissarin fängt sprichwörtlich am Punkt Null an. Unterlagen, Kontaktdaten oder ähnliche Dokumente ihres Vorgängers habe sie nicht vorgefunden. „Aber das ist vielleicht auch gut so“, sagt sie. Auf diese Weise könne sie ihre neue Aufgabe unbefangen angehen. „Meine Polizistin“: Anke Barthel ist sich des Spagats bewusst, der einer Bürgerpolizistin abverlangt wird. Obwohl sie eigentlich für positive Aspekte wie Ordnung und Sicherheit zuständig ist, sind die damit verbundenen Emotionen oft negativ besetzt. „Die Polizei wird nicht zum Kaffeekränzchen gerufen, sondern gewöhnlich nur dann, wenn es Probleme gibt“, erklärt sie das Phänomen. Allerdings seien die Erfahrungen bei ihren ersten Kontakten mit Zwenkauern sehr positiv. So habe erst kürzlich eine Frau zu ihr gesagt, dass sie sich an Anke Barthel wende, weil „sie meine Polizistin sind“. Diese Aussage hat die Hauptkommissarin tief berührt. „Da wusste ich, dass ich angekommen bin“, sagt sie. Dass sie keine Zwenkauerin ist, betrachtet Anke Barthel als Vorteil. Es sei wichtig, als Bürgerpolizistin unbefangen und vorurteilsfrei zu agieren, sagt die Mutter zweier Kinder, die täglich zwischen Ihrem Wohnort Lützen und Zwenkau pendelt. Denn nicht nur zu den Sprechzeiten dienstags von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr ist sie vor Ort. Als Bürgerpolizistin dem Streifendienst zugeordnet, muss sie außerhalb dieser Zeiten viel in Zwenkau und den Ortsteilen präsent sein. Dann sei sie unter der Rufnummer 50011 aber zumindest telefonisch erreichbar. Von Rainer Küster
Wenn Anke Barthel in diesen Tagen durch Zwenkau läuft, begegnet sie oft verdutzt dreinblickenden Menschen. Polizei zu Fuß auf Streife, an diesen Anblick muss man sich in der Kleinstadt am See erst wieder gewöhnen. Mehr als zwei Jahre war die Stelle des Bürgerpolizisten vakant, bevor die Polizeihauptkommissarin am 1. Januar in das verwaiste Büro neben der Stadtbibliothek eingezogen ist. Am Dienstag wurde sie von Bürgermeister Holger Schulz (CDU) offiziell begrüßt und vorgestellt. Die Aufgabe als Bürgerpolizistin habe sie schon zu Beginn ihrer Polizeikarriere gereizt, sagt Anke Barthel. „Mit 20 hatte ich aber noch gedacht, dass das ein Job ist, den man so im Alter ab 55 macht“, meint sie lächelnd. Jetzt also schon mit 41 und doch habe sich für sie damit ein Traum erfüllt, sagt sie. „Ein reiner Büro-Job ist nichts für mich“, stellt die Polizistin fest. Sie brauche den Kontakt mit Bürgern. Das Erfolgsgefühl, zur Lösung von Konfliktsituationen beigetragen zu haben, sei für sie eine großartige Motivation. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wolle sie keinesfalls an der Höhe verhängter Bußgelder messen lassen, vielmehr sehe sie die Kernaufgabe darin, präventiv tätig zu sein und so Straftaten im Vorhinein zu verhindern. „Das schafft ein Bürgerpolizist nicht allein, hier muss man die Einwohner mitnehmen“, ist Anke Barthel überzeugt. Vom Vorteil des Neuanfangs bei Null: Ein Argument, das auch beim Bürgermeister auf fruchtbaren Boden fällt. In seiner jüngst angekündigten Allianz für Ordnung und Sicherheit in Zwenkau forderte Schulz: „Hier müssen die Bürger mithelfen und sich einbringen.“ Anke Barthel hat inzwischen damit begonnen, aktiv auf die Zwenkauer Bürger, die Vereine und Gewerbetreibenden zuzugehen. Das erwies sich allerdings als gar nicht so einfach, denn die Hauptkommissarin fängt sprichwörtlich am Punkt Null an. Unterlagen, Kontaktdaten oder ähnliche Dokumente ihres Vorgängers habe sie nicht vorgefunden. „Aber das ist vielleicht auch gut so“, sagt sie. Auf diese Weise könne sie ihre neue Aufgabe unbefangen angehen. „Meine Polizistin“: Anke Barthel ist sich des Spagats bewusst, der einer Bürgerpolizistin abverlangt wird. Obwohl sie eigentlich für positive Aspekte wie Ordnung und Sicherheit zuständig ist, sind die damit verbundenen Emotionen oft negativ besetzt. „Die Polizei wird nicht zum Kaffeekränzchen gerufen, sondern gewöhnlich nur dann, wenn es Probleme gibt“, erklärt sie das Phänomen. Allerdings seien die Erfahrungen bei ihren ersten Kontakten mit Zwenkauern sehr positiv. So habe erst kürzlich eine Frau zu ihr gesagt, dass sie sich an Anke Barthel wende, weil „sie meine Polizistin sind“. Diese Aussage hat die Hauptkommissarin tief berührt. „Da wusste ich, dass ich angekommen bin“, sagt sie. Dass sie keine Zwenkauerin ist, betrachtet Anke Barthel als Vorteil. Es sei wichtig, als Bürgerpolizistin unbefangen und vorurteilsfrei zu agieren, sagt die Mutter zweier Kinder, die täglich zwischen Ihrem Wohnort Lützen und Zwenkau pendelt. Denn nicht nur zu den Sprechzeiten dienstags von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr ist sie vor Ort. Als Bürgerpolizistin dem Streifendienst zugeordnet, muss sie außerhalb dieser Zeiten viel in Zwenkau und den Ortsteilen präsent sein. Dann sei sie unter der Rufnummer 50011 aber zumindest telefonisch erreichbar. Von Rainer Küster