Pegau hat Envia-Tochter als neuen Partner für schnelles Internet
Pegau schließt sich seinen Nachbarn Groitzsch und Zwenkau an. Das Städte-Trio setzt fürs schnelle Internet mittels Glasfaserausbau nun auf Envia-Tel, ein Tochterunternehmen des Stromversorgers Enviam. Eine Hürde ist aber die Vorvermarktungsquote.
Richtig schnelles Internet soll zügiger nach Pegau kommen. Dafür beschloss der Stadtrat eine Kooperation mit der Firma Envia-Tel, die den „vollumfänglichen Glasfaserausbau“ für die Kommune mit allen Ortsteilen bringen soll. Bedingung für das Engagement des Unternehmens ist, dass sich mindestens 35 Prozent der Haushalte, Geschäfte und Betriebe, in der sogenannten Vorvermarktungsphase für einen Vertrag entscheiden. Damit soll das Prozedere ebenso laufen wie in den Nachbarstädten Groitzsch und Zwenkau, die Envia-Tel zu Pilotkommunen ausgerufen hat. Bisher Glasfaser-Kupfer-Mix – Dörfer unterversorgt: Eine verbesserte Breitbandversorgung im Glasfaser-Kupfer-Mix hatten Teile Pegaus in den vergangenen Jahren vom Branchenriesen Telekom erhalten. „Und 149 Haushalte haben wir selbst angeschlossen“, sagte Bürgermeister Frank Rösel (parteilos). „Allerdings gab es im Bereich Kitzen/Eisdorf bisher keinen Ausbau.“ Dort hatte ein „kleines innovatives Unternehmen agieren wollen, war aber letztlich machtlos geblieben“. Auch Schkorlopp habe Probleme. Schnellere Leitungen mit komplettem Glasfasernetz: Da sich die Breitband GmbH des Landkreises, in der Pegau Gesellschafter ist, nur um unterversorgte Bereiche (weniger als 30 Megabit pro Sekunde Datenübertragungsrate) kümmert, soll nun Envia-Tel zu Zuge kommen. Komplett mit Glasfaser, mit Datenraten zwischen 300 und 1000 Mbit/s sowie bis Sommer/Herbst 2022; dabei wird nach aktuellem Stand die niedrigste Stufe 34,90 Euro pro Monat kosten. Das Projekt ist mit dem Breitbandkoordinator des Kreises abgestimmt, so Rösel weiter. Pegau für die Zukunft gerüstet!? Damit „sollten zukünftig alle Anforderungen an schnelles Internet dauerhaft abgedeckt werden“, heißt es in der Begründung des Ratsbeschlusses. Wobei der Bürgermeister meinte, dass die Rasanz der Entwicklung gar nicht abzuschätzen sei: „Gab es doch 1990 noch kein Internet und 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland kein Smartphone.“ Neue Kabelgräben – keine Kosten für die Stadt: Positiv äußerten sich Marco Becher (CDU), Mario Bringer (Pro Pegau) und Andreas Heimann (SPD). Jedoch merkte der Sozialdemokrat an, dass für die Leitungen „Straßen und Fußwege aufgebuddelt werden müssen“. Nur so kann das Glasfasernetz in der Stadt und den Ortsteilen ausgerollt werden, meinte Rösel. „Und es wird ein Loch in jedes Haus gebohrt.“ Auf Nachfrage von Norbert Trappe (AfD) verneinte er Kosten für die Stadt. – Der Rat entschied einstimmig. Lesen Sie auch: Breitbandausbau: Groitzsch setzt bei Glasfaser jetzt auf Envia-Tochter Von Olaf Krenz