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Am Kap Zwenkau wird kräftig investiert


Statt in die Ferne zu schweifen, nutzen wegen Corona viele Deutsche die Angebote in der näheren Umgebung. So auch zum Zwenkauer See. Dort sollen im nächsten Jahr die Aufenthalte noch komfortabler werden.
Nicht nur Ausflügler kamen diese Saison zum Zwenkauer See, um mit Blick über den See bis nach Leipzig hinüber das Hafenflair zu genießen oder sich während einer Radrunde durchs Neuseenland zu stärken. Auch Urlauber hatten Zwenkau gebucht. „Da ist viel Bewegung drin“, beobachtete Benedikt Kahlstadt, Geschäftsführer des Seebetreibers Sächsische Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG (SSZ). Als private Übernachtungen wieder erlaubt waren, begann der Run auf deren elf Ferienwohnungen. „Von Mitte Juni bis August waren wir zu über 90 Prozent ausgelastet, im September waren es noch 70 und sogar im Oktober noch 60 Prozent“, sagt Kahlstadt. Der Ansturm auf den Badestrand, die Bootsvermietungen und die gastronomischen Einrichtungen sei an den sonnigen Tagen enorm gewesen.
Volle Parkplätze

Auch Wohnmobile rollten in diesem Sommer, dem Trend folgend, zuhauf ans Kap. An den Wochenenden waren die markierten 27 Parkplätze an der Ostmole voll. „Hier haben wir den Zulauf massiv gemerkt, dabei können wir nur Parkplätze ohne die Annehmlichkeiten eines Camping-Platzes anbieten“, erklärt Kahlstadt. Während nach der Corona-Krise der Andrang auf die Ferienwohnungen vermutlich wieder abnehmen würde, kämen die Wohnmobil-Besitzer, die ja viel Geld investiert hätten, sicher weiterhin. Deshalb wolle man bis zur nächsten Saison 2022 in die Infrastruktur investieren. Zentral gelegene Stromsäulen, Versorgungsstationen für Frisch- sowie Entsorgungsstationen für Grauwasser und Toilettenkassetten sind geplant. Auch ein Sanitärgebäude soll schon im nächsten Jahr entstehen. „Sofern wir das schaffen, denn die Preise für Baustoffe sind in die Höhe geschnellt und es ist schwer, die nötigen Gewerke zu bekommen“, ist Kahlstadt skeptisch. Nutznießer der neuen Anlagen wären auch die 230 Liegeplatzinhaber im Hafen. 220 Plätze sind dauerhaft an Skipper vergeben, zehn bleiben für Wochenendgäste frei.
Nächstes Jahr wird gebaut

Badegäste dürfen sich auf ein neues Strandgebäude mit öffentlicher Toilette, Außenduschen, Kiosk und Funktionsräumen für eine Wasserrettung freuen. Das Bauvorhaben der Stadt Zwenkau, projektiert über die See- und Hafenbetreibergesellschaft Zwenkau (SHZ), wird auf dem Areal zwischen Strand und der Zufahrt zum Parkplatz Ostmole realisiert. Architektonisch soll sich das Haus am Aussehen an die Rettungstürme anlehnen, die Fernsehzuschauer aus der Serie „Baywatch“ kennen, erläutert Kahlstadt. Der Höhenunterschied am Hang werde über ein Ständerwerk ausgeglichen. Darauf stehen dann auf einer Plattform Module für die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten vom Verkauf bis zum WC. Der Bauantrag ist gestellt, Baubeginn soll im nächsten Jahr sein.
Mehr Sportangebote

Auch das sportliche Angebot wird erweitert. Stand Up Paddling, Segeln beim Regatta- und beim Yachtclub oder doch eher bequem als Freizeitkapitän mit einem Motorboot ist ebenso möglich wie eine Rundfahrt auf dem Personenschiff Santa Barbara. Mit Manni Heine vom Verein Gesundheitssport kann man übers Wasser rudern, in Robert Langes Tauchbasis die Unterwasserwelt erkunden. Im nächsten Jahr können über das Tourist-Kontor zusätzlich Kanus, Kajaks und Fahrräder gemietet werden.

Wer mit dem Auto anreist, um einen der letzten sonnigen Herbsttage am Kap zu verbringen, darf sich noch über eine kostenlose Abstellmöglichkeit freuen. Das vom Zwenkauer Stadtrat verabschiedete Parkraumbewirtschaftungskonzept wird erst ab 2022 umgesetzt.

Von Gislinde Redepenning