Schwergewicht: Regionalplan Leipzig-Westsachsen zum Nachschlagen
Viele Jahre Arbeit, Abwägungen und Auseinandersetzungen stecken im neuen Regionalplan für Leipzig-Westsachsen, der kürzlich in Kraft getreten ist. Regionalplaner Andreas Berkner zu wesentlichen Inhalten.
Es war ein langwieriger Prozess bis zur Beschlussfassung des neuen Regionalplanes für die Region Leipzig-Westsachsen. Den Aufstellungsbeschluss für die Fortschreibung des Planwerks hatte der Regionale Planungsverband im Jahr 2013 – damals noch unter dem Vorsitzenden Gerhard Gey (zu der Zeit Landrat, CDU) – gefasst. Dann dauerte es immerhin sieben Jahre, bis die Verbandsräte im Dezember 2020 in Zwenkau – nun unter Führung von Landrat Henry Graichen (CDU) – für die neuen Leitlinien die Hand hoben. Ein weiteres Jahr verging bis zum Inkrafttreten.
Schwergewichtiges Druckwerk
Inzwischen steht das monumentale Werk für alle Interessenten zur Verfügung, wie Andreas Berkner, Leiter der Regionalen Planungsstelle, mitteilt. Schwergewichtig waren nicht nur die Diskussionen, die geführt wurden, sondern ist auch das Planwerk selbst: Die Druckfassung bringt immerhin 3,8 Kilogramm auf die Waage.
„Im Zuge der Offenlegungen waren insgesamt 855 Stellungnahmen mit 6366 Einzelhinweisen einer sachgerechten Abwägung zu unterziehen“, erklärt der Regionalplaner.
Umfassende Betrachtung der Region
Das Werk besteht aus dem eigentlichen Regionalplan mit seinen Festlegungen und Begründungen, dem Umweltbericht und der „Zusammenfassenden Erklärung“. Wichtige Aspekte der Raum- und Siedlungsstruktur (zum Beispiel Zentrale Orte, besondere Gemeindefunktionen, regionale Verbindungs- und Entwicklungsachsen, Siedlungsbeschränkungsbereiche) werden fixiert.
Aussagen werden ebenso zu Wirtschaftsentwicklung, Verkehr, Freiraum (zum Beispiel Arten- und Biotopschutz, Kulturlandschaft, Hochwasserschutz, Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffsicherung) sowie zur technischen Infrastruktur (unter anderem Windenergienutzung, Wasserversorgung) getroffen.
Aktualisierung im Energiebereich gestartet
Auch die erste Teilfortschreibung zum Thema erneuerbare Energien ist bereits auf den Weg gebracht. Um die neuen Landesvorgaben und die auf Bundesebene angekündigten energiepolitischen Zielstellungen zu erreichen, hat die Verbandsversammlung noch im Dezember des vergangenen Jahres einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht.
„Der Regionalplan Leipzig-Westsachsen verkörpert nach dem Regionalplan Westsachsen 2001 und dem Regionalplan Westsachsen 2008, die beide noch den Altkreis Döbeln, heute Bestandteil der Planungsregion Chemnitz, umfassten, die ,Plangeneration 3.0‘“, so Berkner. Diese stelle sich dem Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung als Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum.
Entwicklung für alle Teilregionen im Blick
„Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, Nahtstellen bei der Raumentwicklung mit den Nachbarn und innerhalb der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland zu besetzen, Innovationen bei Wirtschaft und Verkehr zu unterstützen, die Daseinsvorsorge angesichts des demografischen Wandels zu sichern, den Klimaschutz zu befördern und dem Strukturwandel in Verbindung mit dem Kohleausstieg Rechnung zu tragen.“ Ein Grundanliegen, so der Regionalplaner, seien ausgewogene Entwicklungsangebote für alle Teilregionen zwischen Oberzentrum und ländlichen Räumen.
Regionalplan im Download und zum Erwerb
Der neue Regionalplan steht seit dem Inkrafttreten mit allen Begleitunterlagen auf der Homepage des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen (www.rpv-westsachsen.de) zum Download zur Verfügung. Das Planwerk ist auch als Druckfassung erhältlich und wird an Interessenten gegen Schutzgebühr (25 Euro plus Versandkosten) abgegeben.
Bestellungen über die Homepage www.rpv-westsachsen.de sowie direkt bei der Regionalen Planungsstelle (Telefon 0341/33 74 16-10, Fax -33); inhaltliche Anfragen zum Regionalplan an die Verbandsverwaltung (Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Berkner, Telefon 0341/33 74 16 11, E-Mail: berkner@rpv-westsachsen.de).
rpv-westsachsen.de/regionalpla…