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A 72 bei Böhlen: Unterbauten für 180-Meter-Brücke sind fertig


Der Wintereinbruch dürfte den Weiterbau der A 72 zwischen Rötha und der A 38 leicht verzögern. Seit Jahresbeginn ist die Autobahn GmbH des Bundes Bauherr für den letzten Abschnitt des Großprojektes.

Mit Beginn des neuen Jahres ist der Bauherrenwechsel für den letzten Abschnitt der Autobahn 72 erfolgt. Nachdem der Verkehr seit Oktober 2019 von der A 9 bei Hof bis nach Rötha beidseitig rollt, fehlen jetzt noch knapp sieben Kilometer bis zum Anschluss an die A 38 südlich von Leipzig. Dieser letzte Abschnitt führt fast komplett durch verfülltes Tagebaugelände und soll nach jetziger Bauplanung Ende 2026 fertig werden. Bis Ende 2020 liefen Planung und Bau unter der Regie des Freistaates Sachsen, ausgeführt durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Seit dem 1. Januar liegt alles, was mit Bau und Betrieb von Autobahnen in Deutschland zu tun hat, in den Händen der Autobahn GmbH des Bundes. So auch der Weiterbau der A 72. Kein witterungsbedingter Verzug bisher: Der pausierte über Weihnachten und den Jahreswechsel, sagt Tino Möhring, Pressesprecher der Autobahn GmbH in deren Niederlassung Ost in Halle. In der Regel, so Möhring, werde in den Bauabläufen eine Winterpause vorgesehen. Die komme aber nur zum Tragen, wenn das Wetter keine Bautätigkeit zulasse. „Witterungsbedingte Verzüge sind bisher nicht eingetreten“, sagte Möhring der LVZ. Spätestens diese Woche sollte die Bautätigkeit wieder aufgenommen werden. Allerdings dürfte der Wintereinbruch des zurückliegenden Wochenendes die Bautätigkeit zunächst doch einbremsen. Im Wechsel der Bauherrenschaft sieht Möhring kein Hindernis für einen zügigen Fortgang der Arbeiten, zumal das Bundesunternehmen bei der Leitung des Autobahnbaus auf bewährtes Personal zurückgreifen kann. „Für die Baustelle A 72, Bauabschnitt 5.2 ist das gesamte Bauleitungspersonal zur Autobahn GmbH Niederlassung Ost gewechselt, so dass auch von Seiten des Auftraggebers der Weiterbau sichergestellt ist“, gibt Möhring zu Protokoll. Alle Unterbauten für Hauptbrücke sind fertig: Neben dem Bau der Trassen für die künftigen Fahrbahnen ist die Anschlussstelle Zwenkau Böhlen ein großer Schwerpunkt im letzten Autobahnabschnitt. Hier werden die Bundesstraße 2 und die Staatsstraße 72 in die A 72 münden, außerdem zweigt die Zuwegung zur Deponie Cröbern ab. Für die größte Brücke an diesem Knotenpunkt seien alle Unterbauten, die Widerlager und die Pfeiler fertiggestellt. Das 180 Meter lange Bauwerk, über das die B 2 an die A 72 angeschlossen wird, überspannt künftig die Gleise der Deutschen Bahn, die Pleiße und die S 72. „Demnächst“, kündigt Autobahn-Sprecher Möhring an, „sollen die ersten Stahlteile für den Überbau angeliefert werden.“ Die Niederlassung Ost der Autobahn GmbH in Halle ist zuständig für 1451 Autobahnkilometer und 2800 Brücken in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Saisonbedingt, so Möhring, liege der Schwerpunkt aktuell vor allem darauf, die Autobahnen durch den Winterdienst der Autobahnmeistereien verkehrssicher zu gestalten. „Dazu sind in unseren 18 Autobahnmeistereien insgesamt circa 200 Fahrzeuge dauerhaft im Einsatz.“ Von André Neumann