Acht Milliarden Euro für 117 Investitionsvorhaben in der Region Leipzig listet die Industrie- und Handelskammer auf. Am meisten wird in der Messestadt gebaut. Doch auch im Landkreis Leipzig wird viel investiert. Hier eine Übersicht zu den aktuellen und geplanten Projekten.
Landkreis Leipzig. Einmal im Jahr listet die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig alle aktuellen und geplanten Investitionen der Region ab jeweils sieben Millionen Euro auf. Trotz Corona-Krise würde es aktuell 117 Projekte mit einem Gesamtumfang von knapp acht Milliarden Euro im Großraum Leipzig geben, so die IHK. Am meisten wird in der Messestadt gebaut. Einige Beispiele sind: Porsche-Werk (600 Mio Euro), Produktionshallen der Beiersdorf AG (220 Mio), neues Gaskraftwerk (300 Mio), Komplettsanierung der Hauptfeuerwache (26 Mio), Ausbau der Red Bull Arena (60 Mio), neues Haftkrankenhaus (17 Mio) oder geplante neue Schulen (500 Mio). 100er Block in Wurzen und Schule in Grimma: Doch auch im Umland fließt viel Geld in große Bauprojekte, die aktuell realisiert werden oder in naher Zukunft geplant sind. Hier eine Übersicht nach den Angaben der IHK: Sanierung Wohngebäude „100er Block“ in Wurzen: Derzeit ist Halbzeit in der Liscowstraße 12 bis 30. Dort läuft mit knapp acht Millionen Euro das größte Investitionsvorhaben der städtischen Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (WGW). Nachdem im Dezember des Vorjahres die ersten drei Eingänge des sogenannten 100er-Blocks fertiggestellt wurden, steuert das Unternehmen nun auf die Schlussphase des zweiten Bauabschnittes zu. Ersatzneubau für die Oberschule im Ortsteil Grimma-Böhlen: Für mehr als zehn Millionen Euro baut die Stadt Grimma einen Ersatzneubau für die bestehende Oberschule im Ortsteil Böhlen. Das Projekt hatte wegen einer Klage seine Tücken und verzögerte sich erheblich. Im Sommer 2019 wurde dann zunächst mit der verkehrlichen Erschließung des Geländes begonnen. Fertigstellung ist im Herbst 2021 geplant. Harthkanal als Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See: Eine Schleuse im nördlichen Teil des etwa 770 Meter langen Kanals sorgt für die Überwindung des Höhenunterschieds beider Seen. Mindestens 50 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Seit März 2019 wird gebaut. Wann der Harthkanal fertig sein wird, steht noch nicht fest. Es kam zu Verzögerungen. Erweiterung Braunkohlen-Tagebau der Mibrag: Für 45 Millionen Euro will die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft einen Masseverteiler für den schrittweisen Übergang des Tagebaus Schleenhain in das neue Abbaufeld Peres bauen. Seit 2015 läuft das Projekt und soll in fünf Ausbaustufen bis 2023 errichtet werden. Es entstehen 17 Übergabestellen von sechs Bändern, die Kohle und Abraum fördern und drei Bänder, die die Massen abtransportieren. Neubau eines Seniorenheims in Wurzen: In der Lessingstraße soll ein neues Alten- und Pflegeheim entstehen. Bei dem Vorhaben gab es erhebliche Probleme, der Bau ruhte zwei Jahre. Nun soll das Haus voraussichtlich im April 2021 fertig sein. Umbau und Sanierung des Pestalozzi-Gymnasiums für Amtsgericht Borna: Seit zehn Jahren wird im Bornaer Amtsgericht ein Umzug in größere Räumlichkeiten herbei gesehnt. Das Hauptgebäude Am Gericht 2 platzt aus allen Nähten. Das ehemalige Pestalozzi-Gymnasium in der Kreisstadt wurde aufwendig saniert und umgebaut. Die Kosten erhöhten sich auf 14,5 Millionen Euro. Sanierung des Westflügels der Burg Gnandstein: Eigentlich sollte die Investition des Freistaates auf der bekannten Burg schon in diesem Jahr starten, jedoch wurde sie verschoben. Für rund sieben Millionen Euro soll der Westflügel inklusive Terrasse und Westwehr saniert werden und Gastronomie sowie Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Holländische Unternehmensgruppe errichtet Produktionsstätte in Markranstädt: Für 20 Millionen Euro errichtet die Morssinkhof-Rymoplast-Gruppe (MRG) derzeit einen Produktionsstandort am ehemaligen Standort des Autozulieferers Fehrer in Markranstädt. Dort wird Plastikgranulat hergestellt. Bis zu 50 Arbeitsplätze sollen entstehen. Wasserwerk und Generationenpark geplant: Weitere Projekte, die im Landkreis Leipzig in naher Zukunft geplant sind, listet die IHK auf. Dazu gehört für rund 20 Millionen Euro der Bau eines Großwasserwerkes bei Naunhof mit einer Kapazität von 42.000 Kubikmeter pro Tag als Ersatz für die beiden historischen Anlagen. Das Werk soll spätestens 2024 fertig sein. In Großpösna ist ein Generationenpark geplant mit 21 Doppelbungalows, zwei Wohngemeinschaften zu je zwölf Plätzen, eine Tagespflege mit 15 Plätzen, Einfamilienhäuser und eine Kindertagesstätte. Diese Investition ist mit 50 Millionen Euro beziffert. Lebenshilfe-Wohnpark soll in Borna entstehen: In Borna sind drei Vorhaben in Planung. Die Stadt will an der Ecke Bahnhofstraße/Wassergasse ein neues Verwaltungsgebäude errichten. Im „Lebenshilfe-Wohnpark“ in der Deutzener Straße sollen drei Häuser entstehen: barrierefreies Wohnen für jedermann, ein Seniorenheim für Werkstattmitarbeiter sowie ein Pflegeheim – hier kommt es jedoch immer wieder zu Verzögerungen. Zudem plant die Firma Thermic Energy im Gewerbegebiet Zedtlitz eine neue Fertigungshalle. Von Claudia Carell