friendica (DFRN) - Link zum Originalbeitrag

AZV „Weiße Elster“: Erhöhter Wartungsaufwand – aber keine Investition


Der Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ hat einen Haushalt 2021 in Höhe von 2,3 Millionen Euro beschlossen. Trotz des höheren Wartungsaufwands will er bei den Mitgliedern Groitzsch, Pegau, Zwenkau und Elstertrebnitz nicht investieren.
Der Substanzerhalt ist das Motto für 2021 beim Abwasserzweckverband „Weiße Elster“ (AZV). Das sagte Geschäftsführer Michael Friedrich vorm Haushaltsbeschluss in der Verbandsversammlung auf der Kläranlage Kleindalzig. Und das werde anhalten. „Bis 2023 sind keine Investitionen in Form des Baus neuer Anlagen geplant“, erklärte er. „Es soll auch keine wesentliche Technik erneuert werden – wenn nicht ein großer Defekt auftritt.“ Deshalb müssen die Kommunen weniger Umlage zahlen, vorerst zumindest. Vorerst keine Auswirkung auf Abwassergebühren: Auf die Abwassergebühren der Haushalte hat das zunächst keinen Einfluss. Diese legt nicht der AZV fest. Weil er ein Teilverband ist, bei dem vor allem die Ortskanalisation den beteiligten Kommunen Groitzsch, Pegau, Elstertrebnitz und Zwenkau gehört, beschließen und kassieren die drei Städte und die Gemeinde das Geld der Kunden selbst – wodurch die Werte verschieden ausfallen. Sie zahlen dann einen Betrag an den AZV. Dieser soll in diesem Jahr, bei einem Ergebnishaushalt von rund 2,3 Millionen Euro inklusive Sonderposten, zusammen fast 1,75 Millionen Euro betragen, reichlich 150 000 Euro weniger als 2019. Schulden sinken – aber auch Zinsen und Tilgung: Was zum einen an gesunkenen Betriebskosten und andererseits an geringeren Zins- und Tilgungsleistungen liegt. So soll der aktuelle Schuldenstand von 3,17 Millionen Euro nun um 338 000 Euro verkleinert werden, nachdem in den beiden Vorjahren jeweils noch gut 600 000 Euro an die Banken zu überweisen waren. Und diese Zahlung soll künftig weiter schrumpfen – wenn es nicht zu Kreditaufnahmen kommt, die jedoch wenigstens bis 2024 nicht geplant werden. „Technik kommt in die Jahre“: Allerdings verwies Geschäftsführer Friedrich mehrfach auf die umfangreiche und schon ältere Technik. „Die kommt in die Jahre, wir hatten schon außergewöhnlich viele Reparaturen.“ So arbeite der Dekanter der Kläranlage Kleindalzig, eine Zentrifuge zur Trennung von Feststoffen und Flüssigkeit aus dem Klärschlamm, schon 21 Jahre; Ersatzteile gebe es nicht mehr. Auch große Pumpen in Zwenkau und Wiederau seien schon zwei Jahrzehnte in Betrieb. „Die zu erneuern, würde zwischen 15 000 und 18 000 Euro kosten.“ Kläranlage Kleindalzig nah an der Kapazität: Die Verbandskläranlage selbst ist nahezu ausgelastet. Für 24 000 Einwohnerwerte (Firmen eingerechnet) konzipiert, sind derzeit 23 900 angeschlossen. Zugänge werden aufgrund der weiteren Wohnbautätigkeit in den Kommunen zwar erwartet. Kapazitätserweiterungen, die auch mit kleineren Anlagen vor Ort möglich sind, spielen aber noch keine Rolle. Lesen Sie auch: Zweckverband „Weiße Elster“ modernisiert Kläranlage Abwassergebühren in Pegau werden 2020 doch teurer Elstertrebnitzer müssen ab 2020 mehr für Abwasser zahlen Von Olaf Krenz