Partnerschaft zwischen Zwenkau und Nußloch wird verwurzelt
Zwenkau. Beide Bürgermeister haben bereits „Ja“ gesagt, jetzt müssen noch Zwenkaus Stadt- und Nußlochs Gemeinderat der geplanten offiziellen Partnerschaft zustimmen. Kurz nach der Wende haben die Nußlocher aus dem Baden-Württembergischen Zwenkau beim Aufbau der Verwaltungsstrukturen unterstützt, daraus sind Freundschaften entstanden.
Beiderseitige Festbesuche gibt es schon
Die Nußlocher sind gerne zum Laurentiusfest gekommen, im Gegenzug feierten Zwenkauer und Zwenkauerinnen die traditionelle Kirchweih im Rhein-Neckar-Kreis mit. Die Zusammenkünfte im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich sollen wiederbelebt werden. Die Partnerschaft muss nur noch offiziell besiegelt werden. Nußlochs Bürgermeister Joachim Förster (parteilos), kürzlich mit rund 20 Delegierten zu Gast, hat dafür den Startschuss gegeben – er brachte gleich eine Urkunde mit, die er im Rahmen einer gemeinsamen Feier bei der Freiwilligen Feuerwehr übergeben hat. Die Übergabe der Absichtserklärung war einer der Höhepunkte eines umfangreichen Programms mit der Besichtigung eines Tagebaus, einer Rundfahrt mit der Santa Barbara auf dem Zwenkauer See und einem Konzertbesuch beim Neuseenland Musikfest.
Räte müssen zustimmen
Zementiert wird die Partnerschaft erst mit dem Beschluss der Stadträte. „Wir müssen das Ganze noch in trockene Tücher bringen“, erklärte Holger Schulz (CDU). Der Vorteil: Man könne dann Geld für die Pflege der Beziehungen in den Haushalt einstellen. Noch wichtiger sei es, solch einer Beziehung Leben einzuhauchen, Vereine zu Reisen zu animieren, die Partnerschaft müsse aus den Menschen heraus bestehen und dürfe ihnen nicht von den Stadtoberhäuptern aufgedrückt werden. Immerhin hätten Freundschaften die Zeit überdauert, auch wenn so manch engerer Kontakte für eine ganze Weile geruht hat.
Die Anreise aus der Region Kurpfalz ins Neuseenland, beispielsweise zum Laurentiusfest im Waldbad, ist mit weniger als 500 Kilometern deutlich kürzer als zu den weiteren Städtepartnerschaftsorten Nußlochs wie Segorbe in Spanien, Nagyatád in Ungarn und Andernos-les-Bains in Frankreich. Die ersten Kontakte sind kurz nach der Wende entstanden. „Wir haben unsere Verwaltungsarbeit vorgestellt und Zwenkau damals beim Aufbau unterstützt, jetzt wollen wir das Ganze auf richtige Füße stellen“, erinnerte Joachim Förster. Das solle in Nußloch schon in der nächsten Gemeinderatssitzung im Juli passieren. Unter viel Beifall und mit einigem liebevollen Spott – „der schiefe Turm von Pisa ist auch berühmt geworden“, tönte es aus den Zuschauerreihen – haben Schulz und Förster im Steinpark am Kap Zwenkau eine Walnuss ins gut vorbereitete aufgelockerte Erdreich gesetzt. Bauhofsleiter Friedhlem Tauchnitz hatte extra zwei Spaten mitgebracht und das Bäumchen danach noch mit einer Stütze verstärkt. „Möge er gedeihen, ebenso wie die Partnerschaft“, bemerkte Schulz in einer kurzen Ansprache.
Treffen auf Verwaltungsebene
Regelmäßigen Umgang pflegt Zwenkau auch mit Hatten (Niedersachsen), Amt Britz-Chorin-Oderberg, Burg im Spreewald (beide Brandenburg), Bad Sulza (Thüringen) und mit dem polnischen Bedzino an der westpommerschen Ostseeküste. "Wir treffen uns regelmäßig auf Verwaltungsebene mit den Amtsleitern, um uns auszutauschen und Lösungsansätze zu den unterschiedlichsten Themen zu finden", erklärte Schulz. Man könne bei diesen Begegnungen "sein Herz ausschütten", bekäme wertvolle Tipps und Ideen. Spannend sei der Austausch vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Gesetzgebungen in den einzelnen Bundesländern.
Zerody mag das.