Zwenkau schmiedet Pläne fürs Döhlener Dreieck
Die Stadt Zwenkau will ein weiteres landwirtschaftlich genutztes Fleckchen zum Teil bebauen. Im sogenannten „Döhlener Dreieck“ sollen drei Einfamilienhäuser und Parkflächen entstehen.
Die Stadt Zwenkau will ein weiteres landwirtschaftlich genutztes Fleckchen zum Teil bebauen. Im sogenannten „Döhlener Dreieck“ in Rüssen-Kleinstorkwitz zwischen Döhlener Straße, Lindenstraße und Geschwister-Scholl-Weg sollen drei Einfamilienhäuser und Parkflächen für die angrenzende Grundschule entstehen. Gedanken zu einer Umnutzung des Geländes liegen seit 2019 auf dem Tisch. Der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, den der Stadtrat kürzlich durchgewunken hat, schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen.
Bushaltestelle ist noch Provisorium
Im Geschwister-Scholl-Weg 1, mit der Front hin zum Areal, befindet sich die Lebenswelt Grundschule, eine christliche Montesssori-Ganztagsschule. Die Kinder haben seit Jahren ein Problem: Diejenigen, die mit dem Bus kommen, stehen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße, derzeit im Geschwister-Scholl-Weg. Denn eine sichere Bushaltestelle gibt es im Umfeld nicht. Abhilfe soll geschaffen werden: Auf der S 68, auf der die Autos allzu oft mit überhöhter Geschwindigekit rasen, ist angrenzend an das Plangebiet die Errichtung von zwei Bushaltestellen inklusive einer Querungshilfe vorgesehen. Dafür müsste man die Straße erweitern, ein Aspekt, der im B-Plan berücksichtigt wird.
Für dieses Projekt oder für eine Befestigung des provisorischen Fußweges vor der Schule hat Alexander Wagner, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Lebenswelt Schule, sogar einen finanziellen Zuschuss in der Schublade. 2019 hatte der Verein 15 000 Euro beim Wettbewerb "Sächsischer Mitmach-Fonds" gewonnen. "Das Geld liegt bereit, die Stadt kann es abrufen, sobald die Planungen umgesetzt werden", sagt Wagner, der sich über eine baldige Realisierung zum Nutzen für die Schülerinnen und Schüler freuen würde.
Investor wollte schon 2019 bauen
Der potenzielle Investor hatte bereits im Jahr 2019 einen Bauantrag gestellt. Damals gab es Argumente gegen eine befürchtete übermäßige Wohnbebauung. Wagner hatte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) und die Stadträte in einem Schreiben gebeten, die Beschlussfassung "aus städtebaulicher Sicht und insbesondere im Hinblick auf die dörfliche Entwicklung der Ortslage Döhlen zu überdenken und eventuell auch zu verschieben". Die dreieckige Grundstücksfläche an der viel befahrenen Verbindungsstraße nach Pegau habe eine besondere städtebauliche Funktion für die Ortslage.
Bedenken werden in Planungen berücksichtigt
Seine Bedenken wurden ernst genommen, das Vorhaben nicht weiter verfolgt. Inzwischen hat sich eine Entwicklung des Ortszentrums mit dem bestehenden Festplatz und dem Neubau eines Spielplatzes im Umfeld der Feuerwehr herauskristallisiert. Weitere Entwicklungsflächen werden am Siedlungsweg vorbehalten. Somit ist klar: Das „Döhlener Dreieck“ liegt am Siedlungsrand und ist nicht für eine Weiterentwicklung des Zentrums von Rüssen-Kleinstorkwitz vorgesehen. Der überwiegende Teil soll weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Die aktuelle Planung des Investors hat sich auf drei Einfamilienhäuser entlang der Lindenstraße reduziert. Das Gebäude der Lebenswelt Grundschule wird damit weiterhin weithin sichtbar und einsehbar bleiben.
Dem Aufstellungsbeschluss gingen intensive Diskussionen in den Ausschüssen voraus. Bis eine Satzung letztendlich die Bebauung erlaube, werde der Stadtrat das Thema noch öfters auf dem Tisch haben, betonte Holger Schulz in Richtung der Einwände, unter anderem von Uwe Penz von der Freien Wählervereinigung. Er wollte sicherstellen, dass man beispielsweise im Bezug auf die Lage der Parkplätze noch „keine Nägel mit Köpfen“ mache.
Von Gisinde Redepenning