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Zwenkau: Preisgekrönter Gastronom eröffnet Steakhaus am Kap


Am Kap Zwenkau gibt es was Neues – das „Maksymov“. Gründer Dmytry Maksymov war in der Ukraine kein Unbekannter: Fünf Restaurants führte er dort – eines davon preisgekrönt. Auch die Neueröffnung erntet Begeisterung.

Für Dmytry Maksymov steht fest: Sein Steakhaus am Kap Zwenkau wird erfolgreich sein. Was ihn so sicher macht? „Bei uns stimmen Qualität, Preis und Ambiente“, lässt er sich von seinem Mitarbeiter aus dem Ukrainischen übersetzen. Das sehen auch die ersten Gäste so, die Maksymov in den ersten Wochen seit der Eröffnung im April bewirtet hat: Bei den fast 40 Google-Bewertungen kommt das nach dem Betreiber benannte „Maksymov“ auf durchschnittlich fünf Sterne – die höchstmögliche Anzahl.

Woher kommt dieser Erfolg? Zufall ist es jedenfalls nicht. Der 35-jährige Ukrainer hat bereits jahrelange Erfahrung in der Gastronomie. Mit 18 Jahren fing er an zu kellnern und arbeitete sich weiter hoch – bis er am Ende fünf Restaurants in Kiew führte und eine der renommiertesten Gastronomie-Auszeichnungen der Ukraine erhielt. 2020 bekam eines seiner Steakhäuser „Najivo“ für das beste „Fleisch-Restaurant“ in der Ukraine die Auszeichnung der „Salt Restaurant Awards“.

Ukraine-Geflüchtete wollen in Deutschland bleiben

Doch dann überfiel Russland die Ukraine, Maksymovs Frau Yevheniia flüchtete mit den Kindern Varvara (12) und Mark (9) nach Deutschland. Dmytry selbst blieb noch weitere sechs Monate in der ukrainischen Landeshauptstadt. Doch dort gab es Verwerfungen mit dem Mitbetreiber seiner Restaurants. Maksymov musste gehen. So kam auch er sechs Monate nach seiner Familie in Deutschland an. Seitdem lebt die Familie gemeinsam in Zeitz.

„Wir wollen in Deutschland bleiben, weil wir nicht glauben, dass der Krieg bald vorbei sein wird“, erklärt Maksymov, während er an einem der Tische mit Blick auf den kleinen Hafen und einige anliegende Segelboote sitzt. Die fehlende Perspektive für die Familie in der Ukraine bringt der Stadt Zwenkau ein neues Steakhaus ans Kap. „Nach allem, was uns in der Ukraine passiert ist, habe ich hier keine Angst mehr vor Problemen.“

Räumlichkeit am Kap hat überzeugt

Und hier, am Kap, will Dmytry Maksymov seine Expertise in der Gastronomie, vor allem beim Thema Steaks, ausschöpfen. Dabei ist der Ort am Wasser mit Bedacht gewählt: „Ich habe etwa 20 Räumlichkeiten angesehen, auch in Leipzig. Das hier hat mich überzeugt, die Lage ist einfach toll!“

In dem gemütlich eingerichteten Restaurant, das mit dem vielen Holz ein wenig an ein Segelboot erinnert, kommt naturgemäß vor allem eins auf den Tisch: Fleisch. Steaks aus Argentinien, Deutschland, Irland und Australien hängen kiloweise am Haken oder liegen eingeschweißt im Fleischschrank im Restaurant und warten hier rund zwei Monate auf den perfekten Reifegrad. Bestellen können die Gäste das Fleisch pro 100 Gramm für neun Euro.

Spezielle Sorten wie ein argentinisches Rinderfilet, ein neuseeländisches Lammkarree oder ein Rib-Eye kosten 12 beziehungsweise 15 Euro. Alle Gerichte kommen mit einem halben Maiskolben und einem kleinen Wildkräutersalat. Wer mehr Hunger hat, bestellt sich eine oder mehrere Beilagen wie Kartoffelpüree, gegrilltes Gemüse oder saisonal auch mal Spargel für fünf bis sieben Euro dazu. Auch gegrillten Fisch gibt es hier, genauso wie einen Burger – der kann sogar als vegane Variante bestellt werden, sowie ein weiteres tierfreies Gericht.

Daran, dass das Restaurant gemütlich wirkt, hat neben der Jazzmusik auch Ehefrau Yevheniia (35) ihren Anteil. „Sie hat alle Bilder hier gemalt, dabei ist sie eigentlich gar keine Künstlerin“, erzählt Maksymov und lächelt. „Der Wein hat wohl geholfen.“

Maksymov ist dankbar für Willkommenskultur

Neben einer guten Atmosphäre legt Maksymov Wert auf Qualität. Deswegen gehe er aktuell jeden Tag einkaufen, um seine Produkte so frisch wie möglich zu halten. „Noch ist es manchmal schwer einzuschätzen, wie viele Gäste kommen werden“, erklärt er. „Unsere Gästezahlen steigen kontinuierlich. Wir haben sogar schon Reservierungen mit einigen Wochen Vorlauf.“

Das Restaurant hat jeden Tag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Anstrengend? Nicht für Maksymov: „Wir lieben unsere Arbeit hier, mir persönlich würde ein freier Tag reichen – pro Monat“, sagt der Restaurantchef und lacht.

Dann wird er noch einmal kurz ernst. „Ich möchte mich bei den Menschen hier bedanken, die uns alle so gut aufgenommen haben. Nie wurden wir unter Druck gesetzt und können so das Restaurant neu aufbauen. Was ich hier bekommen habe, möchte ich nun auch an meine Gäste zurückgeben.“

LVZ