Kohlekumpel, Bagger und Schiff entstehen für den Zwenkauer See
Jugendtreff „Leuchtturm“ verbindet bei Ferienprogramm Spaß, Kreativität und Handwerk
In dieser ersten Ferienwoche ließ das Bild eher ein großes Künstleratelier vermuten als einen Jugendtreff. Nachdem im Zwenkauer Leuchtturm seit Montag Ideen gesammelt und Planungen sowie Skizzen zu Papier gebracht wurden, geht es jetzt handwerklich kreativ zur Sache. Insgesamt fünf Großfiguren entstehen derzeit auf dem Gelände neben dem Waldbad – erdacht und gebaut von 15 Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, die am zweiwöchigen Ferienprogramm des Jugendtreffs richtig viel Spaß haben. Ideenfindung am See: „Zuerst sind wir gemeinsam zu einer Entdeckungstour rund um den Zwenkauer See aufgebrochen“, erzählt Leuchtturm-Chef Steffen Kasperski, den hier alle nur Ermie nennen. „Hier fanden die Jugendlichen ihre Ideen, was die Großfiguren darstellen sollen. Aus ihnen entstanden dann die Entwurfszeichnungen.“ Am Mittwoch begann schließlich der handwerkliche Teil des Programms. Inspiriert von der Geschichte und Gegenwart des Zwenkauer Sees, entstehen aus Holz und Plexiglas sowie jeder Menge Nägel und Schrauben fünf große Skulpturen, die nach ihrer Fertigstellung in der Nähe des Sees aufgestellt werden. Künstlerischer Kohlebagger: Steffen Kasperski ist davon überzeugt, dass die Installationen bei Passanten für große Aufmerksamkeit sorgen. „Da ist unter anderem ein Bergbau-Kumpel dabei, ein Schiff und sogar ein Kohlebagger.“ Die Figuren seien aber nicht nur aus künstlerischer Sicht bemerkenswert, sondern würden auch erstaunliche handwerkliche Fähigkeiten ihrer Erschaffer erkennen lassen. „Das sind nicht nur statische Darstellungen, manche der Exponate sind sogar beweglich“, macht der Sozialpädagoge neugierig. Die Puppen tanzen bald: In der kommenden Woche will „Ermie“ mit den Jugendlichen im Leuchtturm die Puppen tanzen lassen. „Dann bauen wir mit Schere, Stoff und Nadel Handpuppen mit ganz eigenen Charakteren, die thematisch zu den Großfiguren passen.“ Mit ihnen sollen dann jene Geschichten zum See erzählt werden, von denen die großen Skulpturen nur stumm berichten. „Und weil die Geschichte stets weitergeht, kann dann auch dieses Projekt immer weiter fortgeschrieben werden“, denkt Kasperski schon in die Zukunft. Ergebnisse wachsen heran: Insofern ist die Ausstellungseröffnung am 30. Oktober im Jugendtreff Leuchtturm zunächst eine Präsentation der Zwischenergebnisse. Ab 14 Uhr soll das Figurentheaterstück „Zurück zur Natur“ vorgestellt werden, anschließend geht es per Spaziergang zum Präsentationsort der Großfiguren, wo die jungen Künstler ihre Objekte vorstellen und zu Kaffee und Kuchen einladen. Reichlich Anerkennung für diese Projektidee gab es übrigens schon im Vorfeld des Ferienprogramms. „Wir haben aus der Region sehr viel Unterstützung erfahren“, freut sich Kasperski und erwähnt unter anderem die Initiative „Zwenkau ist bunt“, den Heimatverein Zwenkau und den Booom e.V. Leipzig. Von Rainer Küster