Es wird immer wieder beklagt, dass die Innenstädte sterben. Und es gibt eine lange Liste an angeblichen Ursachen:

  • Der Online-Handel
  • Fehlende Parkplätze
  • Geändertes Konsumverhalten

Ich denke, dass es primär an den Mieten liegt. Würden die auf einem sinnvollen Niveau (etwas unter der Hälfte) liegen, dann wären die Innenstädte vermutlich quicklebendig und voll mit faszinierenden Geschäften und Einrichtungen.

Aus meiner Sicht erdrosseln sich die Innenstädte selber. Die hohen Mieten sorgen für gleichförmige, langweilige Innenstädte voll mit den gleichen Geschäften.

KN-Artikel: kn-online.de/lokales/kiel/trot… (paywalled)
Archiv: archive.ph/2025.08.13-044717/k…

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Seh ich auch so.

Bestätigendes Beispiel aus ner Kleinstadt: tagesschau.de/inland/mittendri…

Oft laden Großstadt Innenstädte auch nicht zum verweilen ein.

Oder werden (in meinem Gefühl) durch Neubauten, wie in Kiel, auseinander gerissen. #Sophienhof

Oder Städte nutzen auch nicht ihre Möglichkeiten.
(in Kiel ist ein Beispiel die Hörnbrücke, obwohl da eigentlich nicht ist, ist es da eigentlich Immer voll. Komisch, vllt wollen Menschen einfach am Wasser sein?!)

Persönlich ganz abstruß finde ich, das Touris außer am Bahnhof nirgends auf dem Weg zu ihren Schiffen wirklich verleitet werden einzukaufen oder zu Essen. Der direkte Weg zu eigentlich allen Schiffen sind leere Betonwüsten oder volle Asphalt Bahnen.

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sehr großes Problem auf jeden Fall.
Jede öffentliche Maßnahme von Städten für lebenswerte Innenstädte ist dabei ein Konjunkturprogramm für die Besitzer der Immobilien. Das Vermieter hier selber durch niedrigere Mieten viel beitragen könnten verstehen sie leider nicht...
Aber wer will der/ die erste sein, die ihre Miete senkt und damit die Attraktivität der Stadt fördert...
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Hier in Karlsruhe subventioniert die Stadt den Leerstand und hält so die Mieten hoch.
Verrückt!

wirtschaftskraft.de/artikel/we…

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Immobilienvermietung ist nur eine spezielle Form einer Finanzanlage. "Kauf nie Aktien auf Kredit" heisst es bei anderen Kapitalanlagen, bei Immobilien geht es um ein Konglomerat aus Kreditgeschäft, Vermietung, Wiederverkauf, Beleihung zur Finanzierung der nächsten Anlage.

Sinkende Mieteinnahmen sind in dem Modell nicht vorgesehen. Mietausfälle steuermindernd geltend zu machen dagegen schon.

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Ich sehe das (voriger Toot) genau wie du und habe dafür auch Beweise aus meiner kommunalpolitischen Arbeit. Die Immobilieneigentümer hier in Gütersloh verlangen utopische Mieten und nehmen Leerstand in Kauf, bevor sie davon abrücken. Versuche der Stadtverwaltung, das zu ändern, schlugen regelmäßig fehl. Aber: Viele Immobilien hier sind seit Jahrzehnten schuldenfrei in Familienbesitz und reine Renditeobjekte. Hypotheken vmtl. Fehlanzeige. Und: Ab 1.OG oft noch Mietwohnungen drin. 1/2
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Ich kann da auch irgendwie nicht anders als "selbst schuld" zu denken, nur: Leidtragende sind nicht die Vermieter/Immobilienbesitzer, sondern die gesamte Stadtgesellschaft, deren zentraler Treffpunkt verödet. Man merkt hier sehr schön, wie die 1-Euro-Shops an die frühere "High Street"-Geschäftsstraße heranrücken. Enteignen geht natürlich auch nicht, aber was tun? 2/2
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meist hast du Immobilien-Pakete, wenn du einige Objekte hast, die gut vermietet sind, dann ist es optimal, wenn du in anderen Verluste durch Leerstand hast. Dies kann steuerlich angesetzt werden. Einfach die die Verluste nur für 3 Monate ansetzbar machen. Dann bewegen sich die Mieten für die Objekte.
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Ähm, da gibt es Grenzen. Eine Immobilie darf nicht auf vollen Wert beliehen werden.
[Das spielte eine Rolle im Falle des Hauses, das sich der NDS-MP Wulff gekauft hatte. Beim Privatdarlehen war es wurscht, bei dem Kredit zur Ablösung des anrüchigen Darlehens war es das nicht mehr. Weil das ein öffentliches Institut, die Landesgirokasse Stuttgart (≈ Sparkasse) gemacht hat. Da wurde das Haus überbewertet. Mithin hat Wulff einen Kreditbetrug begangen. Aber der BaWü Landesjustizminister hat das Verfahren niedergeschlagen.]
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Hier in #Aachen gehört quasi die halbe Innenstadt einem Brüderpaar. Geschäfte in besten Lagen, viele davon seit Jahren leer. Ein Erklärungsversuch, den ich gehört habe ist, dass Vermieter die „Verluste“ - also entgangene Mieteinnahmen - aus Leerstand mit den Gewinnen aus Vermietung verrechnen können. Ein gewisser Leerstand ist dann durchaus lohnend, ein Senken des Mietzinses überhaupt nicht wünschenswert, weil ja dann auch die imaginären Verluste sinken. Das können wohl die Länder gesetzlich regeln - #NRW hat das wohl bislang nicht getan.

Ein anderer Grund ist das bei Geschäftsräumen gerne nach wie vor sehr langjährige Verträge gemacht werden. Normal scheinen 25 Jahre zu sein, wenn man „Glück“ hat 10. Aber gerade wenn man junge, experimentelle Ideen anlocken will, dann sollte man da runtergehen und z. B. 5 oder gar 2 Jahre anbieten.

Das führt dann zu der absurden Situation das mancherorts die Städte selbst Immobilien mieten, und dann an wechselnde Startups vermieten. Mit Verlust natürlich. Und damit es nicht nach der verdeckten einseitigen Wirtschaftsförderung klingt, dieses ist, pappt man da das Etikett „Popup Store“ dran, damit es hip klingt.

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@wonka in Aachen wird das Kino schließen wegen diesem Scheiß.

t-online.de/region/aachen/id_1…

> Eigentümer Overdiek plane unterdessen den Umbau des Gebäudes. Mehr als 200 Mikroappartements sowie eine Kita und Einzelhandelsflächen sollten entstehen.

Klingt super. Wir haben hier ja bloß ein quasi leer stehendes Shoppingmall-Gebäude.

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Das mit den Mieten habe ich schon oft gedacht! Ein schönes kleines Café … wieviele Tassen muss man am Tag verkaufen, damit die Miete bezahlt ist + Strom + Versicherungen + Personal + Rohstoffe + … und verdienen möchte dann nach Steuer auch noch was … und wenn ich eine Zahl hatte, dachte ich: kommen echt so viele jeden Tag vorbei und bestellen so viel Kaffee und Kuchen / Waffeln etc?

Ich vermute mal: nein. Wie das die ganzen Barbershops/shishabars machen weiß ich nicht.

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Hohe Mieten schlagen doppelt ein.

Privatmieter sparen am Konsum,
Der Gewinn des Gewerbe sinkt bzw Druck, Mindestumsatz zu erzielen.

Den Mietern ist es egal, solange Miete reinkommt, oder durch bloße stehen lassen der Immowert steigt.

Die Städte sollten Gebühren für Leerstand nehmen und für volles Gewerbe als auch gefüllte Geldbeutel bei Bürgern haben.

Die Immobilienfirma zahlt sicher keine Steuern und Callcenteragents wohnen nicht in dieser Stadt.

Ulm weiss wie das geht. Da sollte jeder Stadtrat mal hin pilgern.

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Naja. Ich bin mal extra zum notleidenden Karstadt gegangen, um einen Stabmixer zu kaufen. Leider waren auf den Verpackungen kaum technische Angaben. Da habe ich einen Verkäufer gefragt: der fing an, Verpackungen zu lesen...
Zuhause habe ich das Amazon-Orakel befragt. Da waren alle technischen Daten sauber aufgelistet. Das für mich passende Modell kostete dann 10 Euro weniger, als beim Karstadt. Ich bin dann nicht noch einmal hingefahren.
Der Stationärhandel ist einfach überfordert mit der Vielfalt der Pridukte. Früher™ gab es ESGE, Krups und AEG. Und noch ein, zwei NoName...