friendica (DFRN) - Link zum Originalbeitrag

In Zwenkau geht die Post ab


Der Post-Shop in der Leipziger Straße 12 war eine Institution im Zwenkauer Stadtzentrum. Jetzt geht Betreiberin Heidrun Thamm in den Ruhestand. Damit sie keine Lücke hinterlässt, eröffnet Henry Kunze sein neues Geschäft vorfristig, allerdings erst einmal in den bisherigen Räumlichkeiten. In vier Wochen startet er seinen neuen Shop gleich nebenan.
Am Ende wurde es doch noch einmal richtig knapp. Zwischen der Schließung der bisherigen Postfiliale in der Leipziger Straße 12 und der Eröffnung des neuen Geschäfts nur einige Meter weiter, sollte immerhin ein Monat liegen. Doch das ist jetzt vom Tisch. Henry Kunze, Betreiber der neuen Zwenkauer Poststelle, wird die alte Filiale für einen Monat übernehmen und parallel die Eröffnung seines neuen Geschäftes vorbereiten. Ein harmonischer Übergang. Vor einem Jahr schon wurde Kunze von Frank Schmidt, Berater der Wincon GmbH, kontaktiert. Wincon ist die Eigentümerin des Gesundheitszentrums Zwenkau (GZZ) in der Leipziger Straße und in jener stand ein attraktiver Gewerberaum leer. Nur wenige Meter entfernt hat Heidrun Thamm bis zu diesem Wochenende die Zwenkauer Poststelle betrieben. „Als Herr Schmidt mich informierte, dass Frau Thamm am 1. Mai in den verdienten Ruhestand geht und mir den Gewerberaum im GZZ anbot, habe ich entschieden, das Leistungsspektrum nahtlos zu übernehmen und dort eine Postfiliale zu eröffnen“, erinnert sich Henry Kunze. Nahtloser Übergang mit Zwischenstopp: In der Branche ist der Bornaer Unternehmer kein Unbekannter. Bis zu neun Geschäfte dieser Art hat „Lotto-Kunze“ zeitweise betrieben, sein Engagement inzwischen auf Merseburg und den Zwenkauer Standort am Netto-Markt konzentriert. Die Übernahme der Poststelle in der Leipziger Straße sieht er nicht nur vor einem wirtschaftlichen Hintergrund. „Für die Zwenkauer ist es wichtig, dass im Stadtzentrum Postdienstleistungen angeboten werden.“ Eine Unterbrechung bis zur Eröffnung des neuen Geschäftes wolle er den Kunden nicht zumuten, sagt Kunze. Viel Platz und breitgefächertes Angebot: So bleiben ihm jetzt noch runde vier Wochen Zeit, sein neues Ladengeschäft in der Leipziger Straße 2 für den Start fit zu machen. „Die Kunden werden ihre Post nicht wiedererkennen“, verspricht der Unternehmer, der auch politisch aktiv ist und im Kreistag sitzt. „Die Einrichtung ist komplett neu, der Raum ist großzügig geschnitten, barrierefrei zugänglich und bietet viel Platz, auch für Kinderwagen und Rollstühle.“ Das Angebot soll sich darüber hinaus auf Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften sowie Kleinartikel erstrecken. Außerdem will Kunze ein kleines Angebot edler regionaler Weine vorhalten. Lediglich Postbank-Geschäfte könne man im neuen Geschäft vorerst noch nicht erledigen. Doch daran arbeite er noch, ebenso wie an einem Lotto-Schalter, der bis zum Jahresende hinzukommen soll. Noch kein Nachfolger für Konsum: Zufrieden sind am Ende auch Frank Schmidt und Wincon-Chef Dirk Bolmerg. Aktuell gebe es keinen Leerstand im GZZ, strahlt der Geschäftsführer. Deshalb könne er sich jetzt voll auf die Zukunft des ehemaligen Konsum-Standorts gleich nebenan konzentrieren. Er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, für die Wiederbelebung der im Erdgeschoss befindlichen Handelsfläche einen neuen Nahversorger zu finden. Von Rainer Küster