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Zwenkauer Einzelhändler sauer über Lockdown vor Weihnachten


Am Samstagnachmittag öffnen viele Zwenkauer Läden das letzte Mal in diesem Jahr. Es träfe wieder einmal die Kleinen, ärgern sich die Mitglieder des Gewerbevereins über den neuerlichen Lockdown.

Die Mitglieder des Gewerbevereins Zwenkau hatten nach einem harten Jahr gehofft, dass eine neuerliche Schließung der Einzelhandelsgeschäfte ausbleibt. „Dass Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus getroffen werden müssen, ist klar, aber es trifft wieder einmal die Kleinen“, beklagt die Vorsitzende Simone Sauder den am Montag beginnenden zweiten harten Lockdown. Am Samstagnachmittag öffnen die Händler daher zum letzten Mal in diesem Jahr. Abstandsregeln gehen in großen Märkten unter: „Wir Einzelhändler können die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wesentlich besser kontrollieren als beispielsweise ein Discounter“, betont Sauder. „Wieso dürfen die großen Einkaufsmärkte weiterhin Bekleidung, Schuhe, Haushaltswaren, Weihnachtsartikel und anderes verkaufen und die Einzelhändler nicht?“ Im Discounter würden nur die Ein- und Ausgangsbereiche sowie die Kassenzone mit Abstandsmarken beklebt und kontrolliert. Im Rest der Märkte gehe es dicht an dicht zu. „Wo bitte bleibt da die Logik? Dafür fehlt uns jegliches Verständnis. Uns wurde das Ostergeschäft schon kaputt gemacht, jetzt auch noch das Weihnachtsgeschäft“, ärgert sie sich über die „Zwangspause mit bleibenden Kosten“. Zinslose Kredite sind keine Hilfe: Vom Weihnachtsgeschäft lebten die Einzelhändler erfahrungsgemäß die ersten Monate des Jahres. „Was nützen uns zinslose Kredite, die wir nicht zurückzahlen können oder Hartz IV vom Staat, wenn wir dafür erst unsere mühsam angesparte Altersvorsorge aufbrauchen müssen?“, fragt Sauder weiter. Die Zwenkauer Einzelhändler nutzen die letzte Chance in diesem Jahr und öffnen am Sonnabend, 12. Dezember, zusätzlich zum Vormittag noch von 14 bis 17 Uhr. Eigentlich hätte an diesem Tag das traditionelle Adventsleuchten mit buntem Rahmenprogramm, kulinarischen Genüssen, Musik und Tanz stattgefunden. Das aber fällt der Pandemie zum Opfer. Wunschzettel-Briefkasten wird täglich geleert: Der „Zwenkauer Weihnachtszauber“, eine Aktion, bei der täglich ein anderes Kind vor einem Geschäft der Stadt eine kleine Überraschung erhält, musste wegen der ab Montag geltenden Ausgangsbeschränkungen gestoppt werden. Zwar werde der Wunschzettel-Briefkasten am Rathaus weiterhin täglich geleert, würden die Gewinner ermittelt und telefonisch informiert. Doch noch habe man keine zündende Idee, wie man die Geschenke corona-konform übergeben könne. Von Gislinde Redepenning