Wie aus einem alten Kahn ein Hingucker am Zwenkauer See wurde
Der einst für die Fischereiwirtschaft der DDR gebaute Futterkahn lag jahrelang rostend am Ufer des Kohlenbergteiches in Waldsteinberg. Jetzt hat sich der Anglerverband Leipzig seiner angenommen und einen richtigen Hingucker daraus gemacht. Jetzt dient er am Ufer des Zwenkauer Sees als Rastplatz und Infopunkt.
Wieder ein maritimer Hingucker mehr am Zwenkauer See: Gebaut 1988 in der Schiffswerft Zehren/Elbe lag das einstige Futterboot für Fischereiwirtschaft viele Jahre unbeachtet am Ufer des Kohlenbergteiches in Waldsteinberg und ist seit dieser Woche am Ufer vor der neuen Steganlage Blickfang, Informationspunkt und Rastplatz zugleich. Rolf Seidel, Präsident des Anglerverbandes Leipzig, hatte den verrosteten Kahn gemeinsam mit dem Chef der Teichwirtschaft Machern geborgen, ihn nach Leipzig transportiert und dort mit Freunden liebevoll rekonstruiert. Ausgestattet mit rustikalen Sitzbänken lädt das Domizil jetzt nicht nur zum Verweilen ein. Auf vier Schautafeln wird der Passant über die Geschichte des Sees, dessen Lebensraum, die Nahrungsbeziehungen der darin lebenden Tierwelt und schließlich auch über die Funktionsweise eines Futterbootes informiert. Anglerverband schmiedet schon weitere Pläne: Zwischen dessen Bug und Heck befindet sich eine sogenannte Futterwanne, die bis zu einer Tonne Getreide aufnehmen kann. „Entlang des Kiels befindet sich eine Öffnung, die sich über einen Hebel betätigen lässt. Dann kann das Fischfutter langsam in den See rieseln“, erklärt Rolf Seidel. Die Mechanik ist am Zwenkauer Futterboot erhalten und kann in Augenschein genommen werden. Der neue Rastplatz ist nur ein Teil des Vorhabens, das den Leipziger Anglerverband gegenwärtig umtreibt. „Wir haben noch einiges vor“, kündigt Geschäftsführer Friedrich Richter an und zeigt auf Felix Krogull und Michael Dorn, die in einer frisch angelegten Hecke gerade Insektenhotels in Form von Pfählen aufstellen. „Das zählt noch zu den Ausgleichsmaßnahmen, die für die Errichtung der Steganlage zu realisieren sind“, erläutert Projektmanager Christian Kötter. Fester Verkaufsstand für frischen Zwenkauer Fisch: In absehbarer Zeit soll der Standort durch einen Imbisswagen für frischen und geräucherten Zwenkauer Fisch aufgewertet werden. „Langfristig wollen wir hier eine feste Fischverkaufsstelle bauen“, verrät Rolf Seidel. Die Bestände im See würden perspektivisch eine Bewirtschaftung durch Fischerei zulassen, ist er überzeugt. „Ob wir allerdings einen Fischer finden, der das betreibt, ist sehr fraglich.“ Der Zwenkauer See sei vom Institut für Binnenfischerei als „Maränengewässer“ eingestuft worden. Der eigentlich in Norddeutschland beheimatete Fisch zählt zur Lachsfamilie. Während die Kleine Maräne rund 25 Zentimeter groß wird und bis zu 150 Gramm wiegt, kann ihr großer Artgenosse schon mal 80 Zentimeter messen und sieben Kilo auf die Waage bringen. Mehrere Millionen Jungfische haben Seidel und sein Team in den letzten Jahren bereits ins Wasser gesetzt. Infolge des Nährstoffeintrags durch die Weiße Elster biete der Zwenkauer See hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung der Fischbestände, insbesondere der Kleinen und Großen Maräne. Zwischen Geheimtipp und kleinem Paradies: Aber auch andere Fischarten fühlen sich im Zwenkauer See wohl. „Durch den Zufluss gibt es sogar Fische, die eigentlich gar nicht hierher gehören. Selbst eine Bachforelle hatte ein Angler hier schon am Haken“, weiß Seidel. Ein kleines Paradies für Angler ist der Zwenkauer See jetzt schon, die Aufenthaltsqualität für Naherholung nimmt durch Anlaufpunkte wie das Futterboot ebenfalls Stück für Stück zu. Von Rainer Küster
Wieder ein maritimer Hingucker mehr am Zwenkauer See: Gebaut 1988 in der Schiffswerft Zehren/Elbe lag das einstige Futterboot für Fischereiwirtschaft viele Jahre unbeachtet am Ufer des Kohlenbergteiches in Waldsteinberg und ist seit dieser Woche am Ufer vor der neuen Steganlage Blickfang, Informationspunkt und Rastplatz zugleich. Rolf Seidel, Präsident des Anglerverbandes Leipzig, hatte den verrosteten Kahn gemeinsam mit dem Chef der Teichwirtschaft Machern geborgen, ihn nach Leipzig transportiert und dort mit Freunden liebevoll rekonstruiert. Ausgestattet mit rustikalen Sitzbänken lädt das Domizil jetzt nicht nur zum Verweilen ein. Auf vier Schautafeln wird der Passant über die Geschichte des Sees, dessen Lebensraum, die Nahrungsbeziehungen der darin lebenden Tierwelt und schließlich auch über die Funktionsweise eines Futterbootes informiert. Anglerverband schmiedet schon weitere Pläne: Zwischen dessen Bug und Heck befindet sich eine sogenannte Futterwanne, die bis zu einer Tonne Getreide aufnehmen kann. „Entlang des Kiels befindet sich eine Öffnung, die sich über einen Hebel betätigen lässt. Dann kann das Fischfutter langsam in den See rieseln“, erklärt Rolf Seidel. Die Mechanik ist am Zwenkauer Futterboot erhalten und kann in Augenschein genommen werden. Der neue Rastplatz ist nur ein Teil des Vorhabens, das den Leipziger Anglerverband gegenwärtig umtreibt. „Wir haben noch einiges vor“, kündigt Geschäftsführer Friedrich Richter an und zeigt auf Felix Krogull und Michael Dorn, die in einer frisch angelegten Hecke gerade Insektenhotels in Form von Pfählen aufstellen. „Das zählt noch zu den Ausgleichsmaßnahmen, die für die Errichtung der Steganlage zu realisieren sind“, erläutert Projektmanager Christian Kötter. Fester Verkaufsstand für frischen Zwenkauer Fisch: In absehbarer Zeit soll der Standort durch einen Imbisswagen für frischen und geräucherten Zwenkauer Fisch aufgewertet werden. „Langfristig wollen wir hier eine feste Fischverkaufsstelle bauen“, verrät Rolf Seidel. Die Bestände im See würden perspektivisch eine Bewirtschaftung durch Fischerei zulassen, ist er überzeugt. „Ob wir allerdings einen Fischer finden, der das betreibt, ist sehr fraglich.“ Der Zwenkauer See sei vom Institut für Binnenfischerei als „Maränengewässer“ eingestuft worden. Der eigentlich in Norddeutschland beheimatete Fisch zählt zur Lachsfamilie. Während die Kleine Maräne rund 25 Zentimeter groß wird und bis zu 150 Gramm wiegt, kann ihr großer Artgenosse schon mal 80 Zentimeter messen und sieben Kilo auf die Waage bringen. Mehrere Millionen Jungfische haben Seidel und sein Team in den letzten Jahren bereits ins Wasser gesetzt. Infolge des Nährstoffeintrags durch die Weiße Elster biete der Zwenkauer See hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung der Fischbestände, insbesondere der Kleinen und Großen Maräne. Zwischen Geheimtipp und kleinem Paradies: Aber auch andere Fischarten fühlen sich im Zwenkauer See wohl. „Durch den Zufluss gibt es sogar Fische, die eigentlich gar nicht hierher gehören. Selbst eine Bachforelle hatte ein Angler hier schon am Haken“, weiß Seidel. Ein kleines Paradies für Angler ist der Zwenkauer See jetzt schon, die Aufenthaltsqualität für Naherholung nimmt durch Anlaufpunkte wie das Futterboot ebenfalls Stück für Stück zu. Von Rainer Küster