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Bauhaus-Juwel bald offen für jeden


Seit Jahren bemühen sich die Stadt Zwenkau und der Landkreis Leipzig darum, das Zwenkauer Haus Rabe, ein weltweit einmaliges Bauhaus-Juwel, zu erwerben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Voraussetzungen sind endlich geschaffen.

Seit Jahren kämpfen die Stadt Zwenkau und der Landkreis Leipzig gemeinsam darum, das Haus Rabe in der Ebertstraße 26, ein Bauhaus-Juwel, zu erwerben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das ist mit Hilfe der Kulturstiftung Landkreis Leipzig nun endlich gelungen. Bereits 2018 hatte der Kreistag die Beschlüsse für die Gründung der Stiftung auf den Weg gebracht, am Freitag übergab Regierungspräsidentin Regina Kraushaar in Dresden die Gründungsurkunde an den Vorstand. Überzeugendes Konzept der Kulturstiftung: Die Kulturstiftung, deren primärer Zweck die Entwicklung von Kultur im ländlichen Raum ist, kann jetzt Haus und Grundstück für rund 5,8 Millionen Euro vom Hamburger Kunstmäzen Horst Schmitter erwerben. Wegen seiner Bedeutung als Gesamtkunstwerk stellt das Bundesministerium für Kultur und Medien, nun überzeugt vom fundierten Nutzungskonzept zu Erhalt und Pflege, die Mittel dafür zur Verfügung. Ist der Übergang vom Privatbesitz zur Kulturstiftung vollzogen, wird die Bauhausvilla für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und als Ausstellungs- sowie Veranstaltungshaus betrieben. Die Schirmherrschaft übernimmt Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „Ziel ist es, einen kulturellen Anziehungspunkt zu entwickeln, der aufgrund seiner Einzigartigkeit deutschland-, europa- und weltweite Strahlkraft besitzt“, erklärt dazu Landrat Henry Graichen (CDU) als Stiftungsratspräsident. Eröffnung zum 90. Geburtstag: Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU), ebenfalls im Stiftungsrat vertreten, hätte die ersten Besucher gerne anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums 2019 begrüßt. Das kann er noch in diesem Jahr zum 90. Geburtstag des Hauses – bevor der dauerhafte Ausstellungsbetrieb beginnt, dürfen sich einzelne vorangemeldete Gruppen bald im Inneren umsehen. „Ich freue mich riesig, dass das im Dornröschenschlaf schlummernde Schloss wachgeküsst wurde und die gemeinsamen Bemühungen der Stadt und des Landkreises zum Erfolg geführt haben“, sagt Schulz. Noch im November sei eine offizielle Eröffnung im kleinen Kreis geplant, wegen der Corona-Pandemie wird die große Feier aufs nächste Frühjahr verschoben. Das Gebäude im Stil der Klassischen Moderne wurde 1929/30 von Adolf Rading (1888 bis 1957) für den Arzt Dr. Rabe als Wohnhaus mit Arztpraxis erbaut. Dabei arbeitete Rading mit dem Bauhauskünstler Oskar Schlemmer (1888–1943) zusammen. Dass die Innengestaltung komplett erhalten ist, künstlerischer Höhepunkt des Hauses, bezeichnen Fachleute als Sensation. Von Gislinde Redepenning