Bio-City, Spinnerei, Zwenkau: Leipzig will Investoren in Cannes überzeugen
Die Wirtschaftsregion Leipzig steht in einer europäischen Rangliste auf Platz drei. Auf der Weltmesse für Investoren in Cannes soll mit Zukunftsbranchen für weitere Investitionen geworben werden.
Leipzig. Die Wirtschaftsregion Leipzig landet in einem internationalen Ranking auf einem Top-Platz – und will sich entsprechend selbstbewusst auf der Weltmesse MIPIM für Investoren im französischen Cannes präsentieren. Die Rangliste wird jährlich von fDi Intelligence, einem Fachmagazin der britischen „Financial Times“, aufgestellt. Wirtschaftlich verglichen werden über 300 Städte und 148 Regionen. Und die Region Leipzig kletterte im Jahr 2024 gleich in zwei Kategorien auf Platz drei – in der Zukunftsrangliste und bei den „Small European Regions.“
Wirtschaftsbürgermeister Clemens Schülke (CDU) wird auf der Messe in Cannes (12. bis 15. März) kommende Woche die Auszeichnungen entgegennehmen. „Wir freuen uns über die Wertschätzung. Ganz offensichtlich ist es uns gelungen, dass die Wirtschaftsregion als Standort wahrgenommen wird, in dem alle Partner zusammenarbeiten und voneinander profitieren“, sagte er.
Die Leipziger Wirtschaft stehe stabil auf mehreren Säulen, so Schülke. Dazu gehören der Premium-Automobilsektor mit BMW und Porsche, der Europäische Energiehandelsplatz EEX und die Forschung in Gesundheit und Biotechnologie. „Das macht uns stark, was unser stabiler Aufwärtstrend in den letzten Jahren eindrucksvoll belegt.“
Leipzig stellt sich als junge Metropole dar
Doch in Cannes geht es mehr als nur um die Entgegennahme von Preisen. Leipzig und die Region wollen die Chance auf der Weltleitmesse nutzen, um weiter für den Standort zu werben. „Die Investorenmesse ist eine hervorragende Plattform, um unsere Stärken einem internationalen Publikum zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen,“ sagte Michael Körner, Geschäftsführer der Investregion Leipzig (IRL).
Punkten wolle die Sachsen-Metropole vor allem als junge und mittlerweile siebtgrößte deutsche Stadt, die mit einem Durchschnittsalter von 42,1 Jahren deutlich unter dem deutschen Durchschnitt (44,6 Jahre) liege.
Investoren für Biomedizin und Bio-Technik
Die IRL, die Leipzig im deutschen Pavillon in Cannes gemeinsam mit den Regionen Hannover und Rhein-Neckar präsentieren wird, setzt dabei auf drei Schwerpunkte. So soll der Bio-City- Campus auf dem Alten Messegelände weitere Investoren aus den Bereichen Biotechnologie und Biomedizin anziehen.
Bis 2025 entstehen zwischen Zwickauer- und Prager Straße auf 100 000 Quadratmetern moderne Büro-, Labor- und Werkstattflächen für interessierte Unternehmen. 42 Firmen aus der Branche haben sich bereits angesiedelt. Die Vision der Stadt und von Bürgermeister Schülke ist dabei klar: Die Bio City soll zum Top-Standort für Lebenswissenschaften (Life Sciences) ausgebaut werden. Und in Cannes will man entsprechend dafür werben.
Gleiches gilt für das Gründungs- und Technologiezentrum „Digital Hub“ auf dem Gelände der Ex-Baumwollspinnerei im Leipziger Westen. Auch für dieses Projekt in Halle 7 der Spinnerei soll massiv die Werbetrommel gerührt werden. Schülke hatte erst kürzlich davon gesprochen, dass die Stadt rund 20 Millionen in das Vorhaben investieren werde. In direkter Nachbarschaft zum schon erfolgreichen SpinLab der Handelshochschule (HHL) will die Stadt ein attraktives Umfeld für Innovationen, Start-ups und etablierte Unternehmen schaffen. Und die internationale Kundschaft wird dazu via Cannes eingeladen, im Leipziger Kreativ-Hotspot mitzuwirken.
Bis zu 1500 Jobs im Grünen Gewerbepark Zwenkau
Und weil die Wirtschaftsregion nicht nur aus Leipzig besteht, rückt auch eine Kleinstadt aus dem Umland in den Fokus von Cannes: Der Grüne Gewerbepark von Zwenkau (Kreis Leipzig) wird von der IRL vor Ort präsentiert. Die Zahlen haben es in sich: 1500 neue Arbeitsplätze könnten hier auf einem gut 40 Hektar großen Gebiet entstehen. Es befindet sich an der S 71 und südlich der Bundesstraße 2. Auf dem Areal sollen den Plänen zufolge „produktionsorientierte Unternehmen“ angesiedelt werden. Zunächst gehen die Planer von Investitionskosten in Höhe von gut 30 Millionen Euro aus. Die Stadt Zwenkau kann aber auf eine üppige Bundesförderung in Höhe von 22 Millionen Euro hoffen.
Das Gewerbegebiet soll die Transformation der lokalen Wirtschaft hin zu grüner und nachhaltiger Produktion unterstützen. Laut Projektunterlagen könne auch der angrenzende Chemiepark Böhlen-Lippendorf „durch gezielte Ansiedlung von weiterverarbeitenden Gewerbebetrieben gestärkt werden“. Wie IRL-Geschäftsführer Körner sagte, könnten die Flächen mit der absehbaren Baureife nun vermarktet werden. Der Wirtschaftsförderer sieht bereits „sehr gute Chancen, Interessenten für den Standort Zwenkau zu finden“. Es gebe schon eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus Zukunftsbranchen, die den weltweiten Wirtschaftstrends entsprächen, so Körner. Und in Cannes soll diese Nachfrage noch weiter angekurbelt werden.
Das Gewerbegebiet soll die Transformation der lokalen Wirtschaft hin zu grüner und nachhaltiger Produktion unterstützen. Laut Projektunterlagen könne auch der angrenzende Chemiepark Böhlen-Lippendorf „durch gezielte Ansiedlung von weiterverarbeitenden Gewerbebetrieben gestärkt werden“. Wie IRL-Geschäftsführer Körner sagte, könnten die Flächen mit der absehbaren Baureife nun vermarktet werden. Der Wirtschaftsförderer sieht bereits „sehr gute Chancen, Interessenten für den Standort Zwenkau zu finden“. Es gebe schon eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus Zukunftsbranchen, die den weltweiten Wirtschaftstrends entsprächen, so Körner. Und in Cannes soll diese Nachfrage noch weiter angekurbelt werden.