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Landkreis Leipzig: Chefsessel in 18 Amtsstuben werden neu besetzt


Ein Wahljahr steht 2022 ins Haus: Im Landkreis Leipzig werden in 17 Rathäusern die Chefsessel neu besetzt. Auch die Amtszeit von Landrat Henry Graichen (CDU) läuft aus. Ein Überblick über die derzeitigen Amtsinhaber und wann deren Amtszeit endet.
Während die Bundestagswahl noch Wellen schlägt, werfen die nächsten Urnengänge ihre Schatten voraus: Im kommenden Jahr stellt sich nicht nur Landrat Henry Graichen (CDU) im Landkreis Leipzig zur Wiederwahl. Außerdem entscheiden die Einwohner von 17 Kommunen, wer in den Rathäusern künftig das Sagen hat. In vielen Städten und Gemeinden zwischen Hohburger Bergen, Elsteraue und Kohrener Land läuft nach sieben Jahren ebenfalls die Amtszeit der derzeitigen Stadt- und Gemeindeoberhäupter aus. Im ehemaligen Leipziger Land werden die Bürger nach jetzigem Stand zu elf Abstimmungen gerufen, darunter auch in der Kreisstadt Borna. Im Muldental sind sechs Ortschefs zu küren. Lesen Sie auch: Conrad gewinnt Bürgermeisterwahl in Naunhof Darum gibt Röthas Bürgermeister Stephan Eichhorn sein Amt vorzeitig auf Brauchen kleine Orte hauptamtliche Bürgermeister? Rechnungshof kritisiert hohe Gehälter In Rötha tritt Bürgermeister Eichhorn früher den Rückzug an: In der Stadt Rötha wird es ebenfalls eine Entscheidung zur Besetzung des Chefsessels geben, obwohl in der Gartenstadt regulär erst 2023 gewählt würde. Bürgermeister Stephan Eichhorn (parteilos), 2016 als Einzelbewerber angetreten, amtiert eigentlich noch bis zum 31. Januar 2023. Der 67-Jährige hatte allerdings nach überstandener Covid-19-Erkrankung vor wenigen Wochen angekündigt, sich vorzeitig zurückzuziehen. Eichhorn brachte als möglichen Wahltermin für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin Mitte 2022 ins Spiel. Dann würden auch die Röthaer parallel mit der Landratswahl und den meisten anderen Bürgermeisterwahlen der Region zur Urne schreiten und wieder in den regulären Rhythmus kommen. Die Wahlen müssen laut geltender Regularien frühestens drei und spätestens einen Monat vor Ablauf der Amtszeit abgehalten werden. Der Freistaat hat dazu bereits eine Empfehlung herausgegeben: Demnach sollen Bürgermeister und Landräte in Sachsen am 12. Juni 2022 gewählt werden. Als Termin für einen etwa notwendigen zweiten Wahlgang steht der 3. Juli 2022 im Raum. In folgenden Kommunen werden die Wählerinnen und Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen (Amtsinhaber, Träger des Wahlvorschlags im Jahr 2015 und Ende der Amtszeit in Klammern): Bad Lausick (Michael Hultsch, vor sieben Jahren als Einzelbewerber angetreten, gewählt bis 31. Juli 2022), Belgershain (Thomas Hagenow, WV, 31.7. 2022) Böhlen (Dietmar Berndt, SPD, 31. 8. 2022) Borna (Simone Luedtke, Linke, 31. 7. 2022) Elstertrebnitz (David Zühlke, CDU, 31. 7. 2022) Geithain (Frank Rudolph, UWG Geithain, 1.9. 2022) Grimma (Matthias Berger, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Groitzsch (Maik Kunze, CDU, 31.7. 2022) Großpösna (Gabriele Lantzsch, SPD, 31.7. 2022) Kitzscher (Maik Schramm, Einzelbewerber, 31. 7. 2022) Neukieritzsch (Thomas Hellriegel, CDU, 31. 7. 2022) Otterwisch (Matthias Kauerauf, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Pegau (Frank Rösel, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Trebsen (Stefan Müller, CDU, 31.7. 2022) Wurzen (Jörg Röglin, Einzelbewerber, 31.7. 2022) Zwenkau (Holger Schulz, CDU, 31.7. 2022). Wird in Elstertrebnitz, Otterwisch und Belgershain der Bürgermeister wieder hauptamtlich? In drei Kommunen lautet die Frage: Wird aus dem Nebenjob im Rathaus ein Hauptberuf? Bekanntlich wird in Sachsen darüber diskutiert, Bürgermeisterposten in kleineren Orten nicht mehr nur ehrenamtlich, sondern grundsätzlich hauptamtlich zu besetzen. Von dieser Möglichkeit könnten nach jetzigem Stand die Gemeinden Elstertrebnitz, Otterwisch und Belgershain Gebrauch machen. Brigitte Laux, Sprecherin des Landratsamtes, erklärt dazu, dass die angekündigte Kommunalrechtsnovelle in Dresden allerdings noch nicht beschlossen sei. Gibt die Kassenlage einen Berufs-Bürgermeister her? Demzufolge gibt es auch noch kein Datum, bis wann sich kleine Orte entscheiden müssen, ob ihre Kassenlage einen hauptamtlichen Bürgermeister hergibt. Bislang war in sächsischen Gemeinden bis 5000 Einwohner und ohne eigene Verwaltung das Ehrenamt vorgeschrieben. CDU, SPD und Grüne hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag allerdings dazu bekannt, auch mit Blick auf die immer schwieriger werdende Kandidatensuche aufs Hauptamt und damit eine höhere Vergütung zu setzen. Die Stadt Trebsen mit rund 4000 Einwohnern und eigener Rathaus-Mannschaft hatte ihre Hauptsatzung bereits 2018 geändert und wird 2022 erstmals wieder einen hauptamtlichen Ortschef wählen. Von Simone Prenzel