Platz für neues Schulzentrum: Das alte Schäfereigut kommt weg
Das alte Schäfereigut zwischen Goethestraße und Seeufer kommt weg, der Abriss der Ruine wird wegen Altlasten im Boden teurer als erwartet. Pläne darüber, was auf dem Areal einmal passieren soll, liegen bereits in den Schubladen.
So geht Kommunalpolitik in Coronazeiten: Mit Abstand entschieden Zwenkaus Stadträte am Donnerstag über Unaufschiebbares wie die Vorbereitung eines Geländes am Schäfereigut für künftige Planungen. Die Volksvertreter tagen seit Monaten in der Turnhalle des Schulzentrums statt im kleineren Ratssaal des Rathauses. Und obwohl noch nicht verpflichtend, hat die Stadtverwaltung vor Sitzungsbeginn sicherere OP-Masken an die Stoffmaskenträger verteilt. Die Abstimmungskarten wurden extra laminiert, sie sind jetzt abwischbar und garantiert keimfrei. Neues Schulzentrum braucht viel Platz: Der Abriss der alten Schäferei ist ein bedeutender Puzzlestein für die künftige Entwicklung Zwenkaus. Denn langfristig ist auf dem Areal und zusätzlich von der LMBV erworbenen Flächen ein neues Schulzentrum vorgesehen. Die wachsende Kommune hat seit den 1990er Jahren einen enormen Wandel vollzogen und sich nach jahrzehntelanger Vernachlässigung durch den Braunkohlentagebau zur familienfreundlichen Stadt am See entwickelt. Die soziale Infrastruktur muss mit dieser Entwicklung Schritt halten. Potenzial für öffentliche Nutzungen, für Bildung und Betreuung, bietet das Gebiet rund um das alte Schäfereigut südlich des Großdeubener Weges zwischen der Bebauung entlang der Goethestraße im Westen und dem Seeufer im Osten. Das verfallende Herrenhaus – vom Baustil des Historismus ist nicht mehr viel zu erkennen – und ein Nebengebäude dümpeln seit Jahren vor sich hin. Jetzt soll abgerissen werden. Altlasten treiben Kosten hoch: Zwei Bewerbungen dafür sind bei der Stadt eingegangen. Nach einer Prüfung durch das Landschaftsarchitekturbüro Knoblich wurde das Fuhrgeschäft Werner Flister vorgeschlagen und erhielt einstimmig den Zuschlag. Die nötigen Aufwendungen in Höhe von knapp 200 000 Euro fallen höher aus, als ursprünglich geplant. „Bei der Untersuchung des Geländes sind oberflächennah brüchige Asbestzementplatten im Boden entdeckt worden, die müssen fachgerecht entfernt und entsorgt werden“, erklärt Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Das treibe die Kosten in die Höhe. Immerhin stehen Fördermittel in Höhe von 66 Prozent aus dem Stadtumbauprogramm bereit. Das Denkmalschutzamt des Landkreises Leipzig hat den Abriss genehmigt. Die Ökologische Station Borna-Birkenhain war mit artenschutzfachlichen Untersuchungen beauftragt und hat mit der SG Natur und Landschaftsschutz des Landratsamtes das Anbringen von Ersatznisthilfen abgestimmt. Von Gislinde Redepenning
So geht Kommunalpolitik in Coronazeiten: Mit Abstand entschieden Zwenkaus Stadträte am Donnerstag über Unaufschiebbares wie die Vorbereitung eines Geländes am Schäfereigut für künftige Planungen. Die Volksvertreter tagen seit Monaten in der Turnhalle des Schulzentrums statt im kleineren Ratssaal des Rathauses. Und obwohl noch nicht verpflichtend, hat die Stadtverwaltung vor Sitzungsbeginn sicherere OP-Masken an die Stoffmaskenträger verteilt. Die Abstimmungskarten wurden extra laminiert, sie sind jetzt abwischbar und garantiert keimfrei. Neues Schulzentrum braucht viel Platz: Der Abriss der alten Schäferei ist ein bedeutender Puzzlestein für die künftige Entwicklung Zwenkaus. Denn langfristig ist auf dem Areal und zusätzlich von der LMBV erworbenen Flächen ein neues Schulzentrum vorgesehen. Die wachsende Kommune hat seit den 1990er Jahren einen enormen Wandel vollzogen und sich nach jahrzehntelanger Vernachlässigung durch den Braunkohlentagebau zur familienfreundlichen Stadt am See entwickelt. Die soziale Infrastruktur muss mit dieser Entwicklung Schritt halten. Potenzial für öffentliche Nutzungen, für Bildung und Betreuung, bietet das Gebiet rund um das alte Schäfereigut südlich des Großdeubener Weges zwischen der Bebauung entlang der Goethestraße im Westen und dem Seeufer im Osten. Das verfallende Herrenhaus – vom Baustil des Historismus ist nicht mehr viel zu erkennen – und ein Nebengebäude dümpeln seit Jahren vor sich hin. Jetzt soll abgerissen werden. Altlasten treiben Kosten hoch: Zwei Bewerbungen dafür sind bei der Stadt eingegangen. Nach einer Prüfung durch das Landschaftsarchitekturbüro Knoblich wurde das Fuhrgeschäft Werner Flister vorgeschlagen und erhielt einstimmig den Zuschlag. Die nötigen Aufwendungen in Höhe von knapp 200 000 Euro fallen höher aus, als ursprünglich geplant. „Bei der Untersuchung des Geländes sind oberflächennah brüchige Asbestzementplatten im Boden entdeckt worden, die müssen fachgerecht entfernt und entsorgt werden“, erklärt Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Das treibe die Kosten in die Höhe. Immerhin stehen Fördermittel in Höhe von 66 Prozent aus dem Stadtumbauprogramm bereit. Das Denkmalschutzamt des Landkreises Leipzig hat den Abriss genehmigt. Die Ökologische Station Borna-Birkenhain war mit artenschutzfachlichen Untersuchungen beauftragt und hat mit der SG Natur und Landschaftsschutz des Landratsamtes das Anbringen von Ersatznisthilfen abgestimmt. Von Gislinde Redepenning