Stellt in Zwenkau aus: Der Mann, der Joe Cocker im Keller hat
Was sich zunächst wie eine ganz normale Ausstellung in der Zwenkauer Lehmhaus Galerie anhört, sorgt bei der Betrachtung des Gesamtwerkes von Andreas Mocker dann doch für ein Aha-Erlebnis. Der Lützschenaer Künstler hat seine Hobbys Malerei und Musik verknüpft und dabei etwas geschaffen, das nicht nur Experten aufhorchen lässt.
Catherine Scholz strahlt nicht nur, weil sie endlich wieder Besucher im Lehmhaus empfangen kann. Mit Andreas Mocker hat die Galeristin einen Künstler nach Zwenkau geholt, der gleich in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Reputationen vorzuweisen hat. Und weil er auch in musikalischer Hinsicht kein unbeschriebenes Blatt ist, wird er die am Sonnabend ab 19 Uhr in der Lehmhaus Galerie stattfindende Midissage zu seiner Ausstellung „Natur in Variationen“ auch selbst mit der Gitarre begleiten. Andreas Mocker, Jahrgang 1953, ist die Kunst wohl in die Wiege gelegt. Schon als Kind habe er gern gezeichnet und sich mit Musik beschäftigt, erzählt er. Nach der Wiedervereinigung sah er die Zeit gekommen, sich intensiver mit beiden Hobbys zu beschäftigen. „Da kamen plötzlich die großen Bands mit all meinen Stars, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte“, erinnert sich der Leipziger an den Ursprung seiner Idee, die ihn heute zum Hüter eines ganz besonderen Schatzes macht. Er malte Porträts seiner Stars im Format A3, ging damit nach den Konzerten hinter die Bühnen und ließ sie von den Musikern unterschreiben. Über eintausend Rockstars porträtiert: Über eintausend solcher Bilder lagern heute in seinem Keller-Archiv, rund 500 davon haben die Porträtierten signiert. Die Palette reicht von Joe Cocker über Udo Lindenberg bis hin zur kompletten Renft-Combo. „Anfangs habe ich sie noch in Öl auf Leinwand gefertigt“, erläutert Mocker, „Aber das nahm dann zu viel Platz in Anspruch und so bin ich zu Acryl auf Karton übergegangen. Die kann man sogar in Alben archivieren.“ Natürlich komme man den Stars bei solchen Aktionen auch näher, bestätigt der gelernte Schriftsetzer, der so manche Geschichte über das Geschehen hinter den mitteldeutschen Konzertbühnen erzählen könnte. Ihm sei dabei zugute gekommen, dass er auch in musikalischer Hinsicht nicht ganz unvorbelastet ist. Das Gitarrespielen habe er sich, ebenso wie die Malerei, autodidaktisch beigebracht. Was einst am Lagerfeuer begann, lebt er heute als Mitglied der Leipziger Band „Wild Flowers“ an der Rhythmusgitarre aus. Am Sonnabend hat er in der Lehmhaus Galerie allerdings einen Solo-Auftritt. Sonnabend 19 Uhr: Midissage mit Gitarre: Bei der Midissage zu seiner Ausstellung „Natur in Variationen“ will er den Besuchern 48 ausgewählte Werke seines Schaffens präsentieren. „Die Bilder, ganz gleich ob in Öl oder Acryl, strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Seine Fantasielandschaften, eine Schale mit dampfenden Pellkartoffeln, Pusteblumen mit Marienkäfern oder Motive wie ‚Im Garten Eden’ und ’Badefreuden’ begeistern den Betrachter und wecken Erinnerungen an die Arbeiten alter Meister“, schwärmt Galeristin Catherine Scholz. Die Freude des Künstlers, in seinen Bildern zu fabulieren oder dem scheinbar Nebensächlichen ein Podium zu geben, sei unübersehbar. Nicht nur weil die Galerie donnerstags bis sonnabends zwischen 14 und 18 Uhr endlich wieder unangemeldet und ungetestet betreten werden kann, ist sich Scholz vieler Besucher sicher. Wer würde am Sonnabend schon an der Lehmhaus Galerie vorbeigehen, wenn drinnen der Mann sitzt, der mit seiner Kunst sogar Udo Lindenberg überzeugt und Joe Cocker im Keller hat? Von Rainer Küster
Catherine Scholz strahlt nicht nur, weil sie endlich wieder Besucher im Lehmhaus empfangen kann. Mit Andreas Mocker hat die Galeristin einen Künstler nach Zwenkau geholt, der gleich in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Reputationen vorzuweisen hat. Und weil er auch in musikalischer Hinsicht kein unbeschriebenes Blatt ist, wird er die am Sonnabend ab 19 Uhr in der Lehmhaus Galerie stattfindende Midissage zu seiner Ausstellung „Natur in Variationen“ auch selbst mit der Gitarre begleiten. Andreas Mocker, Jahrgang 1953, ist die Kunst wohl in die Wiege gelegt. Schon als Kind habe er gern gezeichnet und sich mit Musik beschäftigt, erzählt er. Nach der Wiedervereinigung sah er die Zeit gekommen, sich intensiver mit beiden Hobbys zu beschäftigen. „Da kamen plötzlich die großen Bands mit all meinen Stars, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte“, erinnert sich der Leipziger an den Ursprung seiner Idee, die ihn heute zum Hüter eines ganz besonderen Schatzes macht. Er malte Porträts seiner Stars im Format A3, ging damit nach den Konzerten hinter die Bühnen und ließ sie von den Musikern unterschreiben. Über eintausend Rockstars porträtiert: Über eintausend solcher Bilder lagern heute in seinem Keller-Archiv, rund 500 davon haben die Porträtierten signiert. Die Palette reicht von Joe Cocker über Udo Lindenberg bis hin zur kompletten Renft-Combo. „Anfangs habe ich sie noch in Öl auf Leinwand gefertigt“, erläutert Mocker, „Aber das nahm dann zu viel Platz in Anspruch und so bin ich zu Acryl auf Karton übergegangen. Die kann man sogar in Alben archivieren.“ Natürlich komme man den Stars bei solchen Aktionen auch näher, bestätigt der gelernte Schriftsetzer, der so manche Geschichte über das Geschehen hinter den mitteldeutschen Konzertbühnen erzählen könnte. Ihm sei dabei zugute gekommen, dass er auch in musikalischer Hinsicht nicht ganz unvorbelastet ist. Das Gitarrespielen habe er sich, ebenso wie die Malerei, autodidaktisch beigebracht. Was einst am Lagerfeuer begann, lebt er heute als Mitglied der Leipziger Band „Wild Flowers“ an der Rhythmusgitarre aus. Am Sonnabend hat er in der Lehmhaus Galerie allerdings einen Solo-Auftritt. Sonnabend 19 Uhr: Midissage mit Gitarre: Bei der Midissage zu seiner Ausstellung „Natur in Variationen“ will er den Besuchern 48 ausgewählte Werke seines Schaffens präsentieren. „Die Bilder, ganz gleich ob in Öl oder Acryl, strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Seine Fantasielandschaften, eine Schale mit dampfenden Pellkartoffeln, Pusteblumen mit Marienkäfern oder Motive wie ‚Im Garten Eden’ und ’Badefreuden’ begeistern den Betrachter und wecken Erinnerungen an die Arbeiten alter Meister“, schwärmt Galeristin Catherine Scholz. Die Freude des Künstlers, in seinen Bildern zu fabulieren oder dem scheinbar Nebensächlichen ein Podium zu geben, sei unübersehbar. Nicht nur weil die Galerie donnerstags bis sonnabends zwischen 14 und 18 Uhr endlich wieder unangemeldet und ungetestet betreten werden kann, ist sich Scholz vieler Besucher sicher. Wer würde am Sonnabend schon an der Lehmhaus Galerie vorbeigehen, wenn drinnen der Mann sitzt, der mit seiner Kunst sogar Udo Lindenberg überzeugt und Joe Cocker im Keller hat? Von Rainer Küster