Bootsweihe am Zwenkauer Hafen
Die am Dienstag im Zwenkauer Hafen feierlich zu Wasser gelassenen Boote sollten eigentlich durch den Karl-Heine-Kanal gleiten. Eine noch nicht erteilte Genehmigung machte dem Leipziger Verein allerdings einen Strich durch die Rechnung.
Weil man kleinere Boote mit wenig Aufwand ins Wasser setzen kann, war das Zeremoniell am Zwenkauer Hafen zwar kein Stapellauf, wurde als Bootsweihe aber ebenso feierlich zelebriert. Die Mitglieder des Gesundheitssportvereins Dr. Heine e.V. hatten zuvor in monatelanger Arbeit einen Doppel-Vierer mit Steuermann aus DDR-Zeiten ertüchtigt und auch am Trainings-Begleitboot noch einmal Hand angelegt. Beide Wasserfahrzeuge wurden am Dienstagnachmittag am Zwenkauer See zu Wasser gelassen. Beim Doppelvierer handelt es sich um ein Gig-Boot, das sich gegenüber Rennruderbooten durch erhöhte Lagestabilität und Robustheit auszeichnet. „Der Neupreis beläuft sich auf rund 20 000 Euro“, weiß der Vereinsvorsitzende Manfred Heine. Deshalb habe man sich eines alten Vierers angenommen und ihn wieder fit gemacht. Begleitboot darf in Leipzig nicht fahren: Zur gleichen Zeit lag auch das Begleitboot in der vereinseigenen Bootsmanufaktur auf dem Trockendock. „Weil seitens der Stadt Leipzig noch keine Genehmigung zum Betrieb des Motorbootes auf deren Fließgewässern erteilt wurde, müssen wir den Trainingsbetrieb notgedrungen komplett auf den Zwenkauer See verlagern“, informiert Heine. Trotz frühzeitigen Antrages und inzwischen zahlreicher Nachfragen sei dem Verein die erforderliche „wasserrechtliche Gestattung zum Befahren der Leipziger Fließgewässer“ noch nicht erteilt worden, ärgert er sich und weist darauf hin: „Ohne motorisiertes Begleitboot kann man die Sicherheit der Aktiven auf dem Wasser nicht gewährleisten. Bei uns trainieren Kinder und Jugendliche, aber auch Senioren.“ Nach Inkrafttreten der Corona-Lockerungen beginne in dieser Woche der reguläre Trainingsbetrieb, teilt Heine mit. „Ohne Begleitboot können wir weder die Sicherheit gewährleisten, noch die Verantwortung übernehmen.“ Zwischen Willkommen und Hoffnung: Deshalb müssten auch die Aktiven aus der Messestadt nun jedes Mal den Weg zum Zwenkauer Vereinsstützpunkt in Kauf nehmen. „Vor allem für die Kids tut es mir leid“, sagt der Vereinschef. Sie müssten sich jetzt von Eltern oder Großeltern fahren lassen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Trotzdem sind Heine und seine Mitstreiter zuversichtlich. „In Zwenkau fühlen wir uns sehr willkommen“, sagt der einstige Masters-Weltmeister im Doppelzweier und außerdem hofft, dass die Genehmigung aus Leipzig irgendwann doch noch im Briefkasten steckt. Von Rainer Küster
Weil man kleinere Boote mit wenig Aufwand ins Wasser setzen kann, war das Zeremoniell am Zwenkauer Hafen zwar kein Stapellauf, wurde als Bootsweihe aber ebenso feierlich zelebriert. Die Mitglieder des Gesundheitssportvereins Dr. Heine e.V. hatten zuvor in monatelanger Arbeit einen Doppel-Vierer mit Steuermann aus DDR-Zeiten ertüchtigt und auch am Trainings-Begleitboot noch einmal Hand angelegt. Beide Wasserfahrzeuge wurden am Dienstagnachmittag am Zwenkauer See zu Wasser gelassen. Beim Doppelvierer handelt es sich um ein Gig-Boot, das sich gegenüber Rennruderbooten durch erhöhte Lagestabilität und Robustheit auszeichnet. „Der Neupreis beläuft sich auf rund 20 000 Euro“, weiß der Vereinsvorsitzende Manfred Heine. Deshalb habe man sich eines alten Vierers angenommen und ihn wieder fit gemacht. Begleitboot darf in Leipzig nicht fahren: Zur gleichen Zeit lag auch das Begleitboot in der vereinseigenen Bootsmanufaktur auf dem Trockendock. „Weil seitens der Stadt Leipzig noch keine Genehmigung zum Betrieb des Motorbootes auf deren Fließgewässern erteilt wurde, müssen wir den Trainingsbetrieb notgedrungen komplett auf den Zwenkauer See verlagern“, informiert Heine. Trotz frühzeitigen Antrages und inzwischen zahlreicher Nachfragen sei dem Verein die erforderliche „wasserrechtliche Gestattung zum Befahren der Leipziger Fließgewässer“ noch nicht erteilt worden, ärgert er sich und weist darauf hin: „Ohne motorisiertes Begleitboot kann man die Sicherheit der Aktiven auf dem Wasser nicht gewährleisten. Bei uns trainieren Kinder und Jugendliche, aber auch Senioren.“ Nach Inkrafttreten der Corona-Lockerungen beginne in dieser Woche der reguläre Trainingsbetrieb, teilt Heine mit. „Ohne Begleitboot können wir weder die Sicherheit gewährleisten, noch die Verantwortung übernehmen.“ Zwischen Willkommen und Hoffnung: Deshalb müssten auch die Aktiven aus der Messestadt nun jedes Mal den Weg zum Zwenkauer Vereinsstützpunkt in Kauf nehmen. „Vor allem für die Kids tut es mir leid“, sagt der Vereinschef. Sie müssten sich jetzt von Eltern oder Großeltern fahren lassen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Trotzdem sind Heine und seine Mitstreiter zuversichtlich. „In Zwenkau fühlen wir uns sehr willkommen“, sagt der einstige Masters-Weltmeister im Doppelzweier und außerdem hofft, dass die Genehmigung aus Leipzig irgendwann doch noch im Briefkasten steckt. Von Rainer Küster