Liebe Zwenkauerinnen und Zwenkauer,
gleich im Anschluss des aufregenden Wahlsonntags war Montagmittag Redaktionsschluss dieses Amtsblattes. Noch überwältigt von Ihrer eindeutigen Entscheidung möchte ich mich als amtierender Bürgermeister für das von Ihnen entgegengebrachte, sehr große Vertrauen bedanken. In den vergangenen sieben Jahren habe ich gemeinsam mit dem Stadtrat der Stadt Zwenkau, den Mitarbeitern der Verwaltung und vielen Partnern große Ziele erreicht oder auf den richtigen Weg gebracht. Deshalb sei mein Dank an all diejenigen gerichtet, die bisher mit mir zusammengearbeitet und mich auf dem Weg bis heute begleitet haben. Ich werde auch weiterhin mit Ihnen und mit meinem Rathausteam unsere Zukunft gemeinsam gestalten.
Ich möchte mich als Bürgermeister auch im Namen meiner Mitarbeiterinnen des Wahlamtes recht herzlich bei allen ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, welche am Wahltag tätig waren, bedanken. Ein Dankeschön geht auch an alle, die die Räumlichkeiten für die Wahllokale zur Verfügung gestellt haben. Durch all Ihr Engagement war ein reibungsloser Wahlverlauf möglich.
An dieser Stelle möchte ich nun die Möglichkeit nutzen und Sie wieder bitten, mit Ihrer Stimme (Ihr Plakat, oder einfach nur Ihre Anwesenheit) ein eindeutiges Zeichen gegen einen neuen Tagebau – einem Kiessandtagebau zwischen Zitzschen, Großdalzig, Kitzen, Löben, Klein- und Großschkorlopp und Knautnaundorf zu setzen.
Bei dem geplanten Kiessandtagebau im Nassabbauverfahren sollen 40 Jahre lang auf 174 Hektar bis zu 12 Meter tief unsere Böden geraubt werden. Wertvolle landwirtschaftliche Flächen werden unwiederbringlich zerstört, für ein Versprechen, nach 40 Jahren noch einen naturnahen See auf der anderen Seite der „Weißen Elster" zu erhalten. Derzeit sind bereits über 20% der Kommunalfläche Wasser in Zwenkau.
Der verlustige Ackerboden ist nicht ersetzbar. Er ist wichtig für unsere Landwirte. Wichtig für unsere Mitbürger in den betroffenen Ortsteilen, die um Ihr Umfeld und die Beeinträchtigung der Lebensqualität bangen und über Jahre Lärm, Dreck, LKW-Verkehr, Grundwasseranstieg und den Verlust ihrer Grundstückswerte befürchten.
Kommen Sie bitte am 20.06.2015, 10.30 Uhr, zum Treffpunkt Elsterbrücke bei Zitzschen an der B 186.
Gleichzeitig möchte ich Sie um Verständnis bitten:
Bitte nutzen Sie das Fahrrad oder PKW-Fahrgemeinschaften. Parken Sie nicht auf der Bundesstraße 186. Nutzen Sie Parkflächen am Aussichtspunkt und im Ort Zitzschen.
Mit der Eröffnung des Zwenkauer Sees am 9. Mai 2015 erhielten wir die sogenannte Mastergenehmigung zur Nutzung des Sees, unter anderem auch durch Motorboote mit Verbrennungsmotoren, welche den neuesten EU-Richtlinien entsprechen. Diese Mastergenehmigung soll die Übergangszeit zwischen bereits technisch nutzbarem See und formell verwaltungstechnisch fertiggestellt erklärten See überbrücken und dadurch die wassersportliche Nutzung bereits ermöglichen. Um diese Mastergenehmigung zu erteilen, wurden die verschiedensten Aspekte durch das Landratsamt überprüft. Unter anderem auch sehr intensiv die Betroffenheit von Natur und Umwelt, insbesondere der Bereich des angrenzenden Eichholzes und Auwaldes.
Der Bescheid zur Mastergenehmigung wurde vom Ökolöwe-Umweltbund Leipzig e.V. angefochten. Es werden derzeit durch das Landratsamt die benannten Anfechtungsgründe untersucht und überprüft, ob diese im Widerspruch zur erteilten Genehmigung stehen. Bis zur Klärung wurde die Nutzung des Zwenkauer Sees mit Motorbooten, welche auf Grundlage der Mastergenehmigung den See befahren, ab Dienstag, dem 09.06.2015 untersagt. Es ist zu hoffen und wurde auch vom Landratsamt zugesagt, dass so schnell wie möglich der eingelegte Widerspruch bearbeitet wird. Erst danach ist eine Nutzung des Zwenkauer Sees durch die von der Nutzung derzeit ausgeschlossenen Motorboote wieder möglich. Vom reinen Verwaltungsverfahren ist diese Vorgehensweise richtig, aber für die betroffenen eingeschränkten Nutzer völlig unverständlich. Es bleibt zu hoffen, dass in Kürze die derzeit ausgesetzte Mastergenehmigung wieder Rechtskraft erlangt.
Ihr Bürgermeister
Holger Schulz