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Lehmhaus-Galerie lockt mit Blumenpracht


Schau von Marianne M. Richter läuft bis 3. September
VON ULRIKE WITT
Zwenkau. Blumen in allen Variationen erfreuen derzeit die Besucher der Lehmhaus-Galerie in Zwenkau. Fast kann man sie riechen, die Pfingstrosen und Hortensien, den Bretonischen Garten und den Toskanischen Wiesenstrauß. Die Leipziger Malerin Marianne M. Richter hat die ganze Blumenpracht in Szene gesetzt und präsentiert sie bis zum 3. September unter dem Titel „Zwischentöne".

„Blumen sind ihr Lebenselixier – in jeder Form und jedem Stadium, selbst im Vergehen. Marianne M. Richter kann noch aus einer verwelkten Blüte etwas zaubern. Ihre Bilder sind zart, verträumt, nachdenklich – einfach schön", schwärmte Galeristin Catherine Scholz am Wochenende bei der gut besuchten Vernissage. Richter malt mit Gouache, einer wasserlöslichen Farbe aus gröber vermahlenen Pigmenten und Kreide. Mal verarbeitet sie die Farbe pastös, mal als Aquarell. Dadurch sind die Bilder samtig matt, zurückhaltend und ziehen den Betrachter dennoch in ihren Bann.

„Die Schönheit im Vergehen reizt mich. Frische Blumen male ich äußerst selten. Ehrlich gesagt, finde ich die langweilig", verriet die Künstlerin. Sie liebt die Zwischentöne in Motiv und Farbe. „Zuhause habe ich noch tonnenweise alte Sträuße, oft Mitbringsel von Freunden, die noch gemalt werden wollen. Ich kann die nicht wegschmeißen", gestand Richter schmunzelnd.

Die Malerin ist 1937 in Zeitz geboren, hat nach dem Abitur an der Universität Leipzig bei Professor Hans Schulze, Heinz Olbrich und ihrem späteren Ehemann Roland R. Richter Kunsterziehung studiert. Über 20 Jahre hat Richter dann an der Wilhelm-Pieck-Oberschule in Markkleeberg Kunst unterrichtet. Und wer sie aus dieser Zeit kennt, reibt sich die Augen. Mit ihren 78 Jahren ist sie heute noch genauso leidenschaftlich, einfach jung geblieben. Man merkt ihr die Freude am Malen, am Leben an.

Seit Anfang der Neunziger ist Richter als freischaffende Künstlerin tätig. Die Ausstellung in der Lehmhaus-Galerie ist eine von vielen. Durch ihren einstigen Lehrer, Professor Hans Schulze, war sie auf die Räume in der Leipziger Straße 14 aufmerksam geworden. „Die Galerie ist kuschelig. Ich fühle mich hier ein bisschen wie zu Hause", so Richter. Allerdings habe sie Sorge gehabt, dass die40 Bilder auch in die kleine Galerie passen. „Ich bin beeindruckt, wie toll Frau Scholz das gelungen ist", lobte Richter.

Geöffnet ist die Schau donnerstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon 034203 32588.

LVZ v.11.08.2016