Bürgermeister überrascht mit einem Schlag
24. Laurentiusfest im Zwenkauer Waldbad: Publikumserfolg mit Hitze, Mücken und ganz viel Wasser
Von Ulrike Witt
Zwenkau. Mit nur einem Schlag hat Bürgermeister Holger Schulz am Freitagabend das Festbierfass angezapft und damit - diesmal ganz ohne Pannen - das 24. Laurentiusfest im Waldbad eingeläutet. Offiziell eröffnet wurde die dreitägige Veranstaltung zuvor beim traditionellen Festgottesdienst in der Laurentiuskirche.
"Immerhin habe ich es geschafft, dass Zwenkau in der Staatskanzlei nicht in Vergessenheit gerät", meinte Schulz in seiner Eröffnungsrede schmunzelnd. Wie berichtet, hatte er Ministerpräsident Stanislaw Tillich vergangenes Jahr eine Bierdusche verpasst. "Holger hat im Urlaub geübt", vermuteten die einen, andere, dass der Namensgeber des Festes, der Heilige Laurentius, als Schutzpatron der Bierbrauer am Tag des Bieres seine wohlwollenden Hände im Spiel hatte.
In den Genuss des ersten Glases kam der Yachtverein, der 2015 sein 15-jähriges Bestehen feiert und einer von 22 Zwenkauer Vereinen ist, die das Laurentiusfest, unterstützt von der Stadt, möglich gemacht haben. Und das war wieder ein Mix aus Bewährtem und Neuem. So präsentierte der Heimatverein seine frisch aufgelegten Heimatkalender fürs nächste Jahr. Für zehn Euro sind die drei, Zwenkau, Eythra und Bösdorf gewidmeten Ausgaben ab sofort im Rathaus zu haben.
Lust auf die neue Seestadt machte die Tauchschule Lange, die am Samstag zum Schnuppertauchen ins 50-Meter-Becken lud. "Noch sind wir in Leipzig ansässig, wollen aber über kurz oder lang nach Zwenkau", erzählte Chef Robert Lange. Im September gebe es ein Gespräch beim Kreis. "Unser Ziel ist es, im Frühjahr 2016 erste Kurse am Hafen anzubieten. Langfristig wollen wir südöstlich vom Kap ein festes Domizil bauen", verriet er. Dass die Zwenkauer Spaß am Tauchen haben, zeigte der große Zulauf. Überhaupt waren bei drückender Hitze alle Wasserangebote ein Renner.
Auf eine Abkühlung freuten sich auch die Biker, die am Samstag lautstark und in dicker Kluft ins Waldbad einrollten. Der Jüngste in der Runde der harten Kerle war der vierjährige Elias, der stolz auf seinem Pocketbike saß. Noch stolzer war nur Papa Ronny Schlosser. Der KFZ-Mechaniker hat die Vier-PS-Maschine selbst gebaut. "Danke an meinen Arbeitgeber, die Firma Fahrzeugbau Frank in Frankenheim", so Schlosser strahlend.
Nebenan auf der Müllerwiese wartete der Neuseenländer Quadverein auf Fahrer und die Feuerwehr. Die Kameraden hatten sich angeboten, den staubigen Boden abzuspritzen. "Es ist zu heiß. Da wollen die Leute nicht noch auf heiße Maschinen", bedauerte Chef Alexander Hauswald. Mehr Erfolg hatte der Verein mit dem Tanz am Freitagabend. "Wir haben DJs aus der Region geholt, die auf junges Publikum zugeschnittene Musik aufgelegt haben. Das kam an", so Hauswald.
Unermüdlich ackerten derweil die 140 Beachvolleyballer beim 21. Harry-Schulz-Turnier, ausgerichtet von den Skihasen der SG Blau-Weiß. "Die Bedingungen sind für uns ideal. Bei 35 Grad kommt richtiges Beach-Feeling auf", so Turnierleiter Karl Kretzschmar. Unter den Sportlern, die sich in den Pausen mit Wasser und Melone stärkten, war wie immer auch Bürgermeister Schulz.
Neben der Hitze und vielen Erlebnissen wird vom 24. Laurentiusfest wohl auch die Mückenplage in Erinnerung bleiben. Die Tierchen fielen in Heerscharen über die Besucher her. Autan und Co. wurden zum Festparfüm - leider ohne durchschlagenden Erfolg.
LVZ v.10.8.2015