Im Team wird nach Lösungen für ältere Patienten gesucht
Sana Geriatriezentrum behandelt auch ambulant und sieht sich als Partner der Hausärzte
Von Gislinde Redepenning
Zwenkau. In Zwenkau hat jetzt eine geriatrische Institutsambulanz (GIA) eröffnet. Sie bietet erstmals ambulant eine spezialisierte altersmedizinische Untersuchung an, die bisher nur stationär erfolgen konnte.
Seit Jahren prägt die Altersmedizin den Klinikstandort, der unter einem Dach alle Facetten vereint. Im bisher unterversorgten Landkreis Leipzig ergänzt die geriatrische Institutsambulanz das Angebot der hausärztlichen Praxen mit spezialisierter geriatrischer Betreuung.
Sie bietet eine ambulante Versorgung mit dem Ziel an, ältere Menschen weitestgehend selbstständig in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen und einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden. Die Überweisung erfolgt über den Hausarzt, über Neurologen, Psychiater und Ärzte mit Zusatzbezeichnung Geriatrie.
„Wir möchten uns vor allem um ältere Menschen kümmern, die unter multiplen Beschwerden leiden. Dabei, das ist uns wichtig, wollen und werden wir in keinerlei Konkurrenz zu den niedergelassenen Kollegen stehen. Vielmehr sehen wir uns als Behandlungspartner und Unterstützer“, betont Chefarzt Dr. Ralf Sultzer.
Viele seiner Patienten leiden unter mehreren chronischen Erkrankungen, die sich oftmals gegenseitig bedingen und das tägliche Leben beeinträchtigen. Der behandelnde Haus- oder Facharzt darf sich mit ganz individuellen Fragen an die GIA wenden. Das könne, beispielsweise bei bevorstehenden Operationen, altersspezifische Risiken deutlich minimieren.
Qualifizierte Altersmediziner arbeiten im Team mit spezialisierten Pflegekräften, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, und Sozialarbeitern der Akutgeriatrie zusammen. Gemeinsam beurteilen sie mithilfe eines multiprofessionellen Assessments, der Erfassung von psychologischen und anderen Merkmalen, den Gesundheitszustand des Patienten, um so typische Altersprobleme so früh wie möglich zu erkennen. Dazu gehören Bewegungsstörungen und Altersschwindel, komplexe Beeinträchtigungen kognitiver, emotionaler oder verhaltensbezogener Art, Schmerzsyndrome, Blasenschwäche oder chronische, altersbedingte Gebrechlichkeit sowie Folgen von Medikamenteninteraktionen. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen werden konkrete Handlungsempfehlungen mit dem Patienten sowie den Angehörigen besprochen. Der Hausarzt bekommt einen individuellen Behandlungsplan mit Empfehlungen für präventive und rehabilitative Maßnahmen. Darüber hinaus werden Angehörige über Präventionsangebote, Hilfsmittel, Pflegestufen, ehrenamtliche Hilfemöglichkeiten und Selbsthilfegruppen informiert.
Nicht erst mit der Eröffnung der GIA haben die Sana Kliniken Leipziger Land in Zwenkau eine Versorgungsstruktur aufgebaut, die Bedürfnisse älterer Menschen ernst nimmt. Von der ambulanten bis zur stationären Therapie steht der Mensch mit seinen körperlichen, seelischen und sozialen Bedürfnissen und Ressourcen im Mittelpunkt von Pflege, Therapie und ärztlicher Betreuung. Die Bausteine dafür heißen Akutgeriatrie und Frührehabilitation, Geriatrische Institutsambulanz, Tagesklinik sowie Rehabilitation und Klinik für Innere Medizin.
Detaillierte Infos gibt es unter www.geriatriezentrum-zwenkau.de.
LVZ v.23.05.2018