Neu: „Zwenkau ist bunt – Herz statt Hetze“
Zwenkau. In Zwenkau hat sich das Aktionsbündnis „Zwenkau ist bunt – Herz statt Hetze" gegründet. Die Initiatoren – Steffen Wieser (Vorsitzender der Kulturinitiative), Harald Redepenning (Ex-SPD-Stadtrat), Werner Heuer (SPD-Stadtrat), Alexander Wagner (stellvertretender Bürgermeister und CDU-Stadtrat), Heidemarie Lüth (Ex-Bundestagsmitglied der Linken) und Torsten Woitag (Vorstandsmitglied des VfB Zwenkau) – wollen „ein Zeichen für Mitmenschlichkeit setzen und alle demokratischen Kräfte in der Stadt bündeln".
Anlass sei eine von Rechten am 3. Oktober geplante, aus Sicherheitsgründen dann aber abgesagte Demonstration in Zwenkau gewesen. Außerdem habe der Beschluss des Stadtrates, einem Pachtvertrag für ein Containerdorf für 150 Flüchtlinge im Gewerbegebiet „Am Wasserwerk" zuzustimmen (die LVZ berichtete), für Unmut unter den Bürgern geführt. Viele fühlten sich von der Stadtverwaltung vor vollendete Tatsachen gestellt.
„Diese Entwicklung macht uns Sorgen. Wir möchten Ängste nehmen und das vorbereiten, was man eine Willkommenskultur nennt", erklärte Lüth am Montagabend beim Gründungstreffen im Seehof. Woitag betonte: „Wir verstehen uns nicht als politisches Bündnis, wir wollen die Zwenkauer auffordern, Farbe zu bekennen, öffentlich Gesicht gegen Hass und Hetze zu zeigen." Vereine, Verbände, Kirchen, Kitas, Schulen, Ärzte – die breite Mitte der Bevölkerung sei aufgerufen zu helfen. Gefragt sei jede Form von Hilfe, ob die Öffnung von Vereinen für Flüchtlinge, Patenschaften, Deutschunterricht, Unterstützung bei Behördengängen oder Wohnungsangebote. „Wir sind uns sicher, dass es viele Zwenkauer gibt, die tolle Ideen haben", so Woitag. Der VfB lade beispielsweise die Flüchtlinge schon jetzt zum Fußballspielen ein.
Morgen Abend will sich das Aktionsbündnis mit Vereinen im Kulturkino treffen, um Möglichkeiten auszuloten und Aufgaben zu verteilen. Künftig soll es regelmäßig einen Runden Tisch geben. Weitere Infos: www.zwenkau-ist-bunt.de. ULRIKE WITT
LVZ v.11.11.2015