VfB zeigt Herz für Nachwuchs und Flüchtlinge
Zwenkau. Nach einem mit dem Meistertitel in der Landesklasse Nord sportlich erfolgreichen, mit dem Verzicht auf den Aufstieg aber auch zwiespältigen Jahr haben die Fußballer des VfB Zwenkau große Pläne. Darüber informierte der Vorstand beim traditionellen Partnertreffen für Sponsoren im Eichholz-Stadion.
Als Erstes will der VfB infrastrukturell endlich Nägel mit Köpfen machen. „Der Verein platzt aus allen Nähten. Über 200 Kinder und Jugendliche spielen inzwischen bei uns. Wir können nicht länger warten, wir brauchen schnell ein zusätzliches Spielfeld", erklärte Vorstandsmitglied Rüdiger Renno. Wie berichtet, soll das große Spielfeld verlagert und geteilt werden. Doch dafür braucht es Unterstützung. „Das Rathaus ist in der Pflicht. Wir sind der Meinung, dass wir im sozialen Bereich, insbesondere präventiv, einiges leisten. Das sollte honoriert werden."
Als Basis müssten erst einmal die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. „2027 läuft unser Pachtvertrag für das Vereinsgelände am Eichholz aus. Ohne die Sicherheit, dass es hier für uns weitergeht, brauchen wir nicht investieren", betonte Vorstand Torsten Woitag. Klärungsbedarf bestehe auch mit dem Tagebausanierer LMBV. „Seit Jahren haben wir mit dem Grundwasseranstieg zu kämpfen. Die Gefahr, dass wir absaufen, zumindest aber weitere Flächen verlieren, ist groß", sagte Renno.
Inzwischen ist der VfB nicht untätig gewesen, hat bereits Vermessungsarbeiten beauftragt. Die Kosten von über 3000 Euro trägt der Verein. „Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren. Die Platzverschiebung soll nächstes Jahr in der Sommerpause umgesetzt werden", kündigte Renno an. Angeschoben werden soll 2016 auch die Planung für den 2017 vorgesehenen Bau eines neuen Sozialtraktes. Der aktuelle Container sei niemandem mehr zuzumuten, mahnte Vorstandssprecher Norman Braunschweig.
Zeitdruck besteht auch, weil der VfB mit vielen Neuzugängen rechnet. „Wir laden die Flüchtlinge, die im Gewerbegebiet untergebracht werden sollen, schon jetzt zum Kicken ein", so Woitag, der das Aktionsbündnis „Zwenkau ist bunt" mitgegründet hat. „Wir wollen Stellung beziehen, sind für Toleranz und Respekt. Hass und Ausländerfeindlichkeit haben beim Fußball nichts zu suchen. Hier geht es allein um den sportlichen Wettbewerb", betonte er. Am 5. Dezember werde der VfB erstmals mit seinen neuen Trikots „Herz statt Hetze" auflaufen.
Last but not least hat sich der VfB entschlossen, einen neuen Rainbow-Cup für E-Jugend-Teams auf die Beine zu stellen. Der soll 2016 unter dem Namen „Oleo-Cup" steigen. Fürs Hauptturnier am 4. Juni hätten schon 17 Teams aus der 1., 2. und 3. Bundesliga ihren Nachwuchs angemeldet, verriet Woitag. Welche jungen Kicker aus der Region dabei sind, werde sich im April beim Vorturnier entscheiden. Gesetzt sei der Hausherr, sozusagen als 18. Profi. „Wir wollen zum Saiosonabschluss ein buntes, kindgerechtes Turnier", so Woitag. VON ULRIKE WITT
LVZ v.14.11.2015