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Sonne, Bier und ein Lob für die Vereine


Zwenkauer feiern im Waldbad ihr 25. Laurentiusfest
VON ULRIKE WITT

Zwenkau. Treffpunkt Waldbad hieß es am Wochenende wie jedes Jahr Mitte August in Zwenkau. Alteingesessene, Weg- und Zugezogene feierten bei Sport, Spiel und Live-Musik gemeinsam in Familie, mit Nachbarn und Freunden das inzwischen 25. Laurentiusfest.
„Das Laurentiusfest ist ein Fest der Begegnung. Es ist ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt und für viele ehemalige Zwenkauer ein guter Grund, mal wieder in der Heimat vorbeizuschauen", erklärte Bürgermeister Holger Schulz (CDU). Er selbst sei bei 24 von 25 Laurentiusfesten dabei gewesen: sportlich aktiv beim nach seinem Vater benannten Harry-Schulz-Beach-Volleyball-Turnier, als begeisterter Biker und seit seiner Amtseinführung 2008 auch ganz offiziell beim Eröffnungsgottesdienst in der Laurentiuskirche und beim Festbieranstich.

Der wurde am Freitagabend mit Spannung erwartet. In neun Jahren hatte der Rathauschef nicht immer das richtige Händchen: Legendär 2014 die Bierdusche für Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Zum Jubiläumsfest gab es diesmal gleich zwei Fässer. „Eins zum Üben", hieß es hinter vorgehaltener Hand. Und das war auch notwendig. Denn nach dem ersten Schlag war der Hahn noch lange nicht drin, dafür lief zum Entsetzen durstiger Zwenkauer das Pils auf den Boden statt ins Glas. Indes mit vereinten Kräften und fachkundiger Hilfe klappte es doch noch.

Dass der Festbieranstich am Stand der SG Blau-Weiß stattfand, kam nicht von ungefähr. „Die SG Blau-Weiß gehörte 1990 neben dem DRK und dem Heimatverein Zwenkau zu den drei Vereinen, die das Laurentiusfest als Fest der Vereine begründet haben", erinnerte Schulz. Am Samstagnachmittag würdigte er die Drei mit einer Plakette für ihre Verdienste um das Zwenkauer Stadtfest und betonte, dass das Fest inzwischen auf breiten Schultern ruhe. 26 Vereine hätten sich diesmal beteiligt. Zuvor hatten die drei Gründer die Geburtstagstorte aus dem Backhaus Hennig angeschnitten. Der Erlös kommt dem Heimatverein für die Wiederherstellung der Lindenallee im ehemaligen Eythraer Schlosspark zugute.

Erst seit zehn Jahren dabei und längst nicht mehr wegzudenken vom Laurentiusfest, ist die Einfahrt des Bikerstammtischs. 96 Maschinen vom Trike bis zur Vespa rollten bei strahlendem Sonnenschein lautstark, hupend, blinkend und stinkend auf die Festwiese ins Waldbad. Im Mittelpunkt standen diesmal nicht die großen Kerle, sondern die jüngsten Motorfans. Leon und Bonnie, beide sieben Jahre und schon auf Mini-Bikes unterwegs, wurden getauft und in die Biker-Gilde aufgenommen. Nicht mit Bier, sondern kindgerecht mit Schokolade.

Dass Zwenkau seit dem ersten Laurentiusfest einen erstaunlichen Wandel vollzogen hat und „zu einer Perle am Zwenkauer See" geworden ist, wie der ehemalige katholische Pfarrer Franz Scharfenberg in seiner von Bürgermeister Schulz beim Festgottesdienst überbrachten Grußbotschaft betonte, belegen nicht zuletzt die neuen Akteure. Der 1. Yachtclub Zwenkau, der Kanuverein, die Tauchbasis am Zwenkauer See gehören heute ganz selbstverständlich zum Laurentiusfest. 1990 bei der Premiere wäre das in der Bergarbeiterstadt Zwenkau noch undenkbar gewesen.

LVZ v.15.08.2016