Tagebausanierer bauen Wirtschaftswege am Zwenkauer See aus
Baustellenzufahrt zum Harthkanal wird verbreitert und asphaltiert / Radfahrer dürfen dann nicht mehr durch
Von Gislinde Redepenning
Zwenkau. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), verantwortlich für die Grundsanierung des ehemaligen Tagebaus, startet Ende Mai am südöstlichen und östlichen Ufer des Zwenkauer Sees mit dem Ausbau der Wirtschaftswege.
„Die bereits vorhandenen Betriebswege werden dabei baulich erweitert und asphaltiert“, teilte Maria Lange, LMBV-Pressesprecherin Mitteldeutschland, mit. Sie würden als Baustellenzufahrt für den weiteren Ausbau des rund 750 Meter langen Harthkanals genutzt. Der soll später einmal als Schlüsselprojekt des touristischen Gewässerverbundes im Leipziger Neuseenland Freizeitkapitänen die Möglichkeit geben, per Boot bis in die Innenstadt nach Leipzig und zum Lindenauer Hafen zu fahren. Er soll auch dazu dienen, das natürliche Überschusswasser aus dem Zwenkauer See abzuleiten.
Die Arbeiten beginnen mit den Wirtschaftswegen drei und fünf. Die für Mitte Mai geplante Baustelleneinrichtung in Höhe der künftigen Einmündung des Harthkanals in den Zwenkauer See verzögert sich. Es gehe wegen umfassender Vorbereitungen erst Ende Mai los, erklärt Maria Lange. Im ersten Bauabschnitt wird die Trasse bis zum Aussichtspunkt und Rastplatz am Kaiserweg fertiggestellt. Das sind rund 920 Meter. Danach steht die etwa 2,2 Kilometer lange Weiterführung bis zum sogenannten LPG-Weg, bei der LMBV heißt er schlicht Wirtschaftsweg 8.1, auf dem Plan. Den nutzen nicht nur die Zwenkauer rege, weil er vor allem Radfahrer sicher durch Wiesen und Wälder zwischen See und Bundesstraße von Zwenkau nach Gaschwitz führt.
Das noch nicht asphaltierte, rund 800 Meter lange Teilstück des LPG-Weges bis zur Höhe des Parkplatzes an der B2 soll voraussichtlich ab Juli ausgebaut werden.
Die LMBV stelle damit im Rahmen der verkehrstechnischen Erschließung ein funktionsfähiges und sicheres Wegenetz her, erklärte Lange. Dass Ausflügler und Pedalritter trotz zahlreicher Verbotsschildern zu Hauf auch auf gesperrten Teilen der Trasse rund um den See unterwegs sind, sei bekannt. „Wir hoffen, dass nichts passiert“, sagte Lange. Sie appelliert nicht nur in der Bauphase mit Vollsperrung für den öffentlichen Verkehr auf Vernunft und Einsicht. Zum einen könne es am Bergbaufolgesee nach wie vor durch geotechnische Gefährdungen zu Böschungsabbrüchen kommen. Zum anderen gebe es rein rechtliche Gründe. Der See sei noch kein reiner Badesee. Er sei noch nicht aus der Bergaufsicht entlassen und unterliege noch dem Bergrecht. Die Sperrung soll voraussichtlich bis Ende des Jahres andauern.
LVZ v. 19.05.2018