Stadt will Stadion vom Freistaat kaufen
Dennoch sollen Fußballer künftig Germine nutzen
VON ULRIKE WITT
Zwenkau. Nun doch: Die Stadt Zwenkau will noch dieses Jahr das Gelände des Sportstadions am Eichholz vom Freistaat Sachsen erwerben. Das teilte Bürgermeister Holger Schulz (CDU) auf LVZ-Anfrage mit. Der Kaufpreis für das seit Anfang der Neunzigerjahre in Erbpacht befindliche Grundstück werde voraussichtlich im mittleren fünfstelligen Bereich liegen und solle im Rahmen des ohnehin erforderlichen Nachtragshaushaltes 2016 eingestellt werden, erklärte der Rathauschef vor seinem Sommerurlaub. Voraussetzung sei natürlich, dass der Stadtrat grünes Licht gibt.
Wie berichtet, hatte der VfB Zwenkau als Pächter den Kauf des Areals durch die Stadt als Bedingung, weil Sicherheit, für dringend notwendige Investitionen an der Sportanlage gemacht. So sollte der Platz 1 gedreht und geteilt werden, um mehr Platz für die über 300 Vereinsmitglieder, darunter 200 Kinder und Jugendliche, zu haben. Außerdem waren ein neuer Sanitärtrakt und der Umbau der Tribüne für die Fußballer geplant. Davon kann aktuell indes keine Rede sein – auch wenn die 1. Herren nach ihrem Aufstieg ab August in der Landesliga mitmischen.
Stattdessen wird im Rathaus nach zwei Sitzungen der im Mai eilig einberufenen AG Eichholz der Umbau des alten Germania-Platzes im Pulvermühlenweg vorangetrieben. Der Grund: Die 400-Meter-Stadionrunde im Eichholz sei für den Schulsport zwingend erforderlich, so Schulz.
Der VfB zeigt sich irritiert: Man erwarte eine klare Aussage seitens der Stadt, welche Mittel in den nächsten beiden Haushalten zur Umsetzung der dringend notwendigen Baumaßnahmen im Eichholz zur Verfügung stehen, heißt es dazu vom VfB-Vorstand. Die 400-Meter-Bahn sei lediglich der Wunsch der Sportlehrer, jedoch nicht zwingend laut sächsischem Lehrplan. Mit dem Aktionismus auf der „Germine" werde lediglich ein Provisorium aufgehübscht, die Zersplitterung der Trainingsplätze bleibe, kritisierte der Vorstand.
LVZ v.20.07.2016