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Mit einem Liegeplatz ab sofort freie Fahrt auf drei Südraum-Seen


Hafenbetreiber, Kreis und Kommunen ziehen an einem Strang / Zwenkauer, Störmthaler und Hainer See dabei
VON ULRIKE WITT
Zwenkau. Ab sofort ist Seenhopping im Leipziger Südraum möglich. Wer einen Liegeplatz für ein Segel- oder Motorboot auf dem Zwenkauer, Störmthaler oder Hainer See hat, kann damit jetzt ohne viel Aufwand und ohne Extrakosten auch auf den anderen beiden Seen unterwegs sein. Darauf haben sich kurz vor Saisonstart die Seen- und Hafenbetreiber – Sächsische Seebad Zwenkau (SSZ), Lagovida GmbH und Blauwasser Seenmanagement GmbH – mit dem Landkreis Leipzig und den Kommunen verständigt.
„Das ist ein guter, logischer und konsequenter Schritt, der genau zum richtigen Zeitpunkt kommt", betonte am Freitag SSZ-Geschäftsführer Andreas Schmidt in Zwenkau. Grundlage für die Kooperation sind die vom Landkreis erteilten Mastergenehmigungen. Danach dürfen die Betreiber im Rahmen eines festen Kontingentes individuelle Gestattungen an die Bootsnutzer ausgeben. Da die Anforderungen an die Motoren überall gleich sind, werden die Gestattungen in der Saison 2016 nun gegenseitig akzeptiert.

Das bedeutet für insgesamt 1120 Boote freie Fahrt. Denn die Kontingente erlauben auf dem Zwenkauer See aktuell 320 Sportboote mit Motorantrieb – davon 100 reine Motorboote –, auf dem Störmthaler See 300 Sportboote mit Motorantrieb und auf dem Hainer See 500 – davon 100 reine Motorboote. „Aus touristischer Sicht ist das ein großer Sprung. Ganz toll, dass die privaten Seen- und Hafenbetreiber mit uns an einem Strang ziehen und neue Ideen einbringen", erklärte Gabriela Lantzsch (parteilos), Bürgermeisterin von Großpösna und Vorsitzende des Tourismusvereines Leipziger Neuseenland.

Ein Segelboot mit Flautenschieber, das seinen Heimathafen in Zwenkau hat, kann mit der Gestattung nun auf den Störmthaler oder den Hainer See umgesetzt werden. Zwar seien immer noch seenbezogene Gestattungen für die Gäste an den Häfen notwendig, diese würden jedoch wesentlich schneller und einfacher erteilt, da die individuellen Prüfungen der Motoren nur einmal im Heimathafen erfolgen, versicherten die Seenbetreiber. Außerdem fallen keine Kosten für die Gast-Gestattungen an.

„Ich bin höchst zufrieden. Woanders werden bürokratische Hürden aufgebaut, wir reißen sie ein. Wenn Kommunen und Private zusammenarbeiten, geht es besser und schneller", konnte sich der Zwenkauer Bürgermeister Holger Schulz (CDU) einen Seitenhieb gegen den Freistaat Sachsen nicht verkneifen. Wie berichtet, warten die See-Anrainer noch immer auf die Fertigstellung der Seen als Voraussetzung für die generelle Schiffbarkeit. Thomas Hellriegel (CDU), Bürgermeister von Neukieritzsch, meinte: „Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis war gut und unkompliziert. Das ist für Investoren ein ganz wichtiges Signal." SSZ-Chef Schmidt sprach gar von einer ganz neuen Qualität.

Als besonderes Highlight wurde vereinbart, dass die Inhaber von Saisonliegeplätzen in diesem Jahr für jeweils zwei Wochenenden kostenfreie Gastliegeplätze in den anderen Häfen nutzen können. Vor dem Umsetzen der Boote sollten sich die Nutzer allerdings beim jeweiligen Hafenmeister über die Anzahl der freien Liegeplätze informieren und anmelden. In Zwenkau werden derzeit 20 Gastliegeplätze vorgehalten, am Störmthaler See acht und am Hainer See 15.

LVZ v.23.04.2016