Neue Rettungswache in Zwenkau
Vom ersten Spatenstich bis zur Übergabe hat es nur 226 Tage gedauert
Zwenkau. Die neue Rettungswache in der Bahnhofstraße wurde gestern feierlich eingeweiht. Nach knapp acht Monaten Bauzeit fand im Beisein von Vertretern der Baufirmen die Übergabe an die Mitarbeiter der DRK Rettungsdienst und Krankentransporte Leipzig und Umland gGmbH statt.
Der Neubau für rund 1,2 Millionen Euro soll in den nächsten 50 Jahren das Domizil für Notfallrettung und Krankentransport der Region sein. „Wir sind sehr froh, aus den bisher beengten Verhältnissen in die neue Wache ziehen zu können", freute sich der Rettungsdienstleiter und stellvertretende Geschäftsführer Gunter Philipp. Alle Richtlinien, beispielsweise für die Desinfektion oder die Lagerung von Medikamenten seien viel einfacher einzuhalten. Die Fahrzeuge stünden nun in einer Garage statt in einem Carport. Rettungswachenleiter Uwe Bergholz hob das Wohl seiner 20 Mitarbeiter hervor, die unter deutlich besseren Bedingungen arbeiten könnten.
Carola Schneider zählte als Geschäftsführerin des Rettungszweckverbandes der Versorgungsbereiche Landkreis Leipzig und Region Döbeln (RZV) rekordverdächtige 226 Tage Bauzeit im Rahmen des Kostenbudgets bis zur pünktlichen Übergabe. Lediglich ein paar kleine Nacharbeiten und die Vervollständigung der Möblierung stünden noch bis zur Inbetriebnahme am 1. Februar auf dem Programm, so Schneider. „Wahnsinn, was alle Firmen hier geleistet haben", lobte Thomas Siegert, RZV-Projektleiter.
Den ersten Spatenstich auf der grünen Wiese habe er nur mit Mühe in den festen Boden setzen können, erinnerte sich Landrat Henry Graichen (CDU). Danach ging es rasant voran. Als Vorsitzender des RZV zeigte Graichen die Standortvorteile auf: „Das Grundstück, das uns die Stadt Zwenkau zur Verfügung gestellt hat, liegt deutlich günstiger als das in der Innenstadt. In wenigen Sekunden ist man auf der B 2." Symbolträchtig ertönte inmitten seiner Rede ein Notsignal. Die Besatzung des vor dem Haus geparkten Rettungswagens stürmte davon und brauste mit Blaulicht zum ersten Einsatz.
Rund 5000 Einsätze der Notfallrettung und 4100 Krankentransporte werden jährlich von der neuen Rettungswache aus starten. Die Zahlen sollen eher wachsen. Das prognostizierte auch Bürgermeister Holger Schulz (CDU) mit Blick auf die Entwicklung der Stadt und versprach den Verantwortlichen mit Augenzwinkern: „Wir haben noch Platzreserven, falls eine Erweiterung nötig sein sollte. In spätestens fünf Jahren melden wir uns wieder." Gislinde Redepenning
LVZ v.23.12.2016