Zitzschener sammeln für Spielplatz
Zwenkau. Die Zitzschener haben mal wieder große Pläne: Nach der Sanierung des Kriegerdenkmals (die LVZ berichtete) wollen sie nun den Spielplatz in der Ortsmitte aufwerten. Immerhin 48 Kinder unter 14 Jahren leben in dem Zwenkauer Ortsteil. Um die Kasse zu füllen, sammeln sie erneut Altpapier.
Fünf große blaue Tonnen warteten am Samstagvormittag auf dem Grundstück der Familie Schuldt in der Thomas-Müntzer-Straße auf fleißige Helfer. „Alte Zeitungen hat doch jeder zu Hause. Das ist für uns leicht verdientes Geld", betonte Susann Tilger vom Heimatverein. Indes der Weg ist weit: Denn Spielgeräte sind teuer und die großen Zitzschener träumen von einem Wasserspielplatz, die kleinen von einer Netzschaukel und einer Rutsche.
„Wir haben Bürgermeister Holger Schulz unser Konzept eines Wasserspielplatzes vorgestellt. Er findet die Idee gut, sieht darin eine ideale Verbindung zum Zwenkauer See und einen weiteren Anlaufpunkt für Touristen", berichtete Janina Sporbert. Dafür müsste allerdings der alte Brunnen auf dem Dorfplatz reaktiviert werden. Was allein mit rund 15 000 Euro zu Buche schlagen würde. Eine Netzschaukel werde weitere 4000 Euro und eine Rutsche je nach Ausführung bis zu 10 000 Euro kosten, erklärte Tilger.
Bislang sind in der Spielplatz-Kasse 3410,35 Euro. Den Grundstock habe die Sparkasse mit einer 2500 Euro Spende aus der PS-Lotterie gelegt, der Rest sei bei den vorangegangenen Altpapiersammlungen in diesem Jahr zusammengekommen, so Tilger.
Große Hoffnungen setzt das Organisationsteam jetzt auf das Dow-Spendenprogramm „Wir für hier". Alljährlich unterstützt das Chemieunternehmen lokale Vereine und Initiativen bei der Umsetzung von Projekten. „Ende August fällt die Entscheidung. Jetzt heißt es Daumen drücken", meinte Sporbert.
Außerdem setzen die Zitzschener auf die Unterstützung der Stadt Zwenkau. Denn sie wollen sich 2017 um Fördermittel aus dem Leader-Programm für die Entwicklung im ländlichen Raum bewerben. „Voraussetzung ist, dass wir 20 Prozent Eigenmittel aufbringen können. Ohne Zuwendung der Stadt schaffen wir das nicht", gestand Tilger. Derweil sammeln die Dorfbewohner unverdrossen einmal im Monat weiter Altpapier. Der Erlös wird dem Heimatverein gut geschrieben. Am Samstag kam trotz Urlaubszeit eine Tonne zusammen. „Das kann sich doch sehen lassen", fand das Spielplatzteam. Ulrike Witt
LVZ v.01.08.2016