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Sana Kliniken Leipziger Land schärfen ihr medizinisches Profil


Eigentümerwechsel der ehemaligen Helios-Häuser nahezu abgeschlossen / Geschäftsführerin Ludwig verlässt Standort Mitte des Jahres
VON THOMAS LIEB

Zwenkau/Borna. Die Klinikstandorte Zwenkau und Borna sind in der Sana-Welt angekommen. Mehr als das: Mit der Integration der Sana Kliniken Leipziger Land in den neuen Konzern konnte sich Borna als Ankerkrankenhaus im Klinikverbund etablieren. „Damit gehen von Sachsen wichtige Impulse für die weitere Entwicklung aller Sana-Kliniken aus. Das ist ein starkes Bekenntnis zu unseren Häusern, vor allem aber ein Motivationsschub für die Mitarbeiter", bilanziert die Geschäftsführerin Stefanie Ludwig. Die wird das Haus Mitte des Jahres verlassen. Der derzeitige Sana-Regionalgeschäftsführer Sachsen/Franken, Martin Jonas, wird ihre Aufgaben übernehmen.
Das erste Jahr der ehemaligen Helios-Häuser unter dem blauen S (Sana) nach der Übernahme durch die drittgrößte private Klinikgruppe Deutschlands war ein arbeitsreiches. Mit einem zufriedenstellenden Ende. Der Integrationsprozess bei laufendem Klinikbetrieb habe den Beteiligten alles abgefordert. Ludwig: „Der Eigentümerwechsel verlief konstruktiv und reibungsarm. Dank der Investitionen der vergangenen Jahre, der hohen Leistungsbereitschaft und Standortverbundenheit der Mitarbeiter sowie der kooperativen Zusammenarbeit mit den ambulanten Praxen konnten die Kliniken ihr medizinisches Profil weiter schärfen und wachsen."

So sind die Fallzahlen der Kliniken Leipziger Land im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Die Zahl der stationären Patienten, die überwiegend aus dem Landkreis Leipzig kamen, stieg um 2,5 Prozent. Die Verweildauer der stationär behandelten Patienten sank um 3,8 Prozent auf 5,53 Tage. Die Geburtenzahl blieb auch 2015 hoch. Wiederholt konnte die 1000er-Marke geknackt werden.

Die Zukunft eines Krankenhauses steht und fällt mit dem Ausbau seines Leistungsspektrums. In Borna und Zwenkau ist das nicht aus dem Fokus geraten. Seit Juli 2015 können in Borna mithilfe der sogenannten mechanischen Rekanalisation in 24-stündiger Bereitschaft Blutgerinnsel im Gehirn entfernt werden. Dabei handelt es sichum ein Verfahren, bei dem das Gerinnsel mit einem Spezialkatheter aus dem verstopften Blutgefäß herausgezogen wird. Das Klinikum Borna ist in der Region neben dem Universitätsklinikum Leipzig der einzige Anlaufpunkt für den Einsatz dieser Methode in Rundum-Bereitschaft. Mit der Etablierung der Thoraxchirurgie können im Leipziger Land seit Juli 2015 Erkrankungen und Verletzungen des Brustkorbes und der Lunge operativ versorgt werden. Zudem wurden renommierte Fachärzte für den Ausbau medizinischer Spezialgebiete gewonnen . Bereits zum 1. Januar übernahm etwa Dr. Franziska Struckmann als neue Chefärztin die Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation. Die Internistin wird mit ihrem Team die Versorgung älterer Menschen weiter optimieren und die verschiedenen geria-trischen Angebote in der Region miteinander verzahnen. Die Erhaltung oder Wiederherstellung der Selbstständigkeit, die Integration in den Alltag mit dem Ziel ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sei Ziel der Altersmedizin, blickte die Geschäftsführung voraus.

2016 wird nicht ruhiger in der Klinikregion Leipziger Land. Die Herausforderungen bei der Behandlung immer mehr fremdländischer Patienten „wird uns auch dieses Jahr beschäftigen. Vor allem Sprachbarrieren und die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe stellen uns vor neue Aufgaben" so Ludwig. Die Einführung einer App, die die Verständigung zwischen Arzt und Patient vereinfacht, sei ein erster Schritt gewesen.

Investitionen weiterer 5,5 Millionen Euro sind geplant. In Borna für die Erweiterung zweier OP-Säle und der Bettenstationen, der Umbau der Neonatologie, der Endoskopie und die Parkplatzerweiterung. Am Standort Zwenkau ist eine Komplettsanierung der Radiologietechnik inklusive der Anschaffung eines neuen CT-Gerätes geplant.

Geschäftsführerin Stefanie Ludwig wird das Unternehmen Mitte des Jahres auf eigenen Wunsch verlassen. In den vergangenen fünf Jahren hat sie die Häuser in Borna und Zwenkau aktiv weiterentwickelt, neue Strukturen etabliert und wichtige Impulse gesetzt. Die Geschäfte der Klinik wird künftig Regionalgeschäftsführer Martin Jonas führen. „Wir werden die Herausforderungen anpacken, vor die uns die Krankenhausreform gestellt hat. Unser Ziel bleibt, unseren Patienten wohnortnah und ohne Versorgungslücken die bestmögliche Diagnostik und Behandlung anzubieten", so Martin Jonas.

LVZ v.08.02.2016