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Kreative Ansichten aus Zwenkau


Hubert Klaus stellt Zeichnungen und Malerei in der Lehmhaus-Galerie aus
VON ULRIKE WITT

Zwenkau. Mit Hubert Klaus stellt jetzt ein Wahl-Leipziger mit Zwenkauer Wurzeln in der Lehmhaus-Galerie seine Arbeiten vor. „Kreative Ansichten – Zeichnungen und Malerei" ist die Schau überschrieben, die noch bis zum 30. Juli in der Leipziger Straße 14 zu sehen ist.
Klaus, obwohl seit 1967 in Schönefeld zu Hause, ist noch immer eng mit Zwenkau verbunden. Nicht nur weil sein Sohn hier wohnt. Detailgetreu und beinah liebevoll hat der 77-Jährige, der sogar einige Jahre Mitglied des Heimatvereins Zwenkau war, seine Stadt vor allem in Aquarellen festgehalten: die Wiesenstraße in Imnitz, das Rathaus von der Müllerwiese aus, die Talgasse, den Sattelhof. „Zwenkau hat sich in den vergangenen Jahren sehr zum Vorteil verändert. Viele Häuser und Straßen sind saniert worden, alles schaut freundlich aus", meint er.

Seine Motive findet Klaus nicht nur in Zwenkau. „Eigentlich bin ich immer auf der Suche: Im Alltag, im Urlaub an der Ostsee und im Fichtelgebirge, bei Ausflügen nach Dresden", verrät er. Malerei sei für ihn Spannung und Entspannung zugleich: Landschaften, Stillleben, Porträts – alles eine willkommene Herausforderung. Studiert hat Klaus die Malerei nicht. Der Rentner hat früher als Elektroinstallateur und Diplom-Ingenieur für Informatik gearbeitet. Künstlerisch sei er Autodidakt. „Die Leidenschaft fürs Malen habe ich schon als Kind entdeckt, aber nach dem Krieg waren andere Dinge wichtig als die künstlerische Förderung des Nachwuchses", sagt Klaus.

Ausgerechnet in seiner NVA-Zeit Ende der Fünfziger konnte er seine kreative Ader ausleben, arbeitete in Weißenfels in einem kleinen Atelier mit und präsentierte seine Bilder erstmals der Öffentlichkeit. Mitte der Sechziger gründete er im Pumpen- und Gebläsewerk seinen ersten Mal- und Zeichenzirkel, später sogar einen auf einer Großbaustelle am Ural.

„So richtig intensiv konnte ich mich meinem Hobby aber erst mit Eintritt ins Rentenalter widmen", sagt Klaus, der seit 2006 Mitglied der Schönefelder Art-IG ist. Heute sei die Malerei für ihn wichtiger Lebensinhalt. Im Moment ist Klaus aufgrund einer Verletzung an der Hand allerdings mit Pinsel und Farbe weniger flott zugange. Nichtsdestotrotz zückt er sofort die Kamera, als er hinter der Lehmhaus Galerie einen Blick auf die Johanniskirche wirft. „Ich kann nicht anders. Das ist eine prima Vorlage", sagt er lachend. Ob er das Motiv in Aquarell, Bleistift oder Tusche umsetzen wird, weiß er noch nicht. „Das Schöne an der Malerei sind doch die Möglichkeiten", sagt Klaus.

Die Lehmhaus Galerie ist Donnerstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Galeristin Catherine Scholz ist unter Telefon 034203 32588 erreichbar.

LVZ v.21.07.2016