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Neues Quartier in Zwenkau-Ost geplant


Die Stadt am See wird immer beliebter: Jetzt gibt es Ideen für die Entwicklung eines rund acht Hektar großen Areals östlich der Goethestraße mit rund 400 Wohneinheiten.
Die ehemalige Bergarbeiterstadt Zwenkau entwickelt sich immer mehr zu einem beliebten Wohnstandort am See. Bauamt und Bürgermeister Holger Schulz (CDU) präsentierten kürzlich Ideen für die Entwicklung eines rund acht Hektar großen Areals östlich der Goethestraße zwischen dem Großdeubener Weg und der Arthur-Mahler-Straße.

Option für Schienenverbindung nach Gaschwitz

So manche Baulücke im Ort wird gerade gefüllt. Auf großflächigere Areale wie das in Zwenkau-Ost hat die Verwaltung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ein wachsames Auge. Darüber, wie ein Quartier „Am See“ unter der Überschrift „Neue Lebens-Räume zwischen Stadt und Wasser“ einmal aussehen könnte, haben sich Studierende des Instituts für Städtebau und Regionalplanung der Technischen Universität Dresden Gedanken gemacht. „Das war ein spannender Prozess, 29 Studentinnen und Studenten aus aller Welt hatten die unterschiedlichsten Ideen“, blickt Bauamtsleiter Christian
Haendel zurück. Herauskristallisiert habe sich schließlich ein Entwurf, der Grundlage einer künftigen Entwicklung sein könnte – der auf dem langen Weg der Umsetzung aber sicher noch angepasst und abgeändert werden dürfte. Noch ist auf dem ehemaligen Gelände der Bahn nicht viel los. Es werden einige Kleingärten gepflegt, ein Teil wird landwirtschaftlich und gewerblich genutzt, ein anderer ist bewaldet und verwildert. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern.

Nördlich der Arthur-Mahler könnten „gemeinschaftliche Wohnhöfe“, also Mehrfamilienhäuser mit Parkdecks und Ladestationen entstehen. Ein begrünter „Bahnhofsplatz“ lässt die momentan nicht finanzierbare Möglichkeit einer Schienenverbindung nach Gaschwitz offen. 1957 ist die Bahntrasse wegen des Tagebaus stillgelegt worden – heute wünschen sich die Zwenkauer diese zurück. Diese Option wird bei allen Planungen berücksichtigt. „Denn wir wollen uns für die Zukunft nichts verbauen“, lautet das Credo von Bauamtsleiter Haendel.

Richtung Norden könnte ein Siebengeschosser mit Raum für Geschäfte und ein Café im Erdgeschoss an den Bahnhofsplatz anschließen. Drei- bis viergeschossige Gebäude ergänzen das Ensemble. Als Schulz und Haendel den Zwenkauerinnen und Zwenkauern die Pläne neulich im Rahmen des Bürgermeisterspaziergangs vorstellten, interessierten vor allem die Preise fürs künftige Wohnen, das frühestens 2025 möglich sein wird. „Unser Anliegen ist es natürlich, kostengünstig zu bleiben, wobei es auch einen Bedarf an gehobenen Ausstattungen gibt. Eine gesunde Mischung wäre das Richtige“, findet Haendel. Die Entscheidung darüber träfe aber letztendlich der Investor. Mit diesem sei die Kommune im Gespräch, weil die Stadt im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans eine sogenannte Veränderungssperre verhängt hat, um bei der Entwicklung der Bauvorhaben ein Wörtchen mitzureden. Das habe den Investor zwar nicht erfreut, ihn aber zu einem intensiven Austausch mit der Verwaltung über seine Pläne angeregt, so Haendel.

Zwischen Schäfereigut und dem Großdeubener Weg heißt das Motto „Wohnen auf der Parzelle“. Mit einer Erschließungsstraße und daran angegliederten Carports könnte es in diesem Bereich Reihen- oder Doppelhäuser geben – „möglichst energieeffizient“, so Haendel. Die Studierenden hätten auch an Flächen für sogenannte Tiny-Häuser und damit an den wachsenden Wunsch nach einem bewussteren Lebensstil auf minimalem Raum gedacht.

Weiter in Richtung See hält die Stadtverwaltung im Bereich dergeplanten Kita „Zur Harthweide“ Flächen für ein neues Schulzentrum vor. Denn mit jeder neuen Bebauung müsse, so Haendel, auch das Infrastrukturkonzept für Straßen, Schulen und Kitas angepasst werden. Und der Bedarf sei schließlich jetzt schon da.

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.