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Zwischen Cospudener und Zwenkauer See: Kleinere Variante des Harthkanals im Gespräch


Wie könnten der Cospudener und der Zwenkauer See verbunden werden? Dass sich etwas bewegen muss, darüber herrscht Einigkeit. Eine Interimslösung für Radfahrer und Paddler könnte schon früher kommen.

Zwischen Sorge und Aufbruch: Die Enttäuschung war groß, als der Bergbausanierer LMBV das Aus für den Harthkanal als schiffbare Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See verkündete. Die Kostenexplosion von zehn auf 150 Millionen Euro machte dem geplanten touristischen Aushängeschild im Leipziger Neuseenland einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem gibt es Hoffnung: Der Zweckverband Neue Harth arbeitet an Alternativen, wie auf der jüngsten Sitzung Mitte Dezember deutlich wurde. Nur die wasserwirtschaftlichen Funktionen des ursprünglichen Projekts sollen noch umgesetzt werden.

Nachdem im Sommer ein Treffen zwischen Ministerien, Kommunen und Planungsverbänden stattgefunden hatte, wurde eine Machbarkeitsstudie für einen „Harthkanal Light“ in Auftrag gegeben. Das zuständige Ingenieursbüro präsentierte nun die Zwischenergebnisse: Die Suche nach einer Verbindung zwischen den Seen, die zumindest von Sport- und Freizeitbooten befahren werden kann und gleichzeitig finanziell tragbar bleibt, läuft.

Die Notwendigkeit des Vorhabens wurde vom Zwenkauer Bürgermeister und Verbandsvorsitzenden Holger Schulz (CDU) deutlich betont: „Wir brauchen die Gewässerverbindung zwischen den Seen so schnell wie möglich.“

Aus Hartkanal wird Bootspassage – Details noch unklar

„Es ist noch nicht klar, ob es ein Kanal oder eine andere Form werden kann, deswegen sprechen wir zunächst neutral von einer ‚Bootspassage‘“, so der Vertreter des Büros. Dabei würden zunächst die unveränderlichen Bedingungen festgelegt: die Autobahn 38, der Kippenboden und Bergbaufolgen in der Landschaft sowie der Hochwasserschutz. Varianten, Boote über den „Luftweg“ mittels Kräne zu transportieren, seien in die Überlegungen eingeflossen, aber unpraktikabel in der Umsetzung. „Eine große Schwachstelle des Harthkanals ist die mangelnde Bodenverdichtung des Kippbodens“, so der Experte.

Alternative Trassen könnten östlich oder westlich des ursprünglich geplanten Projekts laufen, im Westen über die Weiße Elster oder im Osten durch die Neue Harth mit einer Autobahnüberführung – doch auch diese Varianten seien eher unplausibel. „Der mittlere Korridor, der bisher angestrebt wurde, ist nicht die schlechteste Idee“, so das Fazit. Am Ende könnte eine Mischung aus Transportmitteln stehen, die die Boote von einem zum anderen See bringen. Die Machbarkeitsstudie soll die Möglichkeiten ausloten und Ende 2025 umsetzbare Varianten präsentieren.

Weg soll Seen zwischenzeitlich verbinden

Die Planung zu den Möglichkeiten einer Bootspassage läuft, doch bis hier konkrete Ergebnisse vorliegen, werden noch Jahre vergehen. Derzeit sei die angefangene Baustelle zum Harthkanal umzäunt, regelmäßig würde eine Sicherheitsfirma die Baustelle überprüfen, erklärte Verbandsgeschäftsführer Heinrich Neu. „Wir haben Massen an Freizeitnutzern, aber keine richtige Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See“, konstatiert er. Das soll sich ändern. Eine geschotterte Baustraße gibt es bereits – doch auf Dauer müsse eine Verbesserung her. Würde der Weg ausgebaut, könnten zumindest Radfahrer und Paddler den Weg zum Umtragen von Booten nutzen.

Zumindest diejenigen, die einigermaßen sportlich sind: Denn die Strecken würden zwischen 700 und 1100 Meter betragen. Auf einem der kürzeren Wege (Variante 1 in rot) würden die Kosten aufgrund des mangelnden Unterbaus viel höher liegen, erklärt Neu. Hinzu kommt, dass die Flächen der LMBV gehören und der Verband daher keine Investitionen auf fremdem Grund und Boden vornehmen möchte. Ähnliches treffe auch auf die zweite Variante (gelb) zu. Die längste der drei Varianten, die bereits geschotterte Baustraße (Variante 3, grün), wäre derzeit am aussichtsreichsten. Es müsse nur eine acht Zentimeter dicke Asphaltdecke aufgetragen werden, um den Weg gangbar zu machen.

„Hier halten wir die Zustimmung der LMBV für wahrscheinlicher“, so Neu. Der Weg liege auf Flächen der Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH (SSZ), die ebenfalls zustimmen müsse und auch beim Treffen anwesend war. Bei zügiger Planung könnte der Weg möglicherweise schon 2026 nutzbar sein. „Wir müssen hier etwas machen, weil es sonst niemand macht“, fasste der Vorsitzende Schulz zusammen.

Andreas vom Zwenkauer See hat dies geteilt.