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Bundesstraße 2 soll zwischen Zwenkau und Pegau verlegt werden


Bundesverkehrswegeplan stuft Projekt zur Planung bis 2030 ein / Bürgermeister sieht Vor- und Nachteile
VON ULRIKE WITT

ZWENKAU. Die Bundesstraße 2 bei Zwenkau hat Eingang in den Bundesverkehrswegeplan 2030 gefunden, der, wie berichtet, vergangene Woche vom Kabinett in Berlin beschlossen worden ist. Die Trasse soll zwischen Zwenkau, Höhe Tankstelle/Gewerbegebiet an der B 2, und Pegau auf 4,4 Kilometern in Richtung Osten hinter die alte Bahnlinie Leipzig-Gera verschoben werden.
„Die Verlegung ist eine Teilmaßnahme des Ausbaus der B 2 zwischen der Landesgrenze und der A 72 n", erklärt die Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), Isabel Siebert. Ziel sei es, die Ortslagen entlang der B 2, darunter die Zwenkauer Ortsteile Löbschütz und Rüssen-Kleinstorkwitz, vom Durchgangsverkehr einschließlich Lärm und Luftschadstoffen zu entlasten und Gefahrenpotenziale abzubauen.
„Weitere Vorteile sind eine der Verbindungsfunktionsstufe angemessene Streckencharakteristik, eine Befahrbarkeit auch im Hochwasserfall sowie eine hohe Verkehrssicherheit durch Minimierung der Kreuzungspunkte und bessere Überholmöglichkeiten", erläutert Siebert. Zudem werde sich die Fahrzeit auf der fast immer stark frequentierten Bundesstraße 2 um bis zu 30 Prozent verkürzen.
Die Kosten für das unter Punkt 37 als neues Vorhaben für Sachsen eingeordnete Projekt werden im Bundesverkehrswegeplan mit 11,5 Millionen Euro angegeben. Gebaut wird die neue Straße frühestens ab 2030. Denn sie ist als „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht" eingestuft worden. Das bedeutet: Nur die Planung soll bis 2030 realisiert werden, die Umsetzung danach erfolgen. Zwenkaus Bürgermeister Holger Schulz (CDU) sieht Vor- und Nachteile. „Für die Bürger unserer Ortsteile bringt eine Verlegung der B 2 mehr Sicherheit und weniger Belastung. Für Zwenkau selbst wird sich nichts ändern. Wir haben schon wegen des Tagebaus die Verlegung der alten F 2 und F 186 erlebt. Die Straßen führten ja früher durch die Stadt", so Schulz. Allerdings sollten die Gewerbetreibenden nicht aus den Augen verloren werden. Unternehmen wie das Backhaus Hennig und das Autohaus Rühle in Rüssen-Kleinstorkwitz profitierten von der direkten Lage an der B 2. Der Zeithorizont sei aber mit 15 Jahren relativ lang. Dies gebe den Firmen die Möglichkeit, sich darauf einzustellen. Stark machen will sich Schulz für den Erhalt des Bahnkorridors, der heute Radweg ist. „Ich habe noch immer die Hoffnung, dass die alte Bahnstrecke perspektivisch wieder belebt wird", sagt er.

LVZ v.10.08.2016